Mitgedacht

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Das erste mal seit die zwei hier sind lassen sie sich Problemlos ins Bett bringen. Ich glaube, Harry sollte öfter mal herkommen - natürlich nicht auch weil ich gerne bei ihm bin, sondern nur um meine Geschwister in den Griff zu bekommen. Wenn ich mal Papa bin, werde ich glaube ich ein schrecklicher Papa der seinen Kindern alles durchgehen lässt weil er nicht nein sagen könnte. Nicht bei so unfassbar süßen Kinderaugen.

Einen kurzen Augenblick sehe ich die beiden schlafenden gestalten in meinem Bett einfach an ehe ich aufstehe und leise die Tür schließe.

Harry sitzt noch immer auf meinem Stuhl und sieht mich liebevoll an weshalb ich auf ihn zugehe und neben ihm stehen bleibe. „Jetzt hast du Zeit für mich?" Seufzend lehne ich mich an den Tisch und sehe Harry entschuldigend an. „Natürlich habe ich Zeit für dich, es tut mir leid, dass ich noch arbeiten muss-" Bevor ich weitersprechen kann legt Harry eine Hand auf meinen Unterarm und sieht mich sanft an. „Du musst arbeiten Louis und ich verstehe das. Es ist kein Wochenende und ich hatte kein Problem damit auf deine Geschwister aufzupassen. Das wird auch nicht das letzte mal sein, dass ich das tue. Klar ist es einerseits mein Job, andererseits bist du.. sowas wie mein", er macht eine kurze Pause in welcher er tief einatmet und in seinen schoß sieht bevor er seine Augen wieder auf meine treffen lässt:, „zukünftiger Freund und da ist es normal, dass ich sowas tue" Es ist für einen Augenblick still, wir sehen uns einfach nur an und genießen diesen Augenblick. Mein Blick wandert zum Fernseher und ich halte inne als mir eine Idee kommt. Ohne ein Wort zu verlieren ziehe ich Harry von meinem Stuhl und drücke ihn auf mein Sofa, schalte den Fernseher an und setze mich mit zwei Gläsern und einem Wein neben Harry. „Auch wenn das etwas spät kommt.. haben wir jetzt Zeit für uns zwei." Der Lockenkopf nimmt eines der Gläser sowie die Flasche mit dem Rotwein ab woraufhin ich es mir neben ihm gemütlich mache. „Wir schauen IceAge", kläre ich den hübschen Mann neben mir auf während ich bereits den dritten Teil starte und mich im Kissen zurücklehne. „Unser Ding?" Grinsend nicke ich und wiederhole seine Worte - nur eben als Aussage.

„Willst du dir nicht was gemütliches anziehen?", frag Harry nach rund zwei Minuten Film weshalb ich an mir herunter sehe und feststelle, dass ich noch immer Hoodie und Skinny-Jeans trage. Als mein Blick wieder zu dem Lockenkopf wandert sehe ich, dass auch er so gekleidet ist. „Solange du dir nicht auch was gemütliches anziehst muss ich das ja wohl nicht." Er schmunzelt, steht aber auf und holt eine Jogginghose und einen Hoodie aus seinem Rucksack. Blitzschnell schnappe ich mir die Jogginghose, schäle mich aus meinen Klamotten und ziehe mir die Hose über meine Beine. Harry sieht mich nur mit hochgezogener Augenbraue an bevor er wieder auf seinen Hoodie sieht und dann zurück zu mir.

„Was soll das denn jetzt werden" Grinsend sehe ich ihn an. „Erstens hast du mich schon oft genug mit weniger beziehungsweise gar keinen Klamotten gesehen, zweitens laufe ich bestimmt nicht bis zu meinem Schrank wenn du so verführerisch mit einer Hose vor meinen Augen rumwirbelst und zu guter letzt zieh den Hoodie an und sonst halt deine Boxershorts, ich weiß, dass es für dich so am gemütlichsten ist. Und nur, weil wir nicht zusammen sind bedeutet es nicht, dass wir das nicht genau so machen können. Ich möchte es so, und wenn es für dich okay ist, ist es das auch für mich." So schnell habe ich ehrlich gesagt noch niemanden seine Anziehsachen wechseln sehen. Es dauert nur gute 20 Sekunden bis Harry sich meine herumliegende Bettdecke geschnappt hat und diese über unsere Beine legt ehe er sich neben mich legt. Ich spule auf den Anfang vom Film zurück da wir sowieso nichts mitbekommen haben.

Harry schenkt uns den Wein ein, dreht sich zu mir und gibt mir lächelnd das Glas. Auch ich drehe mich um, lege einen Arm auf die Rücklehne des Sofas und spiele mit der anderen unsicher an meiner Hose herum. Er dreht sein Glas zwischen seinen Fingern und sieht mich dann lächelnd an weshalb ich den Blick automatisch erwidere. Verdammt, dieser Kerl hat mich wirklich ohne Probleme um seinen kleinen Finger gewickelt. „Auf?" Er habt das Glas symbolisch an und hebt eine Augenbraue. „Mich", kommt es mir wie aus der Pistole geschossen was mich mir die Hand auf den Mund klatschen und Harry mit großen Augen ansehen lässt. „Uns, meine ich natürlich, oh Gott Harry, ich", verbessere ich mich stotternd obwohl ich genau weiß, dass ich schon in der Scheiße sitze. Ich stottere. Man, dieser Mann bringt wirklich neue Seiten an mir zum Vorschein. Ich bin unsicher. Er muss unsicher sein. Er ist der, der scheiße gebaut hat und seine Chance nutzen sollte, da soll er sauer sein und ich darf nicht unsicher sein. „Du bist unsicher Louis", merkt Harry an. Ich nicke. Ich sollte ehrlich sein, natürlich sollte ich ehrlich sein weshalb ich dieses mal nicht drüber nach denke was ich sage, bevor ich es tue. „Das bin ich. Ich weiß nicht wieso. Ich habe das Bedürfnis mich einfach an dich zu drücken, deine Arme um mich zu legen und einfach zu genießen, aber mein Kopf sagt was wenn er dich wieder verletzt? Das ergibt keinen Sinn, nicht im geringsten.. ich weiß, dass du mich nicht verletzen möchtest, es nicht mehr tun wirst. Irgendwie weiß ich es einfach. Aber mein Kopf ist einfach ein Arschloch. Ich würde wirklich gerne genau jetzt einfach an dich gekuschelt hier sitzen, Wein trinken und über Gott und die Welt reden, aber zur gleichen Zeit möchte ich beziehungsweise mein Gehirn es auch nicht." Harry hört mir einfach zu und nickt verstehend: „Und wenn wir es einfach tun und du mal nicht auf dein schönes Köpfchen hörst?", er öffnet seine Arme „Komm her Louis. Und wenn es sich in fünf Minuten falsch anfühlt lassen wir es halt und warten, bis es sich wieder richtig anfühlt." Natürlich fällt ihm eine Lösung ein, was sollte er denn auch nicht können? Wahrscheinlich kann er alles. Er hat recht.

midnight memories II | L. S. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt