Tür 6 - No Rules

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Gen saß in dem kleinen Pausenraum und trank gemütlich sein Wasser. Hier konnte er mal durchatmen. Unten war die Hölle los. Nun gut, der Club hatte gerade erst geöffnet und die erste Welle der Besucher war immer die anstrengendste von allen. So war es schon immer, aber die Angestellten kamen gut zurecht.

„Hier bist du." Es war Mista, der sich neben ihn setzte. Eine Cola Dose in der Hand. „Du warst nicht mehr an der Bar und Mephisto labert nur Dreck." Er legte seine Beine auf den Tisch, was ihn einen genervten Blick einbrachte und er sie dann doch wieder herunter nahm.

„Ich wollte mich entspannen, bis der Ansturm sich beruhigt hat. Lili tanzt eh erst später." Der Blonde sah auf die Uhr über dem Eingang. Es war gerade erst 20:41 Uhr. Viel zu früh.

„Und dann bist du jetzt schon da?" Mista warf seine leere Dose in durch den Raum, direkt in den Mülleimer. Mit einem leisen „Strike!" freute er sich, getroffen zu haben.

„Ja. Du musst wissen, ich passe stets auf meine Schwester auf." Voller Stolz richtete sich der junge Mann auf und grinste. Es brachte ihm ein Glucksen vom Stand-Nutzer ein. „Was für ein Bruder!"

Beide blieben in dem Raum und unterhielten sich über dieses und jenes. Schließlich mussten sie Zeit tot schlagen und Mista war noch immer im der Einarbeitung. Er lief nur den Angestellten hinterher, bis man endlich eine passende Aufgabe für ihn hatte.

„Sag mal, Guido, was ist heute dein Plan? Wenn du willst, kann ich Lilithian fragen, ob sie dir etwas besseres gibt." Gen erhob sich von seinem Platz und stellte das Glas in den Geschirrspüler.

„Ich soll Amaimon unterstützen. Jedoch hat dieser gesagt, ich kann machen was ich will. Er braucht keine Hilfe." Der ehemalige Mafioso stand ebenfalls auf und die Männer verließen den Pausenraum. Von unten hörte man die Musik.

„Klingt ja nicht besonders. Wenn nicht, komm einfach mit mir mit. Ich arbeite zwar nicht hier, aber ich überwache die Gäste auf der Tanzebene." Verlegen kratzte sich der Blonde am Hinterkopf. Eigentlich wollte er nie an so einem Ort arbeiten, aber die Sorge um seine Schwester war größer.

„Gerne! Solange mich aber dieser Bar-Clown in Ruhe lässt!" Somit gingen sie die Treppen bis nach unten. Die Lage hatte sich beruhigt und die Gäste benahmen sich alle ordentlich und gesittet. Zu Beginn war es immer hektischer.

„Ich gehe nur schnell in den VIP Bereich. Wenn ich wiederkomme, kann ich dir meinen normalen Wachplatz zeigen." Gen verschwand hinter einer schwarzen Tür und ließ Mista allein. Dieser überflog den Saal kurz. Eigentlich schien es wirklich ruhiger zu sein.

„Mista!" Die Stimme von Kunikida erklang. „Warum bist du nicht draußen!?" Der Brillenträger klang nicht begeistert während er an gestampft kam.

„Eh!? Amaimon will keine Hilfe. Also hat Gen mich unter seine Fittiche genommen." Als er das sagte, wurde der Manager sofort entspannter. „Gut. Aber sollte der Sicherheitsdienst Unterstützung brauchen, bist du dabei." Er wandte sich nun ab und trottete auf die Bar zu, wo ein gewisser Zylinderträger wieder zu billige Preise an reizende Damen verkauft.

Der Stand-Master war nicht gerade begeistert, dass er doch noch etwas machen musste, wenn etwas anfiel. Er hat sich schon darauf eingestellt, faul am Rand der Tanzfläche zu sitzen und den Frauen zusehen, wie sie sich an der Stange rekeln.

Aber das Schicksal hat es nicht gut mit ihm gemeint.

Mista überblickte den Eingang des Raumes. Sofort fiel ihm ein junger Mann auf, der sich ziemlich verdächtig verhielt.

Der Typ war klein. Gekleidet in den feinsten Sachen und einen Hut, den er sich weit ins Gesicht zog. Er hielt sich an der Wand auf und schien sich umzusehen. Immer wieder von links nach rechts.

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