Freunde?

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Hope's POV:

Als ich wach wurde war es noch sehr dunkel. Ich habe wahrscheinlich auch nur wenige Stunden geschlafen. Als ich meine Augen öffnete erblickte ich Daryl, dessen Blick auf mir lag. "Warum schon wach?" fragte er leise. "Ich kann einfach nicht schlafen. Soll ich Wache halten und du schläfst?" "Nein.." brummte er nur. "Wieso? Vertraust du mir nicht?" fragte ich nun leicht sauer. "Nein das ist es nicht, ich denke einfach dass es nicht mehr lange dauert bis du doch einschläfst." meinte er. "Wie du meinst, dann sind wir wohl beide wach!" lachte ich kurz. Er brummte mal wieder und die Funkstille begann. Nach einer gefühlten Ewigkeit, hatte ich keine Lust mehr nur dumm rumzusitzen und in die Ferne zu starren. "Wenn wir schon beide wach sind können wir wenigstens reden. Wie geht es dir denn?"

Intelligente Frage Hope.

"Ist das ne' ernst gemeinte Frage?" kam es nun von Daryl. "Ähm, ja glaube schon" stotterte ich. Innerlich schlug ich mir meinen Kopf gegen die Wand. "Naja ist auch egal. Wie wäre es, wenn wir mal ein bisschen über dich reden." forderte ich ihn auf.

"Hmm da gibt es nicht viel zu sagen." brummte er. "Wenig ist manchmal auch viel." meinte ich. "Nein, wenig ist gar nichts." sagte er. "Ich weiß wie wir es machen! Ich erzähle ein bisschen was von mir, und wenn du bereit bist mit mir zu reden, sag einfach was." sagte ich langsam. Daryl nickte nur.

Rede bitte keinen Bullshit und versuch ihn zu überzeugen, dass er dir vertrauen kann.

"Ürsprünglich komme ich aus Deutschland. Ich habe mit meinen Eltern in einem Haus gelebt und versucht mich so gut es durch das Leben zu schlagen. Als ich die elfte Klasse hinter mir hatte, wurde mein Vater arbeitslos und ein Alkoholiker. Er hatte meiner Mutter und mir das Leben zur Hölle gemacht, aber ich will da jetzt nicht zu sehr drüber reden. Während der zwölften Klasse habe ich beschlossen, eine Schüleraustausch zu machen und ich bereue es nicht. Ich fühlte mich hier sofort wohl und habe auch Menschen um mich gehabt, die mir Liebe entgegen bringen konnten. Dafür bin ich allen sehr dankbar. Ich fühle mich hier bei dir auch wohl, falls du es wissen willst." sagte ich ruhig zu ihm.

Anstatt das Daryl irgendetwas dazu sagte, schaute er mich einfach nur an. Nach fünf Minuten Funkstille war mir klar, dass es ihn nicht interessiert, oder dass er einfach nicht reden will.

Na super Hope, hast du toll gemacht.

„Ich hing immer mit den anderen Nachbarskindern ab, sie hatten alle Fahrräder und ich nicht. Als ich an einem Tag mit ihnen gespielt hatte, sahen wir die Feuerwehr an uns vorbeiziehen. Alle anderen sprangen auf ihre Fahrräder und ich...ich rannte einfach so gut ich konnte, bis ich bei den anderen ankam. Alle blicke waren auf mich gerichtet, die Kinder, die Nachbarn, die Feuerwehr einfach alle...und das weil es mein Haus war, das brannte. Meine Mom hatte sich mit einer Zigarette ins Bett gelegt und ist eingeschlafen...sie ist einfach verbrannt." flüsterte Daryl.

"Oh Gott, i-ich, es tut mir leid" stotterte ich. "Sag einfach nichts." kam es von ihm. Da er mir ein wenig vertraute, stand ich auf und setzte mich zu ihm. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter und hoffte, dass es ihn nicht stört. Zu meiner Verwunderung blieb er wirklich ruhig. "Danke." sagte ich leise. "Für was?" brummte Daryl. "Dafür, dass du mich sogar noch rettest, wenn ich zickig zu dir bin. Danke das du mein Freund bist." meinte ich. "Freund?" fragte er. "Nicht die Art Beziehungsfreund sondern die Art Freund die einem zuhört, einem vertraut und einen rettet!" meinte ich. "Du bist wirklich in Ordnung Hope, ich helfe dir gerne." flüsterte er. "Gut, also sind wir Freunde?" sagte ich jetzt freundlich, lehnte mich auf und hielt ihm meine Hand hin. "Freunde." sagte er nun etwas sanfter und schlug auf meinen Hand ein.

"Komm versuch jetzt nochmal zu schlafen, wenn du wieder wach wirst darfst du die Wache übernehmen." flüsterte er mir ins Ohr. "Ja okay, gute Nacht." lächelte ich ihn an. Ich stand auf und legte mich wieder zurück in meinen Schlafsack. Es dauerte nicht lange und ich schlief ein. Ich begann zu Träumen. Von Daryl. Mehr als Freundschaft wird es aber nicht geben, da bin ich mir sicher.

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Survive the apocalypse Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt