Whats wrong?

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Jeongguk POV:

Es war gerade einmal eine Woche her, seitdem Yoongi und ich uns wieder gesehen hatten. Und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich unser Treffen bereuen würde. Auch wenn es wahrscheinlich wieder nicht die schlaueste Idee war, ich war einfach nur unfassbar froh und glücklich, einen Teil meines alten Lebens zurück zu haben. Yoongi und ich schrieben viel miteinander, auch wenn es nur um banale Dinge ging, es war fast so, als wäre einer von uns einfach auf einem Auftrag, und wir unterhielten uns über alltägliche Sachen, wie damals. Bevor alles den Bach runter gegangen war. 

Hoseok und ich waren noch immer in der gleichen Wohnung, da meine Eltern wohl wirklich nicht damit gerechnet hatten, dass wir in der Stadt bleiben würden. Ein weiterer Vorteil für uns, so konnten wir uns in aller Ruhe einen Plan zurecht legen. "Triffst du dich später noch mit Yoongie?" fragte mich der Rothaarige dann gerade, als ich mich auf das Sofa im Wohnzimmer schmiss. "Ja, wir wollten uns treffen und er wollte mir ein paar Infos über meine Eltern übergeben, naja, was er rausfinden konnte." erklärte ich weiter, und Hobi nickte nur. Yoongi von allem erzählt zu haben half uns natürlich auch weiter, da mein bester Freund einfach verdammt viele Kontakte hatte. Legale, natürlich, und auch den ein oder anderen Kontakt in die Grauzone des Gesetzes. "Okay, bring noch Chips mit, ich hab keine mehr!" rief Hoseok nur noch, als ich mich nach ein paar Minuten wieder erhob und mich fertig machen wollte. 

Meine hellen, langen Haare hatte ich unter einer Mütze versteckt, eine Maske in mein Gesicht gezogen. "Bis dann!" verabschiedete ich mich, mit meinen Händen in den Taschen meiner Jacke lief ich die noch relativ leeren Straßen entlang. Mittlerweile war es fast Mittag, doch die Wärme der Sonne schien heute nicht gegen das graue Wetter anzukommen. Früher mochte ich es, wenn es ein wenig kühler war. Es war einfach unfassbar süß, wie Taehyung sich immer in seinen Schaal gekuschelt hatte, und seine Nase ein wenig rot durch die Kälte wurde. Er suchte immer die Nähe zu mir, doch wenn es kalt war, noch ein wenig mehr. Ich vermisste ihn so sehr, und mein Herz schlug alleine bei dem Gedanken an ihn um einiges schneller. Ganz eventuell hatte Yoongi mir die Tage über immer wieder ein heimliches Bild von ihm geschickt, und was ich da sah, machte mich einfach nur traurig.

Taehyung war gebrochen, und das sah wohl jeder Blinde. Während Yoongi und ich geschrieben hatten, erzählte er mir immer mehr von meinem Engel, und ich musste das ein oder andere mal weinen. Tae ging es schlecht, und es war keine Besserung in Sicht. Ich sah jetzt noch die Worte von Yoongi Hyung vor mir.

'Bitte, komm zurück und mach ihn wieder glücklich.'

Das war alles, was ich wollte. Mein einziges Ziel, welches ich um alles in der Welt erreichen wollte. Auch wenn ich gehofft hatte, dass Taehyung ohne mich glücklicher werden würde, dass er mit mir abschließt und jemand neuen in sein Leben lassen würde, es war nicht der Fall. Auf der einen Seite war es schmerzhaft, zu wissen, dass er wirklich so sehr litt, wegen mir. Doch auf der anderen Seite, zeigte es mir nur, wie sehr er mich liebte. Kurz holte ich mein Handy raus, um auf die Uhr zu schauen. Seufzend blieb ich vor dem kleinen Cafe stehen, welches nicht weit von unserer Wohnung war. Mal wieder war ich fast eine viertel Stunde zu früh dran, doch besser früher als zu spät. 

Ungeduldig wechselte ich vom einen Fuß auf den Anderen, und es dauerte auch nicht all zu lange, bis ich meinen Hyung von weitem erkannte. Wir hatten uns seit dem letzten mal nicht noch einmal in Person getroffen, nur geschrieben. Deshalb war ich auch ein wenig aufgeregt gewesen, doch als Yoongi mich dann wieder mit einer festen Umarmung begrüßte, schlug mir mein Herz wieder bis zum Hals. Wie sehr ich ihn vermisst hatte, wie sehr ich mein altes Leben einfach vermisste. 

"Ich hab dich so vermisst.." sprach ich dann, und Yoongi grinste nur breit. "Ich weiß, ich dich auch." lachte er leise, doch bevor ich noch etwas sagen konnte, wurde Yoongi dann aus der Umarmung gerissen. Mein Kopf schien nicht so schnell zu schalten, denn als ich meinen Blick auf die Person hinter ihm wandte, blieb mein Herz fast stehen. "Wusste ich es doch!! Was fällt dir ein Jimin zu betrügen!!" hörte ich die Stimme meines Engels, er schrie Yoongi noch irgendwie weiter an, doch ich war damit beschäftigt, ihn zu mustern. Seine Augen funkelten pure Wut, und die Augenringe unter ihnen waren deutlich zu sehen. Sein helles Haar stand ihm ein wenig ab, wirkte so, als hätte er sich abgehetzt. Er trug seinen Mantel offen, und als ich den Pullover darunter erkannte, stiegen mir die Tränen in die Augen. 

Es war einer von mir, einer der vielen, die Taehyung damals für sich beansprucht hatte. "Und was soll das überhaupt werden? Denkst du, er merkt das nicht?! Was bist du nur für-" schlug er nun Yoongi gegen die Schulter, der jedoch mehr als nur überfordert war. Da wand sich mein Engel zu mir, und ich vergaß komplett, wie man atmete. Renn. Schnell. Lauf! Meine Gedanken überschlugen sich, als unsere Blicke sich trafen. Kurz zog er seine Augenbrauen zusammen, als ein Funken in seinen Augen aufblitzte. 

"J-Jeongguk..?" stammelte er, und ich war mir nicht sicher, wie ich nun reagieren sollte. Wegrennen war jetzt keine Option mehr, doch Taehyung nahm mir jegliche Entscheidung ab, indem er seine Hände gegen seinen Kopf drückte, und mir unverständlich anfing etwas zu flüstern. "Yoongi.." sagte er dann, doch ich wollte wissen, was los war. Hyung griff direkt nach ihm, er schien zu wissen, was Taehyung hatte. "Ich.. Nein. Ich bin doch schon so lange.. Es ist.." fing Taehyung an zu schluchzen, schaute dann noch ein weiteres mal zu mir, schüttelte leicht den Kopf. "Nein, du bist nicht real. Ich fange nicht wieder von vorne an.. Jeongguk ist tot... Nein." schüttelte er leicht den Kopf, doch nahm den Blick nicht von mir. 

Ich wusste genau, dass er wohl dachte, dass er wieder Wahnvorstellungen haben würde. Und es wäre wohl besser gewesen, in in diesem Glauben zu lassen, das zeigte mir auch der Blick, den mir Yoongi Hyung zuwarf. Allerdings schmerzte dieser Anblick viel zu sehr. Taehyung zitterte am ganzen Körper, hatte sich in die Arme von Yoongi gelehnt und versuchte sich selbst zu beruhigen. Nein, das hatte er nicht verdient. Ohne über jegliche Konsequenzen meines Handelns nachzudenken ging ich die paar Schritte auf Tae zu, nur um Yoongi zu ignorieren. "Taehyungie." sprach ich ihn an, und er nahm seine Hände von seinem Kopf, schaute mich abwartend an. "Das wars.. Ich bin endgültig verrückt." hauchte er und ich kam vor ihm zum stehen. "Aber du bist so real.." sagte er nur und eine weitere Träne rann über seine Wange. "So real." wiederholte er sich, und ich griff nach seinen Händen.

Irgendwann war das Limit erreicht, und in diesem Moment war mir alles egal. Taehyung sollte wissen, dass er nicht verrückt war. "Ich bin real, Baby." lächelte ich, legte seine Hände an mein Gesicht, woraufhin sich seine Augen unter Schock weiteten. "Jeongguk." sagte er nur, strich sanft über meine Wangen, woraufhin ich nur nickte. "Hi mein Engel." lächelte ich, meine Augen konnten die Tränen nicht mehr zurück halten. "Hi." antwortete er mir, seine Finger fingen an zu zittern, als er seinen Griff verstärkte. "Du... Du lebst?" fragte er, und wieder nickte ich nur. "Ich lebe." 

Mafia ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt