Wecker

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Als ich aufwache will ich mich umdrehen und meinen schrillen Wecker abstellen, jedoch hindert mich ein um meine Hüfte gelegter Arm daran. Verwundert streiche ich mir über die Augen ehe ich einen Blick nach hinten über meine Schulter werfe und schmunzelnd einen schlafenden Harry erblicke. Vorsichtig drücke ich Harrys Arm weg, recke mich nach oben und greife schließlich doch nach meinem Handy um den nervig durch den Raum schallenden Klingelton zu beenden. Mein nächster Wecker startet in 15 Minuten, also habe ich noch ein wenig Zeit bis ich aufstehen muss.

Schläfrig drehe ich mich zu dem Lockenkopf um und lege mein Kinn vorsichtig auf seiner Brust ab. Mit meinen Fingerspitzen fahre ich gedankenverloren die schwarze Tinte auf seinem Arm nach. Ich denke über uns nach. Wir haben gestern nicht mehr viel geredet, wir sind einfach erschöpft ins Bett gefallen und sind schlafen gegangen. Demnach hatte ich nicht mehr wirklich viel Zeit um nachzudenken, ob ich Harry tatsächlich noch eine Chance gebe.

Er hat mich verletzt, hatte aber verständliche Gründe und hat alles ihm mögliche getan damit er es mir erzählen kann. Mich unwissentlich zu lassen hat er schon mal gemacht und in der Hinsicht weiß ich nicht, ob ich ihm weiterhin blind vertrauen kann. Andererseits habe ich diese Nacht besser geschlafen als alle welche ich den letzten Monat über ohne ihn verbracht habe. Ich habe schon ein paar mal gedacht ihr würde lieben, aber das was ich für Harry fühle ist die Definition von bedingungsloser Liebe. Ich habe ihm bereits verziehen, wie denn auch nicht? Der ganze Schmerz in seinen Augen während er es mir erzählt hat, hat mir bereits genug bewiesen wie sehr er darunter gelitten hat. Und auf die Art und Weise wie er mich geküsst hat zeigte mir mehr als Deutlich, dass er mich Liebt.

Ich werde aus meinen Gedanken gerissen als Harry sich neben mir regt und mich grummelnd näher an sich zieht um schließlich seine Nase in meinen Haaren zu vergraben. „Guten Morgen", flüstert er leise was eine Gänsehaut auf meinem gesamten Körper auslöst. „Guten Morgen Harry" erwidere ich während ich mich auf Harry rolle und ihn schmunzelnd betrachte.

Seine an meiner Hüfte liegenden Hände halten mich vorsichtig fest während ich auf seinem Schoß sitze und seine wirr von seinem Kopf abstehenden Locken sanft nach hinten streiche. „Ich muss nach Hause duschen und mich umziehen" erkläre ich weshalb Harry nickt und sanft mit seinen Daumen über meine Haut streicht. „Möchtest du hier frühstücken oder holst du dir unterwegs etwas?" Nach schnellem Nachdenken entscheide ich mich dazu hier zu Frühstücken und mich zuhause nur schnell umzuziehen. Also stehen wir auf, Harry schickt mich unter die dusche und ich gehorche natürlich. Eine dusche mit folgendem Frühstück lehnt man ja nicht ab.

Sobald ich geduscht habe wickle ich mich in ein Handtuch ein und Luke aus dem Badezimmer in den Flur, nur um Festzustellen, dass Harry mir Kleidung vor die Tür gelegt hat. Ich hebe sie auf, ziehe meine Boxershorts an (ich habe sie vor langer Zeit mal hier gelassen) und dazu eine Jogginghose und einen Hoodie die Harry gehören. Ich versinke in der Kleidung, aber ich liebe es mich darin zu sehen während ich mir meine Haare mit dem Handtuch von vorhin trocken zu rubbeln.
Irgendwann zufrieden mit meinem Aussehen verlasse ich das Badezimmer und folge dem Geruch von Pancakes in die Küche wo Harry am Herd steht und in einer Pfanne den Teig brät. Aus dem Regal nehm eich zwei Gläser welche ich mit Wasser fülle.

An meinem Getränk nippend sehe ich den Lockenkopf an um mir in der Zwischenzeit meine Worte zurechtzulegen. „Harry?" Er summt nur um mir seine Aufmerksamkeit zu Symbolisieren. „Ich weiß, du willst es wahrscheinlich nicht hören, aber obwohl ich nachvollziehen kann, dass du gehandelt hast wie du es Tatest kann ich dir nicht einfach verzeihen. Es tut noch immer weh, vor allem weil es für mich bereits das Zweite mal diese Situation war nicht zu wissen warum du mich verlassen hast. Ich hasse es alleine gelassen zu werden, das solltest du wissen, ich habe es dir bei unserem ersten Date gesagt." Unsicher darüber wie ich fortfahren soll beiße ich auf meine Unterlippe und sehe stumm Harry an. „Ich liebe dich Harry, das wird sich auch nicht ändern, aber ich kann dir gerade einfach nicht vertrauen, nicht so sehr wie ich wünschte es tun zu können. Es wird dir nicht leicht fallen es zu akzeptieren und ich erwarte nicht, dass du dir die mühe machst mein Vertrauen zurück zu gewinnen, aber ich würde mich darüber Freuen."

Innerlich bin ich stolz auf diese wirklich schöne Formulierung von ‚Du warst ein Arschloch aber ich liebe dich und wenn du es auch möchtest können wir gerne einen neuen Versuch wagen, aber verletz mich nicht erneut wenn ich dir schon nochmal mein Vertrauen schenke.'

So in Gedanken versunken habe ich nicht mitbekommen, dass Harry mit mir gesprochen hat und erschrecke mich demnach sehr als er plötzlich vor mir steht und leicht an meinen Schultern rüttelt. „Du hast mir glaube ich nicht zugehört" Verlegen nicke ich. „Ich habe gesagt, dass ich es verstehen kann. Natürlich werde ich alles tun um dich wieder mein nennen zu können. Ich habe dein Vertrauen missbraucht, dich wieder verletzt und trotzdem liebst du mich. Und du stehst vor mir und sagst du erhoffst dir eine weitere Chance obwohl du nichts getan hast als mich zu lieben und zum glücklichsten Menschen je zu machen."

Ich nicke. „Das heißt du probierst es?" Er nickt und streicht ein mal über meine Wange bevor er mir einen Teller hinstellt und mit seinem Kopf zur Uhr deutet. Ich habe noch zehn Minuten bis ich nach Hause fahren muss, also beeile ich mich mit dem Essen. „Danke Harry, das war wirklich lecker, aber ich muss jetzt nach Hause." Erkläre ich während ich zeitgleich meinen Anzug vom Boden aufsammle und dann im Flur in meine Schuhe schlüpfe. „Ich schreib dir."

Damit verabschiede ich mich und mache mich auf den Weg nach unten zu meinem Auto. Sobald mein Handy sich mit der Freisprechanlage verbunden hat rufe ich Liam an und trommle wie wild auf meinem Lenkrad herum. „Louis ich steh eh in deiner Wohnung" „Du stehst vor meiner Wohnung?" Verwirrt runzle ich die Stirn, lache aber leise. „Dann warte mal schön fünf Minuten, ich bin gleich erst da" füge ich noch hinzu um mein Lachen zu erklären. „Ich weiß wo dein Ersatzschlüssel ist, du findest mich dann drinnen" Ich will ihn anmeckern, dass er nicht einfach Hausfriedensbruch begehen kann, aber dieser bastard ist mein bester Freund und weiß leider viel zu genau was er sich rausnehmen kann und was nicht. Mit dem wissen Liam gleich wahrscheinlich frühstückend in meiner Küche vorzufinden fahre ich den Fahrstuhl hinauf und schließe meine Wohnungstür auf um Liam wirklich in meiner Küche zu sehen. Verwirrt blickt er mich an und als ich das Fragezeichen in seinem Kopf schon fast sehe öffnet er schließlich seinen Mund. „Ich dachte du wärst beim Bäcker oder so"

Lachend schüttle ich den Kopf, lege meine Autoschlüssel auf die Kommode und laufe dann zu Liam und klopfe ihm schmunzelnd auf die Schulter. „Ich bin grade das erste mal nach Hause gekommen seit gestern" - „Hattest du nen One night Stand?!" Meine Augen werden groß und ich schüttle vehement den Kopf. Nie im Leben. Als ob ich jetzt einen One Night Stand Haben könnte. Also schüttle ich den Kopf und seufze. „Ich war bei Harry, die gesamte Nacht über. Wir haben uns ein mal geküsst, er hat es mir erklärt und wir schauen ob wir es nochmal miteinander versuchen."
Damit lasse ich ihn überfordert in meiner Küche stehen, gehe in mein Schlafzimmer und suche mir einen Anzug aus in den ich schlüpfe und mich dann im Bad fertig mache.

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1286 Worte

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hi

Lou hat bei Harry geschlafen und sie haben sich mehr oder weniger ausgesprochen und versuchen es vielleicht/wahrscheinlich nochmal miteinander. Glaubt ihr es geht dieses mal wieder schief?


love, j x

midnight memories II | L. S. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt