9 | Skittlez

250 7 0
                                    

Pov April

Ich verabschiedete mich von Laura, auch wen ich ihr versprechen musste, das wir noch schreiben würden. Ich nahm mein Handy herraus und rief John an. Als dieser abnahm, klang er hektisch. "Ja John, ähhh wo bist n du?" fragte ich. "An der Tanke wo wir schon mal vorbeigefahren sind, warte mal..." ich hörte Stimmen und konnte Alex erkennen. "Kennst du dich mit Hunden aus?" fragte er wieder. "Klar, warum?" stellte ich eine Gegenfrage. "Jonas holt dich gleich ab, wir haben hier nen kleinen Hund gefunden. Der arme wurde einfach angebunden und der Bastard von Besitzer hat sich verpisst!" erklärte er aufgebracht. Ich wollte gerade etwas erwidern, da hatte er mich schon weggedrückt. "Arschloch." knurrte ich gereizt. Nach ein 5 Minuten hupte der CL 500, den ich davor immer bei John gesehen hatte, neben mir. Ich riss die Beifahrertür auf und lies mich auf den Sitz fallen, und schon ging es los. "Sag mal, wem gehört das Auto eigentlich?" fragte ich. "Mir" antwortete Jonas "John schnappt es sich immer wenn ichs grad nicht brauch. Und der Bastard hat noch nicht mal n Lappen". Er lachte seine typische psycho-Lache und trat nochmal aufs Gas. Ich wurde tiefer in den Sitz gedrückt und binnen einer viertel Stunde waren wir da. Ich sprang förmlich aus dem Wagen und blickte mich suchend um, bis ich etwas am Rand an einem Zaun, die Jungs stehen sah. Und neben ihnen ein kleiner, aber dennoch sehr bulliger Hund mit kupierten Ohren. Ich ging sofort auf sie zu und hockte mich vor den kleinen, um ihn zu kraulen. "Na, wer bist du denn?" fragte ich ihn sanft. "Wenn sie einmal so lieb zu einem von uns wär..." seufzte Jonas. Ich drehte mich um und grinste ihn frech an:"Das ist alles verhältnissmäßig übertrieben nett, normalerweise bekommen solche Assis wie ihr nur ein 'Fick dich!' von mir." Alex lachte und klang wie eine Rennmaus auf Red Bull. Ich rollte amüsiert die Augen und hob den Hund an. "Boah bist du schwer!" keuchte ich und setzte ihn wieder ab. "Mach das nochmal" bat John mich und Alex lachte:"Wenn du das tust, wird Johnnyboy seine nächste Wixxvorlage nicht von Pornos, sondern von deinem Arsch haben!" Ich brach ebenfalls in Gelächter aus und John maulte empört:"Ich bin Deutschrapper, ich ficke jeden Tag, wixxen geht nicht klar!" Kopfschüttelnd friemelte ich die Leine von dem Zaun und beschloss:"Wir nehmen den jetzt mit und suchen den Besitzer!" John schüttelte den Kopf und meinte:"Der gehört niemandem, wir haben wirklich jeden gefragt und stehen hier schon 2 Stunden." "Dann muss ihn einer von uns behalten!" gab ich zurück. Zögerlich stimmten die anderen mir zu und ich lief mit dem noch namenlosen Welpen zu Jonas Auto. Alex fuhr in seinem, während John ebenfalls bei uns mitfuhr. "Wie wollen wir ihn nennen?" fragte ich irgendwann in die Stille. Jonas schlug vor:"Killer? Rocky? Sofia?" und John begann zu lachen. Dann beschloss er mit fester Stimme:"Ich behalte ihn bei mir hätte er es am besten und Alex will eh keinen Hund. Neben ihm war ne leere Tüte Skittles, dann nennen wir ihn auch so. Nur mit einem 'Z' hintendran, also Skittlezzz." Ein schmerzhaftes ziehen machte sich in meinem Herzen breit und unwillkürlich drückte ich den kleinen Skittlez gegen meine Brust, ich hätte ihn gerne zu mir genommen. In Amerika hatte ich bei meinem Onkel bei Hundekämpfen helfen müssen, und weil ich das alles immer gut und gewissenhaft gemacht hatte, bekam ich einen eigenen Hund. Der sah fast genauso aus wie Skittlez, nur statt das er ein Bully war, hatte er reines Pitbull-Blut aus einer Leistungslinie in sich. Sein Name war Tokio und er war ein Champion, obwohl ich ihn als 9 jähriges Mädchen alleine ausgebildet hatte. Aber als er gerade mal ein und ein halbes Jahr alt war, wurde er erschossen, wahrscheinlich einer der Crips, und seitdem hatte ich keinen eigenen Hund mehr. Und deshalb wollte ich den kleinen haben. Andererseits, es war ein anderer Hund als Tokio und es wäre nicht fair Skittlez gegenüber ihn als Lückenfüller zu verwenden. Abgesehen davon, man muss sich nur mal die Hundesteuern in Deutschland für Listenhunde ansehen, und schon ist der Wunsch schlagartig weg. Vorallem wenn man arbeitslos und pleite ist.Ich hing noch eine Weile meinen Gedanken nach, während Jonas und John diskutierten, ob sie nach einem Hundehalsband bei Nike nachfragen sollten, immerhin hatten sie einen guten Draht zu ihnen. Ich hob ruckartig den Kopf und fragte:"Was macht ihr eigentlich von Beruf her, macht ihr Videos für Möchtegern-Banger? Oder seit ihr solche Marken-Manager-Leute?" Jonas grinste:"Das fragst du uns aber früh. Wir sind 187 Strassenbande und nicht nur Möchtegern-Bang-" ich unterbrach ihn:"Mit Banger mein ich eigentlich einen Begriff, den man in Gangs als Chef versteht. Aber warum habt ihr mir nix davon erzählt?" John setzte an:"Ich dachte das sei dir klar wenn wir von Musik und 187 sprechen. Und wenn du das nicht weißt, dass du uns trozdem magst und nicht wegen dem Fame." Ich zuckte die Schultern und erwiderte unsicher:"Ich hör nur Ami-Rap, wenn überhaupt. Habt ihr deshalb gemeint, ich soll mir mal einen Song ausdenken? Ich hab das mal hobbymäßig gemacht und meine Eltern haben mir das aber ganz schnell ausgeredet und mir erklärt, dass ich null Talent hab-" "Glaub mir, du hast mehr Talent als die meisten, der Song ist auf einem Handyvideo auf dem du high und besoffen warst besser als die meisten, die in richtigen Studios aufgenommen wurden!" fiel Jonas mir ins Wort. "ich hab mal einen Songs angefangen, der ist deutsch und der Refrain... etwas amerikanischer." erzählte ich mit neuer Hoffnung. "Wie heißt er denn?" wollte John wissen. Ich gab ihm kurz Auskunft:"Hardcore High". Beide lachten und John merkte an:"Passt!". Ich nahm mein Handy und scrollte durch meine Notizen, bis ich den Text fand. Ich hielt John wortlos das Handy hin und er las sich den Text aufmerksam durch. "Wir können unseren Produzenten mal fragen, ob er einen Beat dafür hat und dann geht das locker durch die Decke. Und du hast n Job." Ich grub meine Finger in Skittlez Fell und dachte nach, bis wir bei John ankamen. Ich drückte ihm die Leine ein wenig schwermütig in die Hand und lief schnell in das Zimmer, welches ich bewohnte. Heulend warf ich mich auf das Bett und vermisste Tokio um so mehr. So wirklich darüber hinweg war ich wohl doch nicht. Ich hörte die Zimmertüren aufgehen und vergrub mein Gesicht nur noch tiefer in ein Kissen. "Hm, was ist los?" fragte John liebevoll. Kleine Pfoten tapsten über das Parkett und eine warme Hundezunge leckte über meine Hand. Der große Lockenkopf neben mir fuhr mir immer wieder zögernd über den Kopf. "Ich bin kein Köter!" murrte ich. Sein raues lachen ging mir durch Mark und Bein. "Kannst mit mir über alles reden, weißte doch oder?"  Ich musste schlucken und fand, nachdem er mir so viel geholfen hatte, war ich ihm eine Erklärung schuldig. Mit bebender Stimme begann ich zu sprechen:"Weißt du, zuhause hatte ich als kleines Kind einen Hund. Den hab ich allein ausgebildet, also so und für den Hundekampf. Er sah so aus wie Skittlez, nur schmaler. Er war ein richtiger Champion und dann wurde er erschossen mit ein und einem halben Jahr. Wahrscheinlich einer von den Crips. Mein Onkel hat gemeint, das sei meie Schuld und man könne mir keinen Hund mehr anvertrauen. Und da war ich 10 oder 11, ich hatte solche Schuldgefühle! Und wenn ich Skittelz anschaue, dann seh ich nur Tokio, also meinen toten Hund, in ihm. Und das ist für ihn nicht fair, deshalb wär er bei dir wirklich besser aufgehoben..." "Hey, ist doch nicht schlimm! Du kannst Skittlez sooft sehen wie du willst, ich hab mit nem Tierheim telefoniert und ich kann ihn behalten. Und da du hier wohnst, wirst du ihn eh ständig um dich rum haben." tröstete John mich. "Danke..." schniefte ich und zog John in eine Umarmung. Etwas verwirrt erwiederte dieser und murmelte:"Gott sei Dank ist es nix schlimmes. Also klar, ist schon beschissen, aber ich hab gedacht du hättest irgendwas angestellt. Wie Mord oder so." Dankbar für seine Nähe vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge und verharrte so. Nach einigen Minuten löste er sich und grinste:"Tut mir leid, ich muss ins Studio und das mit dem Beat abklären. Also, nicht das ich nicht gerne mit dir kuschel, aber Jakob, der Produzent, wird immer pissig wenn wir ihn warten lassen. Passt du auf den kleinen Hundesohn auf?". Ich nickte nur. "Komm hoch Skittlez!" forderte ich den hübschen Rüden auf und klopfte neben mir aufs Bett. Dieser schien zu verstehen und saß mit einem Satz neben mir. John winkte nochmal zum Abschied und verschwand dann durch die Tür nach draußen. Ich knuddelte das kleine Kerlchen erstmal gescheit durch, der kleine genoss es richtig. Mit einem verheultem Kissen auf der einen und dem 'Hundesohn', wie John sagen würde, auf der anderen Seite schlief ich schließlich friedlich ein.


Hiiiiiiiii, ich weiß, das Kapitel ist etwas unübersichtlich, ich bin gerade voll traurig wegen meiner alten Hündin, die wir abgeben mussten. Kurze frage: seht ihr ganz oben ein Bild von Skittlez? am laptop nämlich nicht, am handy schon bei mir. Falls nicht, sucht bei Instagram 

@ skittlez_187_official

da sieht man ihn zu 100 Prozent XD

Carma is a bitch | 187 Strassenbande FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt