Nachdem Deidara den Raum verlassen hatte, legte sich die Anspannung im Raum wieder und auch Michelle war sichtlich entspannter. ,,Hey Zwerg!" Ein kurzer Windhauch zu ihrer Linken und schon stand Hidan direkt neben ihr. Ihr Herz setzte einen Schlag aus und sofort wich sie einen Schritt zurück. Wie hatte er sich so schnell bewegt? Erschrocken sah sie ihn an, was er jedoch zu ignorieren schien. ,,Sag mal wie groß bist du eigentlich?" Die Fragte überraschte sie fast so sehr wie sein plötzliches Auftauchen direkt neben ihr. ,,Was?" Genervt verdrehte er die Augen und seuftze. ,,Analphabet und schwerhörig." Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. ,,Ich bin knapp 1,60 Meter. Warum?" Ein schelmisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er beugte sich zu ihr herunter, sein Gesicht nur wenige cm von ihrem Ohr entfernt. ,,Wenn du das nächste mal nicht einschlafen kannst, brauchst du nur nach mir zu Rufen. Ich hätte da einige Dinge die ich gerne mit dir ausprobieren würde." Raunte er ihr leise zu und sie konnte seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Eine Gänse breitete sich auf ihrem kompletten Körper aus, jedoch nicht aus dem Grund den er gerne hätte. Er richtete sich wieder auf und leckte sich über die Lippen. Ihr Kopf dürfte so rot wie eine Tomate sein und dem Blicken der anderen zu urteilen, hatte diese auch eine leise Ahnung warum. Wortlos sah sie ihn an. Sie war zwar keine Jungfrau mehr, aber so direkt hatte sie noch ein Angebot bekommen. Er lachte leise und ging dann auf die Couch. Tobi hatte entsetzt die Hände vor die Maske geschlagen und eilte plötzlich zu ihr. ,,Mi-Chan braucht etwas zu Essen!" Nicht in der Lage zu sprechen, nickte sie bloß. Ihr war gerade alles recht um hier raus zu kommen. Schweigend folgte sie dem Chaoten vor sich in die Küche, in der auch Zetsu stand. Er nickte Tobi kaum merklich zu und wand seinen Blick dann zu ihr. Anstatt etwas zu sagen, beobachtete er sie nur, schien in sie zu sehen. ,,Hi." Sie ging an ihm vorbei, während Tobi ihr und sich selbst Sandwiches belegte. ,,Wann brecht ihr auf?" Fragte Zetsu mit tiefer Stimme. Hatte er sie gemeint? ,,Tobi hatte geplant nach dem Essen aufzubrechen!" Überrascht sah sie zu Tobi. ,,Aufbrechen?" Er nickte freudig und warf seine Hände in die Luft, wobei er ein Messer in der Rechten Hand hielt und Michelle etwas zurück wich. ,,Wir müssen schließlich feststellen was für ein Chakra Mi-Chan hat!" Langsam nickte sie. Wieder dieses Chakra. Augenblicklich musste sie an meditierende Menschen denken die im Freien bei Wind und Wetter saßen. Leidig verzog sie das Gesicht. Darauf konnte sie gut verzichten. Plötzlich bekam sie ein Sandwich vor die Nase gehalten. ,,Mi-Chan muss schnell essen, damit wir los können." Sie nahm das Sandwich dankend an. Erst jetzt fiel ihr auf, wie hungrig sie war.
20 Minuten später standen Tobi, Deidara und Sie mitten im Wald. Ein kalter Wind ließ die Äste der Bäumen leicht hin und her wippen und die Blätter rascheln. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihren Armen aus und sie wünschte sich eine Jacke. Es waren gefühlt nur 13 C°. Michelle seufzte leise auf, befürchtete gleich Stunden lang im kalten Meditieren zu müssen. ,,Wo genau gehen wir hin?" Deidara drehte den Kopf zu ihr. ,,Zu einem kleinen See. Wir sind gleich da." Kaum hatte das gesagt, konnte sie auch schon Wasser zwischen den Bäumen erkennen. Es glitzerte im Licht auf. Wenige Meter davor blieben sie stehen und beide Männer drehten sich zu ihr um. Abwartend ging ihr Blick zu Deidara, während sie die warmen Sonnenstrahlen genoss. ,,Dann zeig uns mal was du so kannst, hn." Deidara verschränkt die Arme vor der Brust und sah sie abwartend an. ,,Was meinst du?" Ihr Blick fiel auf das Wasser. Sollte sie bei den Temperaturen etwa schwimmen? Er seufzte. ,,Die anderen kannst du vielleicht für blöd verkaufen, aber mich nicht ,hn." Verwirrung machte sich in ihr breit. ,,Du kannst nicht einfach so eine Menge an Chakra absorbieren und dann behaupten du wüsstest nicht was Chakra ist." Er zog eine Augenbraue in die Höhe und sie konnte spüren wie seine Geduld dahin schwand. ,,Deidara-Senpai, Tobi denkt, dass Mi-Chan wirklich nicht weiß wovon Sie da sprechen." Argwöhnisch sah er Michelle an, bevor er nach vorn schnellte, sie über die Schulter warf und dann in Richtung See sprang. Sie riss die Augen auf und sah nach unten. Noch nie hatte sie jemanden so hoch Springen sehen. Das konnte physikalisch doch gar nicht möglich sein.
Mit zusammengekniffenen Augen und anhaltender Luft erwartete sie gleich durch die Wasseroberfläche zu brechen, doch alles was sie Spürte war, dass Deidara auf etwas erstaunlich sanft landete. Langsam öffnete sie die Augen und blickte auf das Wasser unter ihnen herab. Wieso sanken sie nicht? Deidara beugte sich nach vorne und sie rutschte von seiner Schulter. Kurz bevor sie ins Wasser fiel, hielt er sie jedoch unter den Achseln fest und hob sie so weit nach oben, dass ihre Füße kurz davor waren das Wasser zu berühren. Ängstlich und mit pochendem Herzen sah sie ihn an. Er stand auf dem Wasser. Mitten auf dem See. Ihr Mund klappte auf und alles schien ihr plötzlich so Surreal. Er legte den Kopf schräg, schmunzelte und ließ sie dann fallen. Sofort umgab sie das eiskalte Nass und sie stieß überrascht die Luft aus. Ihr erster Instinkt war, nach oben schwimmen, jedoch wollten sich ihre Glieder nicht mehr richtig bewegen. Erneut versuchte sie es, doch alles was sie zustande brachte, waren kleine Bewegung die nichts ausrichteten. Panik breitete sich in ihr aus und sie richtete den Blick nach oben. Dort stand Deidara und widersetzte sich der Schwerkraft.
Das Wasser entzog ihrem Körper unglaublich schnell die Wärme und sie konnte spüren wie ihre Haut taub wurde. Mit zusammengepressten Augen zwang sie sich ihren Atem noch weiter anzuhalten. Alles in ihr schrie sie solle Luft holen und ein immer größer werdender Druck braute sich in ihr auf. Ihre Lungen fingen an zu brennen, rebellierte um Luft. Sie würde ertrinken. Ihre Gedanken überschlugen sich und ein Rauschen fing an in ihren Ohren zu klingen. Warum tat er nichts?! Warum ließ er sie immer weiter sinken?! Das Rauschen wurde lauter, schien um sie herum zu vibrieren. Ihr Sichtfeld wurde langsam schmäler und auch der letzte Rest an Luft entwich ihren Lungen. Er ließ sie einfach ertrinken. Stand regungslos dort oben und beobachtete sie, wie sie starb. Die Panik schlug in plötzliche, rasende Wut um. Er wollte sie sterben sehen. Als sie unter ihren Füßen den Grund des Sees spüren konnte, durchströmte sie ein intensives Gefühl von Kraft. Sie ging leicht in die Hocke und stieß sich dann mit einem Kraftvollen Stoß ab. Mit rasanter Geschwindigkeit schoss Michelle nach oben, konnte das Wasser an ihren Ohren vorbei rauschen hören, und durchdrang dann die Wasseroberfläche. Oben angekommen blieb sie wie Deidara auf dem Wasser stehen, doch das interessierte sie nicht. Er hätte sie sterben lassen. Er warf ihr einen überraschten Blick zu, bevor sich seine Augen weiteten. Er konnte fühlen, dass sie sauer war. Nein. Rasend vor Wut. Sie ballte die Hände zu Fäusten und konnte spüren wie die Luft um sie herum zu vibrieren begann. ,,DU HÄTTEST MICH ERTINKEN LASSEN!" Ihre Stimme Klang tiefer als sonst, hätte ihr sogar angst eingejagt, wenn sie nicht so sauer wäre. Deidara wich ein paar Schritte zurück, spannte sich weiter an und steckte dann seine rechte Hand in einen Beutel. Er wollte sie angreifen. Eine Druckwelle erfasste Deidara und schleuderte ihn gegen einen Baum neben dem See. Alle Luft wurde aus seinen Lungen gepresst und er keuchte auf. ,,Deidara-Senpai!" Schrie Tobi erschrocken auf und sah dann zu ihr. Er schien zu versteinern und sie war sich sicher, dass seine Augen hinter der Maske ebenso geweitet waren, wie die von dem Blondschopf.Die Wut in ihr schien immer weiter zu wachsen, verzehrte sie regelrecht. Deidara hatte sich wieder aufgerappelt und sah sie abschätzend an. Er sagte etwas zu Tobi, der daraufhin nickte und beiden sprinteten auf sie los. Das Vibrieren um sie herum wurde stärker und löste Wellen im Wasser aus. Als Deidara fast vor ihr war, stieß Michelle erneut eine Druckwelle aus, doch er sprang über sie hinweg und landete hinter ihr. Er wollte sie, wie im Wald, mit einen Schlag in den Nacken außer Gefecht setzte. Blitzschnell drehte sie sich um, holte mit dem linken Arm aus und schlug Deidara in die Magengrube. Er flog mehrere hundert Meter bis er hart auf dem Wasser aufkam und Blut spuckte. Ein schadenfreudiges Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, als er sich mit schmerzverzehrtem Gesicht um den Bauch fasste. Wie von selbst setzte sie sich in Bewegung, als sie plötzlich einen heftigen Schlag im Nacken spüren konnte. Die Welt schien sich zu drehen und das Vibrieren um sie herum wurde schwächer. Ein weiterer Hieb gegen ihren Kopf ließ das Vibrieren komplett verschwinden und plötzlich fühlte sie sich ausgelaugt und schwach. Die Wut verschwand und ihr Blickfeld wurde immer kleiner. Ihre Knie gaben unter ihr nach und sie kippte nach vorne.