4 | Eine alte Bekanntschaft <3

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Pov  April

Mit hämmerndem Kopf wachte ich auf. Welcher Dummkopf hat mir, einer Frau in der Größe von 1.70m und einem Gewicht von etwa 60kg 500ml Vodka gegeben?! Ich wollte aufstehen, als mir auffiel das ich in inmitten lauter Schränke von Männern lag. Wie Blitze überkamen mich die Erinnerung von Gestern und ich erhob mich, um etwas zu essen zuzubereiten. Sollte vielleicht auch was für die Jungs machen. Bin heut mal nett und koche mit für die anderen. Ich machte Rührei in Mengen für drei Fußballmannschaften und Speck für fünf Rudel Wölfe. Der wunderbare Duft zog in meine Nase und auch Jonas wachte davon auf.

 "Gibts essen?" fragte er hoffnungsvoll. "Ne" gab ich zurück "Gleich ists fertig" Der große Mann vor mir verzog das Gesicht zu einem Schmollmund und sah 1zu1 wie ein kleines Kind aus, nur in XXL. Ich wollte in meine Hosentasche greifen um Jonas mit meinem Handy zu fotografieren. Da fiel mir ein, das meine Sachen noch bei meinem alten Arbeitsplatz war. Oh fuck, das wird so unendlich peinlich... Aber früher oder später muss ichs machen, am besten möglichst schnell, ich will endlich mein Handy zurück haben! Zu aller erst sollte ich aber vielleicht schauen, dass das Essen nicht verbrennt, so hungrig wie Jonas guckt bringt der mich um wenns nicht bald was gibt. "ICH BRAUCH JETZT WAS ZU ESSEN!" jammerte dieser mit einem perfekt einstudiertem Hundeblick. Wortlos stellte ich ihm die Pfanne mit dem Rührei hin. Ungläubig sah er mich an.

 "Das reicht ja nicht mal für mich!" Jetzt war ich dran, ungläubig zu schauen. Mittlerweile waren die anderen auch wach, anscheinend ziemlich verkatert. "Hab was zu essen gemacht, muss später noch mein Zeug holen. Und am besten noch einkaufen." informierte ich sie. Sofort schaltete der mittlerweile voll gefressene Jonas sich ein:"Ich komm mit, ich lass dich da nicht noch mal allein hin!" Sofort machte sich Rührung in mir breit, er war echt nicht so ein Arschloch wie zuvor  gedacht. "Danke, echt! Nur einkaufen ist vielleicht nicht die beste Idee, dich erkennt locker jeder zweite." antwortete ich ihm. An sich würde ich gerne was anderes anziehen, ich kann bauchfrei nicht mehr sehen, aber ich hab keine anderen Klamotten dabei. "Komm, bringen wirs hinter uns!" meinte Joe. Ich nickte und folgte ihm zu seinem Auto. Während der Fahrt herrschte Stille.

 "Du Jonas" fragte ich, "kann ich dich was fragen?" Misstrauisch musterte er mich und antwortete zögernd:"Meinetwegen..." Ich nahm meinen Mut zusammen und sprach meine Gedanken aus:"Warum bist du erst total abschätzend und herablassend und dann verteidigst du mich und fährst mit mir zu... naja du weißt wie ich mein oder? Also nicht das mich das stört oder so, es würde mich einfach mal interessieren" Seine Hände krampften sich um das Lenkrad und augenblicklich bekam ich Angst. Hatte ich was falsches gesagt? "Jonas..?" er drehte sich zu mir und sagte nachdenklich:"Keine Ahnung, Selbstschutz oder so... Hab Erfahrungen gemacht, die nicht so schön waren... Denk ich mal... Ich brauch ne Weile um Menschen zu vertrauen."

 Keiner sagte mehr was, jeder hing seinen Gedanken nach. Nach einer Weile kamen wir an und stiegen gemeinsam aus. Während Jonas selbstsicher auf das Gebäude zulief, wurde ich mit jedem Schritt langsamer. Er legte den Kopf schief, und kam auf mich zu um mich mit einem plötzlichem Ruck hochhob und über seine Schulter warf.  Einen Augenblick lang war ich zu perplex um zu reagieren, und schon standen wir in der Lobby. "Wo ist dein Zimmer?" fragte der große, muskulöse Mann neben mir. Ich bedeutete ihm, mir zu folgen und lief zum zweiten Stock, neunte Tür links. Angekommen, stieß Jonas die Tür auf, die zu seiner Überraschung sofort offen war. "Da sind keine Schlösser anmontiert, dass er immer reinkommt. Sonst könnte man sich da drin verschanzen, wenn er uns bestrafen will." sagte ich, als ich seinen Blick bemerkte. Schnell lief ich in den Raum, und innerhalb weniger Minuten hatte ich meine wenigen Habseligkeiten in einer großen Sporttasche verstaut. "Warum ist dein alter Chef nicht da?" wollte Jonas wissen. "Heute ist wahrscheinlich nix los, oder er hat sich heute spontan freigenommen und die anderen Frauen allein gelassen. Sollte eine abhauen, würde er sie früher oder später eh bekommen und umbringen oder so." Er schien jetzt erst zu verstehen, wie das hier ablief. "Lass uns verschwinden" fügte ich hinzu. Jonas nickte und zügig verschwanden wir.

 "Kannst du mich grad da am Laden rauslassen?" brach ich das Schweigen. Er grinste:"Aber ich will was fürs fahren haben!" Amüsiert schüttelte ich den Kopf und bot ihm an:"Zuhause, ja?" Erfreut nickte er und hielt an einem großen Parkplatz. "Danke fürs fahren, Joni! Bin dir was schuldig! Warte einfach hier!" Der angesprochene grinste dümmlich weiter, bis er verstand, das ich einen neuen Spitznamen für ihn hatte. "Ey, das hört sich voll behindert an!" motzte er. "Jaja Joni, bis gleich!"

 Mit diesen Worten lief ich zum Supermarkt. Hoffentlich hat mein Chef das Gehalt überwiesen! Wenn nicht war ich am Arsch. Falls ers nicht hat, fällt mir schon was ein. Zielstrebig lief ich zur Fleischtheke. "Hallo, Drei Kilo Speck bitte"lächelte ich möglichst freundlich den kleinen, etwas zu fetten Mann hinter der Theke an. Er schaute mich komisch an, aber kam meinem Wunsch nach. "Wofür brauchen sie so viel Fleisch?" fragte der Fettsack etwas zu interessiert. "Wissen sie, die Riesenspinnen in meinem Keller kommen auch mal damit klar, aber am liebsten mögen sie fette, distanzlose Theken-Typen." schleuderte ich zuckersüß lächelnd zurück. Sprachlos gaffte der Trottel mich an. "Meine Augen sind hier oben" erinnerte ich ihn trocken und sofort errötete er. Ich rollte übertrieben auffällig die Augen und lief zur Süßigkeitenabteilung. Andere, normale Menschen essen Chips, Popcorn oder sowas zum Film, ich eben Speck und Bacon. 

Gedankenverloren lief ich durch den Gang, bis ich plötzlich in jemanden knallte. "Oh, sorry!Hab dich nicht gesehen." entschuldigte ich mich sofort. "Alles o... warte mal, April bist dus?" "Ja, so heiß ich. WER bist du?" Ich kramte in meinem Hirn nach einem schlankem, dunkelhaarigem Mädchen mit dunklen Augen. "Laura" sagte die gar nicht so Fremde und es machte mit einem mal klick in meinem Kopf: sie war in meinem Ort eine der wenigen, denen ich vertrauen konnte! "Mensch Laura, wie lang ists her?" fragte ich ehrlich erfreut. Sie antwortete mit gutgelauntem Grinsen:"Keine Ahnung, 3 Jahre? 4? Was machst du in Hamburg?" "Wurde rausgeworfen zuhause. Erklär ich dir wann anders. Und du?" erwiderte ich. "Wohne schon ungefähr ein Jahr hier, nach dem Studium bin ich her gekommen und wohne jetzt halt hier. Lass uns doch mal was machen!" schlug sie vor. Ich stimmte ihr zu und wir tauschten noch schnell Nummern aus, als ihr Blick auf meinen gut gefüllten Einkaufskorb fiel, stichelte sie:"Immer noch so verfressen? Oder auch mal einen Freund gefunden für den du was mit nimmst?" "Ne" informierte ich sie, "Ich wohne jetzt in einer WG. Glaub ich. Apropos WG, Joe bekommt noch nen Tobsuchtsanfall wenn ich nicht bald komm." Sie nickte verständig und rief fröhlich:"Wir schreiben noch!" Während ich den Rest, den ich noch brauchte, einsammelte, dachte ich über Laura nach. Sie war ein herzensguter Mensch, vielleicht ein wenig naiv, aber eine meiner besten Freundinnen. 

Hoffentlich wird aus dem Treffen was, ich freute mich ehrlich. An der Kasse betete ich nochmal für meine Kreditkarte, und ausnahmsweise hatte ich Glück. Hastig rannte ich zu Jonas, der ganz dezent angepisst aussah. "Auch mal da? Es war krank langweilig und mein Handy ist zuhause!" motzte dieser. "Tschuldigung. Hab dir auch Chips mitgebracht." versuchte ich seine Wut zu mildern, was auch ganz gut gelang. Ich sprang in den Wagen und sofort fuhren wir los. Wir führten eine Diskussion, ob es eine Verkaufstaktik ist, fette Fleischklöpse an eine Fleischtheke zu stellen und kamen zu dem Ergebnis, das wir beide keinen Plan von so etwas hatten. Aber Spaß hat es trozdem gemacht.

 Bei John angekommen, schnappte ich meine Tasche und holte mir einen übergroßen Pulli, Jogginghose und Kuschelsocken heraus. Schnell band ich mir meine Haare zu einem Messi-Dutt und konnte mich endlich abschminken. Schon viel entspannter tapste ich in das Wohnzimmer. "Nur so: das hier ist mein wahres Ich und mein eigener Style!" stellte ich grinsend klar. Jonas wank mich zu ihm, in seiner Hand einen Joint. Er forderte amüsiert:"Ich will jetzt meinen Dank!" Ich kam tief seufzend zu ihm, und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Zufrieden zog er mich auf seinen Schoss, für mich war das alles freundlich und aus Spaß. Ich nahm Jonas den halb gerauchten Joint aus der Hand und zog einmal kräftig daran, bevor ich ihn dem Besitzer zurückgab. "Wusste gar nicht, das du auch kiffst" merkte John an. "Wisst eine Menge nicht.". Wir machten uns noch einen gechillten, bis Johns Handy klingelte. "Jo?" meldete er sich. Plötzlich wurde er blass und Knurrte:"Bin gleich da." An uns gewandt sagte er:"Marten braucht uns. Carlos ist verschwunden."


Sooooooo hab mir gedacht, sie sollen auch was erleben. Und was ist spannender als eine Entführung? Wer denkt ihr ist es gewesen? 


Da die liebe @xDemxonx mir geholfen hat und ich euch dank ihr mit dieser Story nerve, bekommt sie auch eine eigene Figur <333 



Carma is a bitch | 187 Strassenbande FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt