chapter three

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Schon von weitem sah sie das etwas nicht stimmte. Eine kleine Gruppe Schüler hatte sich vor ihrem Abteil angesammelt, und tuschelte angeregt. Sie drängelte sich bis zur Abteiltür und schob sie langsam auf. Sofort waren alle Schüler still und schauten gebannt über ihre Schulter. Bevor jedoch irgendjemand einen Blick ins Innere erhaschen konnte, war sie schon im Abteil und zog die Tür hinter sich zu.

Während sie sich umdrehte fragte sie: „Ist alles okay bei euch? Warum stehen hier so viele-" weiter kam sie nicht denn sie sah Harry, der bewusstlos auf einer der beiden Sitzbänke lag. „Oh merlin! Ich war doch nur ein paar Minuten weg!" sagte sie entgeistert.

Der Mann, der eben noch schlafend in ihrem Abteil saß, kniete neben Harry und richtete sich nun schmunzelnd auf. Als er Cassiopeias Blick traf, stockte er. Er sah regelrecht erschrocken aus sie zusehen. Okay eine Malfoy die sich Sorgen um einen Potter machte, sah man vielleicht nicht oft, aber Harry war schließlich ihr bester Freund. Doch auch ihr kamen die blau, grünen Augen mit den braunen Sprenkeln,in denen sie so viel Trauer entdecken konnte, unheimlich bekannt vor. Nur wieder einmal wusste sie nicht woher!

Der Mann vor ihr schüttelte nun kurz den Kopf und blickte wieder zu Harry. Für einen kurzen Moment glaubte sie Tränen in seinen Augen erkennen zu können, doch im gleichen Augenblick waren sie durch hektisches Blinzeln wieder verschwunden. Beim genaueren Mustern, vielen Cassiopeia die feinen, fast durchsichtigen Narben im Gesicht des Mannes auf.

Als Harry sich regte und langsam mit den Augen blinzelte, wand sie den Blick ab und blickte wieder zu dem Jungen der auf der Sitzbank lag. „Harry! Harry! Alles in Ordnung?" rief Hermine besorgt. „W-was?" murmelte er verwirrt. Langsam öffnete er die Augen. Er setzte sich die Brille wieder richtig auf die Nase und Cassiopeia half ihm sich aufzusetzen.

„Gehts wieder?" fragte Ron nervös. „Ja passt schon" antwortete dieser und schaute nervös zur Tür. „Was ist passiert? Wo ist dieses Ding hin? Und wer hat geschrien?" wollte er dann wissen. „Harry es hat niemand geschrien" sagte nun Hermine unsicher. „Natürlich ich hab doch Schreie gehört!" sagte Harry überzeugt. Nun mischte sich auch Professor Lupin ein, indem er Harry ein Stück von seinem Schockoriegel gab. „Was war das für ein Wesen?" fragte er. Nun lagen alle Blicke auf dem Professor. „Ein Dementor, einer der Dementoren von Askaban." antwortete dieser schließlich. Alle starrten ihn an. „Iss, das hilft!" sagte dieser jedoch nur und entschuldigte sich um mit dem Lockführer zu sprechen.

Cass starrte ihm hinterher. Er kam ihr so bekannt vor. Aber woher nur? So in Gedanken wie sie war, merkte sie nicht wie Harry, Ron und Hermine wieder anfingen sich zu unterhalten um über die Situation zu sprechen. „Hey Cassi, alles in Ordnung?" fragte Ron und stupste ihr mit dem Ellbogen in die Seite, als er bemerkte das seine Freundin schon die ganze Zeit still war. „Mhm? Ja klar alles gut!" meinte sie. Cassiopeia sah wie die anderen einen besorgten Blick tauschten, doch das kümmerte sie nicht.

Professor Lupin kam nicht wieder, und die Fahrt war sehr schweigsam. Irgendwann hielt Cassiopeia die Stille nicht mehr aus, stellte sich hin und teilte ihren Freunden mit das sie sich umziehen gehen würde. So schnell wie möglich verschwand sie um sich auf der Zugtoilette ihre Uniform anzuziehen. Ihre blauen Augen, die normal so sehr strahlten hatten ihren Glanz verloren. Sie wirkten leer, so als ob sie garnicht  nicht wirklich hier zu sein schien. Irgendwo stimmte das sogar, denn sie zerbrach sich den Kopf darüber, woher sie Remus Lupin kannte. Doch ihr wollte es einfach nicht einfallen. Je mehr sie darüber nachdachte desto unsinniger kam es ihr vor. Woher sollte sie ihn auch kennen? Er sah nicht so aus als käme er aus einer hochangesehen, reinblütigen Familie, so konnte es auch nicht sein das sie ihn durch ihre Eltern kannte. Sie schüttelte den Kopf und spritzte sich anschließend etwas Wasser ins Gesicht. Sie atmete tief durch und öffnete die Tür um zurück zu ihren Freunden zu gehen.

Bei Merlin hoffentlich war es nicht mehr lange und bis sie wieder in Hogwarts waren. Tatsächlich kamen sie nur eine halbe Stunde später in Hogsmeade an. Sie zerrten ihre Koffer von den Ablagen und stiegen aus dem Zug. Schon von weitem sahen sie Hagrid. Natürlich war dieser auch nicht zu übersehen, bei seiner Größe. Lächelnd machten sich die vier auf dem Weg zu ihm, und ihn zu begrüßen. „Na ihr? Alles klar?" fragte die Halbriese fröhlich. Sie nickten und Hagrid sagte darauf: „Das freut mich aber! Nun tut mir leid aber ich muss jetzt mit unseren Erstklässlern mal wieder Bötchen fahren! Vergesst nicht mich zu besuchen!" „Wie könnten wir Hagrid? Wir kommen so oft es geht!" grinste Cass. Erfreut klatschte dieser in die Hände. Sie mochte den riesigen, bärtigen Mann und war froh das er sie nicht wegen ihrer Familie verurteilte. Die vier winkten Hagrid zu und gingen anschließend zu den Kutschen die sie hoch zum Schloss fuhren.

Cassiopeia konnte es kaum erwarteten endlich wieder dort zu sein. Sogar ihren „Lieblingslehrer" Professor Snape hatte sie vermisst und das sollte schon was heißen. Sie könnte Snape überhaupt nicht leiden, er sie jedoch mindestens genauso wenig! Eigentlich hatte sie ihm nie etwas getan (bis auf den ein oder anderen Streich), war gut in Zaubertränke und machte immer brav ihre Hausaufgaben. Also eigentlich hatte er keinen Grund sie nicht zu mögen. Ihren Bruder hingegen liebte er praktisch. Aber das tat ja jeder.

Endlich war das große Schloss in Sicht. Wie immer breitete sich ein warmes Gefühl in ihr aus und sie musste automatisch lächeln. Hogwarts war ihr zu Hause und daran würde sich so schnell auch nichts ändern. Als die Kutsche anhielt, sprangen sie herraus und machten sich auf den Weg zur großen Halle, wo es Abendessen gab. Cassiopeia hatte es garnicht gemerkt aber sie war unglaublich hungrig und ihr Magen knurrte.

Kurz bevor die angekommen waren wurden sie jedoch von einer Stimme zurückgehalten. „ Potter und Malfoy! Ich will sie beide sprechen!" die beiden angesprochenen sahen einander an. „Kein Grund, so besorgt auszusehen. Ich will sie nur auf ein Wort mit in mein Büro nehmen." meinte ihre Hauslehrerin „Granger und Weasley, sie können gehen!" Ron und Hermine sahen ihnen nach als sie von Professor McGonagall zu ihrem Büro geführt wurden.

„Miss Malfoy, kommen Sie kurz alleine zu mir rein." verwirrt ging Cassiopeia weiter in ihr Büro während Harry vor der Tür wartete. Prof. McGonagall setzte sich an ihren Schreibtisch und bedeutete ihr, mit einer einladenden Handbewegung, es ihr gleich zu tun. So nahm sie gegenüber von ihrer Lehrerin platz und mit einem Schwung von ihrem Zauberstab, schloss McGonagall die Tür. „Sie fragen sich bestimmt was sie hier sollen nicht wahr? Nun sie haben ausnahmsweise mal nichts angestellt." sagte sie und schaute sie schmunzelnd an. Auch Cassiopeia musste bei ihren Worten leicht grinsen.

„Ich habe gehört sie haben im Zug schon ihren neuen Lehrer, Professor Lupin kennengelernt." fing die Hauslehrerin von Gryffindor zögernd an. Verwirrt sah Cassiopeia sie an. „Nun ja.." sprach diese nun langsam weiter „ ist bei Ihnen alles in Ordnung  oder...?" Ihre Professorin ließ den Satz unausgesprochen. Es war als könnte die ältere Frau Gedanken lesen.

Kurz zögerte Cassiopeia. Sie hatte sich schon immer gut mit der älteren Dame verstanden und hatte sie auch schon oft um Rat gefragt wenn sie nicht weiter wusste. In ihren Augen war die Hexe gar nicht so streng wie sie immer tat. In Wahrheit hatte sie ein gutes Herz und sorgte sich um ihre Schüler. „Naja, er kam mir sehr bekannt vor. Allerdings wüsste ich nicht woher ich ihn kennen sollte." sagte sie dann zögernd. „Nun ja, das ist etwas was sie selbst herausfinden müssen, Miss Malfoy. Ich freue mich, dass Sie mir das erzählt haben. Sie können gehen. Ach und schicken sie bitte Mr. Potter zu mir."

Cassiopeia stand auf und ging aus dem Büro ihrer Lehrerin. Vor der Tür wartete Harry und schaute sie gespannt an. Sie schüttelte nur den Kopf und sagte: „Erzähl ich dir später. Du sollst auch nochmal rein." Harry nickte und ging an ihr vorbei zu Prof. McGonagall. Sie lehnte sich an die Wand und wartete darauf das Harry wieder kam.

Als dieser endlich vor ihr stand fragte er: „Cass ist wirklich alles in Ordnung:" diesmal schüttelte sie den Kopf. Sie berichtete ihm von der Begegnung mit Lupin, ihren Gedanken und dem Gespräch mit McGonagall. „Vielleicht bilde ich mir ja auch nur ein, dass ich ihn kenne." meinte sie achselzuckend als sie geendet hatte. „Was wollte Minnie von dir?" wechselte sie geschickt das Thema. Ihr Freund merkte das sie nicht drüber sprechen wollte. „Nichts Wichtiges sie hat sie nur erkundigt wie es mir geht. Wegen dem im Zug." sie nickte verstehend und gemeinsam gingen sie zur großen Halle.

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145o Wörter

promise || james potterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt