Michelle P.O.V
,,Lass mich das nochmal zusammenfassen...." Deidara sah fassungslos zu Tobi, der sich offensichtlich unwohl fühlte und mit seinen Fingern spielte. ,,Pain hat DIR aufgetragen SIE zu trainieren?" Tobi nickte heftig. ,,Pain-Sama meinte, dass Tobi mehr Geduld als Deidara-Senpai hat und deshalb Mi-Chan trainieren soll." Michelles Blick schnellte zu Deidara, dessen Kopf knall rot wurde und kurz vorm Platzen zu sein schien. Tobi versteifte sich und wich einige Schritte zurück, als etwas unerwartetes passierte. Anstatt Tobi anzuschreien, drehte er sich zu Michelle um und schloss für einen Augenblick die Augen. ,,Sollte dir der Idiot nicht mehr zeigen, als wie man am besten auf der Stelle hüpfen kann, dann komm zu mir, hn." Nickend sah sie zu dem Blonden Mann auf, der daraufhin auf der Stelle kehrt machte und in Richtung Wohnzimmer lief. Zumindest glaubte sie das. Für sie war hier alles wie in einem Labyrinth.
,,Also Mi-Chan! Lass uns los gehen!" Ermutigend hob Tobi eine Faust in die Luft und lief, ohne auf eine Antwort zu warten, los. Hastig folgte sie ihm und musste sich beinahe anstrengen um mit ihm mithalten zu können. Warum musste er so lange Beine haben? ,,Was genau trainieren wir?" Sie ahnte schlimmes und sah sich schon Stunden lang im Kreis rennen um ihre Ausdauer zu stärken. Sie bogen zweimal hintereinander ab und kamen vor einer Tür zum stehen. ,,Mi-Chans Chakra!" Tobi öffnete die Tür und vor ihnen befand sich ein kurzer dunkler Gang, der mit einer hohen Wendeltreppe endete. ,,Mein Chakra?" Bilder von ihrem Wutanfall schossen ihr durch den Kopf und sie blieb stehen. ,,Ich habe doch gesagt, dass ich das nie wieder benutzen möchte..." Sie ballte ihre Hände zu Fäusten und senkte den Blick. Was wenn sie wieder jamenden verletzte? Dieses mal Tobi und das nur weil sie sich nicht beherrschen konnte? Sie wollte und konnte das nicht noch einmal machen. Tobi blieb ebenfalls stehen und drehte sich zu ihr um. Weniger als ein Meter trennten sie, was er jedoch schnell änderte und einen Schritt auf sie zuging. Seine Haltung änderte sich kaum merklich, er stand aufrechter und mit mehr Körperspannung. Die Luft schien schwerer zu werden und ihre Größe wurde ihr schlagartig bewusst. ,,Es ist wichtig, dass du lernst deine Kräfte zu kontrollieren. Ich weiß, dass du Angst davor hast nochmal jemanden zu verletzen, aber weigerst du dich, wird es wieder passieren." Sie konnte seinen Blick auf sich spüren, als würde er sie anfassen. Allerdings fühle es sich nicht so angenehm an wie zuvor. ,,Was wenn ich dieses mal dich verletzte?" Stille, dann eine Hand die sich sachte unter ihrem Kinn platzierte und sie dazu zwang ihren Blick auf ihn zu richten. Ihr stockte der Atem, als ihr ein rot leuchtendes Auge entgegen starrte. ,,Du wirst mich nicht verletzten. Das kann ich dir versprechen." Sie presste die Lippen aufeinander und schloss dann ihre Augen. ,,Aber was wenn doch?" Ein leises Schnauben, gefolgt von weiterer Stille. Tobi senkte wieder seine Hand und drehte sich um. Ohne ein weiteres Wort begann er die Treppe hinauf zu laufen, sie keines Blickes würdigend. Überrascht sah sie ihm dabei zu und setzte sich dann in Bewegung. Wollte er sie so dazu bringen ihm zu folgen? Oder hatte er einfach beschlossen, dass dieses Gespräch beendet war und er recht behalten würde. Was auch immer es war, er hatte wohl recht, denn sie folgte ihm zu einer weiteren Tür. Er legte seine rechte Hand flach auf diese und wie von selbst glitt sie zur Seite. Vor ihnen war wieder ein dunkler Gang, jedoch mit einem grellen Licht am Ende. Tobi ging als erstes hindurch, und warf ihr dann einen Schulterblick zu. Schnell folgte sie ihm und bemerkte nach wenigen Momentan, dass sie sich nicht wie gedacht in einem Gang, sondern in einer Höhle befanden. Die Luft war wesentlich feuchter als zuvor und Michelle konnte Vogelgezwitzer hören. ,,Wo sind wir?" Michelle kniff die Augen zusammen, als sie die Höhle verließen und das Sonnenlicht gnadenlos auf sie herab schien. ,,Im Wald." Sie sah zu ihm auf. Fassungslos. ,,Captain Obvious." Auch wenn er nicht Unrecht hatte, war das bestimmt nicht die Antwort gewesen, die sie erhofft hatte. Tobi legte den Kopf zu Seite und warf ihr einen wohl verwirrten Blick zu. Ihr wurde wieder Bewusst, dass sie sich hier nicht in... ihrer Welt befand? Sie fühlte sich merkwürdig bei diesem Gedanken und unzählige Fragen kamen wieder auf. Kopfschüttelnd versuchte sie diese zu vertreiben und seufzte dann laut auf. ,,Das ähm... bedeutet so viel wie "was du nichts sagst!" Man sagt das, wenn man sich verarscht vor kommt." Tobi schwieg und richtete seinen Kopf wieder auf. Er erwiderte nichts, setzte sich in Bewegung und Gestikulierte ihr, ihm zu folgen. ,,Kannst du dich noch daran erinnern was für Zeichen auf der Schriftrolle waren?" Etwas überrumpelt von seiner Frage, runzelte sie die Stirn. ,,Nein. Ich weiß nur wie sie angeordnet waren, aber mehr auch nicht." Michelle glaubte zu hören wie Tobi seufzte, war sich jedoch nicht sicher ob es vielleicht auch nur der Wind gewesen sein könnte. ,,Hast du schon einmal gekämpft?" Er drehte sich zu ihr um und sah sie beinahe erwartungsvoll an. ,,Nein." Tobi nickte und ging einen Schritt auf sie zu. ,,Greif mich an." Überrascht zog sie die Augenbrauen in die Höhe. Wie sollte sie ihn angreifen? Nervös sah sie ihn an. ,,Ich ... weiß nicht wie?" Er hob einen Arm und winkte sie zu sich. ,,Nicht darüber nachdenken. Tu es einfach." Seine Stimme wurde weicher und sie bildete sich ein, dass er unter der Maske lächelte. Nervös stieß sie die Luft aus, die sie unbemerkt angehalten hatte. ,,Aber wie soll ich denn -" Tobi schloss schnell die Lücke zwischen ihnen und drängte Michelle dazu, mit jemanden Schritt den er vorwärts machte, einen Schritt rückwärts zu gehen. ,,Was machst du?!" Verwirrt wich sie weiter vor ihm zurück und stolperte dabei mehrfach über ihre eigenen Füße. ,,Tobi, lass das!" Er würdigte ihren Worten keine Aufmerksamkeit, drängte sie weiterhin dazu vor ihm zurück zu weichen. Ihr Herz pochte vor Aufregung gegen ihre Brust und die anfängliche Verwirrung verwandelte sich langsam in brodelnde Wut. ,,Tobi, es reicht!" Sie legte ihre Hände gegen seine Brust und versuchte ihn wegzuschubsen, doch sie hätte genauso gut versuchen können ein fahrendes Auto wegzudrücken. ,,HÖR AUF!" Wütend sah sie kurz zu ihm auf und stolperte zum 10 mal über ihren linken Fuß, was sie frustriert aufschreien ließ. Gerade als Michelle dazu ansetzte ihn wieder anzubrüllen, legte er seine Hände auf ihre Schultern und schubste sie ruckartig gegen den Boden. Ein Aufschrei entwich ihrer Kehle, während sie versuchte ihren Fall mit den Händen abzufangen. Tobi sprang währenddessen reflexartig zurück und wich so dem Kunai aus, das wie aus dem nichts auf ihn zugeflogen kam. Erschrocken sahen beide auf, während 3 Gestalten in einer unglaublichen Geschwindikeit auf sie zurannten.
