20 || Alles entspannt

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pov April

Als ich aufwachte, fand ich mich in dem Gästezimmer von John wieder. Krampfhaft überlegte ich, was gestern Abend alles passiert ist. Als ich aufstehen wollte, fuhr mir ein heftiger Schmerz in den Kopf. Müde hob ich meine Hand und fasste mir an meinen pochenden Schädel. Was hatten wir gestern bitte alles getrunken, dass ich einen Kater hatte? Genervt knurrte ich einen Fluch während ich durch die Wohnung lief. Als ich gerade ins Wohnzimmer kommen wollte, hörte ich die Stimmen von John und Alex. Wirklich verstehen was sie da sprachen wollte ich nicht, doch als plötzlich mein Name fiel begann ich zu lauschen. "...hat sie gesagt, scheiße Alex ich mach mir Sorgen!" hörte ich Johns Stimme. Alex klang recht unbekümmert, als er antwortete: "Lass sie doch machen, du kannst nix dran ändern. Selbst wenn, du kannst April nicht für immer einsperren. Du führst dich auf wie wenn ihr seit 10 Jahren verheiratet wärt, hast du dich selbst mal reden gehört?" Ein tiefes Seufzen kam aus dem Wohnzimmer. "Diggah was erwartest du, ich fühle mich für sie verantwortlich, ich habe sie zu 187 gebracht und habe sie aufgenommen! Ich weiß doch selber nicht was los ist!". Okay, genug herumgeschnüffelt! Ich schlich zurück zu dem Gästezimmer in dem ich geschlafen hatte und öffnete die Tür etwas lauter, während ich möglichst hörbar durch die Wohnung zu Alex und John lief. "Morgen" gähnte ich. "Guten Morgen!" grinste Alex und war schon ziemlich munter. Mir entging nicht, wie John Alex einen drohenden Blick zu warf, doch tat so als würde ich das alles nicht bemerken. "Was haben wir gestern bitte alles gesoffen? Ich fühl mich, als hätte ich 20 Milliliter K.O.-Tropfen geschluckt!" jammerte ich. "Du wolltest unbedingt ausprobieren, ob hochprozentiger Vodka mit Schnaps und Jägermeister wirklich zu viel für dich ist." erzählte John amüsiert. "Ich muss unbedingt aufhören damit!" seufzte ich theatralisch. Alex spottete: "Das hast du schon 5 mal gesagt, sicher dass du es schaffen kannst?" Gespielt empört sah ich ihn an und brachte heraus: "Wie jetzt, du glaubst etwa nicht an mich? Also wirklich, ich hätte mehr von dir erwartet!" Lachend nahm er mich in den Schwitzkasten, während ich zappelnd schrie "Wann hast du das letzte mal geduscht?!". In er Bewegung hielt er inne und schien zu überlegen. "Gut dass du mich dran erinnerst, muss mal wieder duschen gehen!" grinste er. "Wann das letzte mal?" wiederholte ich ächzent und versuchte mich aus Alexs Griff herauszuwinden. "Vor etwa einer Woche!" gab er fröhlich zurück. Entsetzt kreischte ich und zog mich mit einem heftigem Ruck aus seinen kräftigen Armen. "Hass den grad bisschen." informierte ich John mit leidendem Gesichtsausdruck, während Alex sich ziemlich amüsierte. "Wo sind eigentlich Laura und Jonas?" fragte ich. "Laura ist eben durch dein Gekreische aufgewacht!" knurrte diese plötzlich. Sie stand in der Tür und sah ziemlich genervt aus. "Sorry." grinste ich und machte einen Kussmund. "Fotze." lächelte sie eiskalt zurück. Ich lachte nur, während John hinzufügte "Jonas ist übrigens gestern Abend heim gegangen.". "Aso, okay." antwortete ich. Plötzlich klingelte mein Handy. Misstrauisch runzelte ich die Stirn und ging mit den Worten "Hallo, wer ist da?" ran. Eine warme Frauenstimme antwortete: "Hallo, ich bin die Maklerin die Sie wegen der Wohnung angeschrieben haben. Wir wollten sie informieren, dass sie in der engeren Auswahl sind und sie fragen möchten, wann sie Zeit hätten für eine Besichtigung?" "Ähh, ich glaube ich hätte eigentlich schon heute Zeit, ansonsten eigentlich dies Woche jeden Tag.". Die Maklerin schien etwas zu kritzeln, jedenfalls hörte man im Hintergrund das Geräusch von einem Stift auf Papier. "Heute um 14 Uhr, wäre das okay für sie?". Mein Blick suchte die Uhr, 13.40. Schaffe ich noch.  "Klar, bis dann!" lächelte ich. "Tschüss!" verabschiedete sich die Maklerin. Fragend sahen die anderen mich an. "Ich habe einen Termin für eine Wohnungsbesichtigung!" quietschte ich. Laura jubelte mit mir, während Alex amüsiert unserem Freudentanz zusah. "Klasse, ich freu mich für dich!" grinste er. Nur John sah nicht so begeistert aus. Doch er lächelte gezwungen und fragte: "Wann ziehst du dann aus?" Ich zuckte die Schultern und antwortete: "Wenn ich die Wohnung bekomme, hast du mich noch ne Woche, vielleicht zwei an der Backe." Er nickte einfach. "Und weißt du was das beste ist?" fragte ich verschmitzt. "Keine Ahnung?" fragte er. "Ich wohne genau fünf Minuten zu Fuß von hier entfernt!" rief ich strahlend. Ich konnte sehen wie Johns Laune von erst völlig verwirrt, dann unglaublich erfreut und dann wieder Möchtegern-Cool wechselte. "Ich hab gesehen, dass du dir gerade eben fast die Fresse durchs lächeln ausgerenkt hättest!" neckte ich ihn und John bewarf mich lachend mit einem Kissen. "Heute bist du übrigens mit Kochen dran, Johnnyboy!" informierte ich ihn zuckersüß lächelnd. "Wir bestellen heute Pizza." entschied er mit dem gleichem Ausdruck. Amüsiert schüttelte ich den Kopf und wir unterhielten uns noch ein bisschen mit Laura und Alex, bis auch Anton aufgewacht war. Breit grinsend verkündete ich ihm die neusten News. Er war ebenso erfreut darüber wie ich. "Was soll ich anziehen?" fragte ich plötzlich. "Ist des ein Typ, der die Wohnung vermietet?" stellte John die Gegenfrage. "Mmmh, gut Frage. Keine Ahnung, ich glaube aber nicht." antwortete ich. "Komm, ich hab ein paar Ideen." grinste Laura und gemeinsam liefen wir in 'mein' Zimmer. Da es momentan sehr warm war, suchte ich mir schon mal eine kurze Hose heraus. "Was hältst du davon, du ziehst die Jeans und das T-Shirt an?" schlug sie vor und hob eine kurze, hellblaue Hose und ein weißes Oversize-Shirt hoch. "Oder das hier?" mit den Worten zeigte sie auf einen schwarzen Rock und ein Shirt, welches ein gecropptes Hemd mit abgeschnittenen Ärmeln war. "Gute Idee, das mach ich. Danke für deine Hilfe! Magst du bei der Besichtigung mitkommen? Hab mal gehört, dass man jemanden mitnehmen sollte.". Doch Laura schüttelte nur den Kopf. "Sorry, mir gehts nicht so gut. Ich geh lieber nach Hause, mein ganzer Schädel hämmert. Hab viel zu viel gesoffen." "Alles gut, gute Besserung." lächelte ich und begleitete sie nachdem ich mich umgezogen an  die Tür. Sobald Laura weg war, lief ich schnurstracks ins Wohnzimmer und fragte in die Runde: "Wer kommt mit zur Besichtigung?". Alle drei nickten und wir spazierten zu Fuß in meine hoffentlich bald eigene Wohnung. "Bist du sicher dass du hier wohnen willst?" fragte John mit skeptisch hochgezogenen Augenbrauen, als wir immer tiefer ins Ghetto spazierten. "Natürlich, die Miete ist sensationell niedrig, Hunde sind erlaubt, ich wohne fast neben dir und bin ganz in der Nähe vom Kiez. Was will man mehr?" erwiderte ich und er zuckte die Schultern. "Ist deine Sache, ich weiß wie manche Typen drauf sind.". Damit war unser Gespräch beendet, denn wir waren angekommen. Zielstrebig klingelte ich an dem noch leeren Namensschild und als ein Surren ertönte, drückte ich gegen die Tür. Schnell hüpfte ich die Treppen hinauf, während die Jungs sich hinter mir einen abkeuchten. "Guten Tag!" strahlte ich die Maklerin an. "Guten Tag Frau Parker." lächelte sie. "Ich habe drei Freunde mitgenommen, die mir bei der Entscheidung helfen wollten, ich hoffe das ist okay? Ich hab nämlich mal auf einer Website gelesen, dass es besser ist wenn man Verstärkung mitnimmt." laberte ich. "Aber sicher."  antwortete sie und sah meine drei Freunde, als sie schimpfend hinter mir die Treppe heraufgekrochen kamen mit dem gleichen geschäftigen Blick an. "Tag." brummten sie synchron. Dann begann sie die Führung durch die große 4-Zimmer Wohnung.

 "Das würde ich gerne nehmen, ich habe großes Interesse." erklärte ich nach der Besichtigung und sie lächelte mich freundlich an. "Sie wären tatsächlich die einzige Interessentin. Wenn Sie nix dagegen hätten, könnten wir jetzt gleich den Vertrag unterschreiben." Fragend sah ich John an, was er davon hielt. Er war nämlich um einiges erfahrener und lies sich nicht so einfach übers Ohr hauen. John nickte unmerklich und ich sagte "Okay, gerne.". Ich schnappte mir einen Stift und setzte meine Unterschrift auf das Blatt Papier. Irgendwie hatte ich ein feierliches Gefühl und eine gewisse Aufregung überkam mich. Meine erste eigene Wohnung! Aufgeregt schaue ich in die Runde und konnte mir ein fettes Grinsen nicht verkneifen. John legte den Arm um mich, um mich spielerisch umzuschubsen und ich verlor fast das Gleichgewicht. Nur Alex' T-Shirt rettete mich vor der Begegnung mit dem harten Boden. Ich hob den Kopf und brachte nur ein verlegenes "Danke" hervor, während ich mich wieder aufrappelte.

 "Okay Jungs, Wie wärs mit 'nem Pizzaabend?" fragte ich in die Runde. Die anderen nickten und ich zückte mein Handy, um Jonas anzuschreiben. Laura würde entweder bei ihm oder zu kaputt für jegliche soziale Interaktion sein. ALs wir wieder zurückliefen, redeten wir über dieses und jenes, bis wir plötzlich auf das Thema Hunde zu sprechen kamen. "American Bulldog, Rottweiler oder Cane Corso. Was anderes kommt mir nicht ins Haus!" lachte ich. John erwiederte amüsiert "Sowas hab ich auch gesagt. Dann kam Skittelz." "Ich hätte gerne einen Dobermann oder sowas, vielleicht auch einen Pitbull" schaltete Alex sich ein. So lief das noch eine ganze Weile, bis wir zuhause ankamen und Pizza bestellten. Tatsächlich war das noch einer der Momente, in denen alles gut war. Nienals hatte ich gedacht, dass ich an solch banale Kleinigkeiten jemals so sehr vermissen würde.


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 14, 2022 ⏰

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Carma is a bitch | 187 Strassenbande FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt