Kapitel 3

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Da ich am nächsten Tag in meinem Bett aufwachte, war ich mir ziemlich sicher, dass ich wohl noch im Auto eingeschlafen sein musste. Stöhnend stand ich auf, zog mir Socken an und ging noch etwas müde runter ins Wohnzimmer.
Die Tage bis zur Abreise verstrichen nur sehr langsam, aber irgendwann kam der Abend vor der Abfahrt. Ich war so nervös, dass meine Hände zitterten und mein Kopf komplett leer war. Als ich dann endlich schlief, war mein Schlaf sehr tief, so tief dass ich am nächsten morgen fast garnicht wach geworden wäre. Erst als meine Mutter mir ein Glas kaltes Wasser ins Gesicht schüttete machte ich meine Augen auf und realisierte, dass dies der Morgen an dem Tag der Abfahrt nach Hogwarts sein musste.
Schnell stand ich auf, ging ins Bad und schaute mich im Spiegel an. Meine Augen waren noch geschwollen und mein Kopf pochte als wollte er platzen. Ich putzte meine Zähne und ging runter in die Küche um noch etwas zu essen.
Oben in meinem Zimmer packte ich, nach dem Frühstück, meine Klamotten in die alte gelbe Koffertasche von meiner Mutter und holte die bordeauxrote Tasche um darin meine Schulbücher zu verstauen.
Ich trug die Taschen runter ins Auto und wir fuhren los.
Der Zug nach Hogwarts stand schon da als meine Eltern und ich am Gleiß angekamen. Ich drehte mich zu ihnen um und umarmte sie fest.
L: „Ich vermisse euch jetzt schon."
V: „Du wirst bestimmt ganz viele neue Freunde finden."
MM: „Ja, das wird schon."
Als der Zug dampfte und sich jeder von seiner Familie verabschiedete, stieg ich ein.
Mein Bauch zog sich zusammen, als ich meine Eltern am Bahngleis stehen sah. Sie wunken mir zum Abschied, bis der Zug losfuhr und sie aus meinem Blickfeld verschwunden waren.

Auf der Suche nach einem Freien Sitzplatz kam ich in eine Kabine in der ein mir bekanntes Gesicht saß.
L: „Hey"
H: „Hey"
L: „Kann ich mich hier hinsetzen? Nirgendwo im Zug ist mehr Platz."
Bevor Der schwarzhaarige Junge aus der Winkelgasse antworten konnte ging die Tür nochmal auf und Ron kam in das Abteil.
R: „Kann ich hier sitzen? Alles im Zug ist schon voll."
L: „Genau das habe ich auch gesagt."
Ich lächelte Ron an, aber er schaute nicht zu mir. Ich setzte mich auf den gegenüberliegenden Platz des Jungens, der neben Ron saß.
R: „Wie heißt du?"
H: „Harry"
R: „Potter?"
Ron schien eingeschüchtert von Harry zu sein. So als wäre er berühmt.
H: „Ja und ihr?"
R: „I-Ich bin Ron."
L: „Und ich bin Lea"
R: „Harry, s-stimmt das mit der Narbe?"
H: „Meinst du die hier?"
Harry strich zögernd seine Haare nach oben und zum Vorschein kam eine Narbe in Form eines Blitzes. Beeindruckt nickte Ron und Harry lächelte ihn nur etwas verwirrt an.
Ron und Harry unterhielten sich, über Zauberei und über Hogwarts. Eigentlich wollte ich zuhören, aber da ich immer noch müde war schlief ich neben ihnen ein.
Als sich Harry und meine Füße sich unbeabsichtigt berührten, schossen mir Bilder durch den Kopf. Bilder von einem Kampf, ich hörte Schreie die von einer hübschen rothaarigen Frau kommen mussten. In den Händen der Frau lag ein Baby. Ein kaltes Gefühl durchströmte meinen Körper. Das Gefühl vom Tod. Ein grüner Schein durchzog das Bild. Mein Herz raste und zugleich fiel die Frau leblos zu Boden.

Plötzlich wachte ich auf , als sich das Abteil erneut öffnete und ein hübsches Mädchen mit zerzausten Haaren reinkam. Verwirrt schaute ich sie an.
Hr: „Hat hier jemand eine Kröte gesehen? Ein gewisser Neville hat seine verloren."
R: „Nö...?"
Hr: „Ohh ich sehe hier wird gezaubert, dann lass mal sehen."
Erst bei diesen Worten sah ich, dass Ron seinen Zauberstab in der Hand hatte. Er räusperte sich während Harry und ich ihn erwartungsvoll ansahen.
R: „Eidotter, Gänsekraut und Sonnenschein, gelb soll diese fette Ratte sein."
Er zeigte mit dem Zauberstab auf seine Ratte namens Kretze doch nichts passierte.
Hr: „Und das ist ein Zauberspruch gewesen?"
Sagte sie herablassend, ging rüber zu Harry und zeigte mit dem Zauberstab auf seine Brille.
Hr: „Okkolus-Reparo!"
Und siehe da seine Brille war so sauber wie nie.
Sie musterte Harry ganz genau.
Hr: „Ach du meine Güte, du bist Harry Potter. Ich bin Hermine Granger. Ach und ihr seid?"
R: „Ich bin Ron Weasley."
Sagte er mit vollem Mund. Hermine schaute ihn abwertend an.
L: „Ich bin Lea."
Aus reflex hielt ich ihr meine Hand zur Begrüßung hin doch sie ging nur an mir vorbei.
Hr: „Sehr erfreut. Ihr zieht euch am besten eure Umhänge an. Es sieht so aus als wären wir bald da."
Während Hermine das sagte verließ sie schnell die Kabine.
Der Zug hielt tatsächlich nur ein paar Minuten später. Ein großer Mann mit langen schwarzen zerzausten Haaren, rief uns gleich nachdem wir ausgestiegen waren. Es war der Mann mit dem Harry in der Winkelgasse war. Als Harry ihn sah lächelte er und ging auf ihn zu. Ich versuchte mich an Harry zu halten, was sich jedoch schwer gestaltete. Der schwarzhaarige Mann namens Hagrid führte uns zu einem wunderschönen See und wir stiegen alle in kleine Holzboote ein. Ehe ich mich versah saß ich in einem Boot mit einem blonden Junge.
D: „Ich bin Draco."
L: „Hi, ich bin Lea."
D: „Ich habe gehört Harry Potter ist in Hogwarts?"
L: „Oh ja. Ich saß mit ihm im Zug."
D: „Oh das tut mir natürlich leid."
L: „Warum? Er ist echt nett."
D: „Ach mein Vater mag ihn nicht besonders. Er sagt Harry Potter ist ein echter Angeber."
L: „Davon habe ich jetzt nichts mitbekommen."

Es war schon dunkel sodass die Schule noch viel ästhetischer aussah als im hellen. Noch nie hatte ich so etwas beeindruckendes gesehen. Nach zehn Minuten legten unsere Boote an und wir stiegen alle nach einander aus.

Harry Potter : die verloren geglaubte Schwester . ఌWo Geschichten leben. Entdecke jetzt