IV

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Der Winter kam immer schneller und genauso schnell wie er kam, war er auch schon wieder vorbei. Das Weihnachtsfest verbrachte ich bei meinen Eltern und Geschwistern. Die Klausurenphase war endlich vorbei gewesen und ich hatte nun auch mehr Freizeit, die ich meistens mit Marlen verbrachte und ein paar anderen Leuten aus meinem Studium. Es war mittlerweile schon März, es wurde immer wärmer und die Sonne schien nun auch deutlich öfter.

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„Sagst du mir jetzt endlich, was du planst?" Fragte ich meine beste Freundin genervt. Und verschränkte meine Arme vor meiner Brust.

„Neiiieeen, du weisst, dass das eine Überraschung ist und Überraschungen verrät man nicht", antwortete sie mir mit ihrem Das-weißt-du-doch Blick.

„Ja, schon klar. Aber dir ist doch hoffentlich bewusst, dass ich an meinem Geburtstag nichts großes machen will", sagte ich, während ich mich in die Küche begab, um uns beiden etwas zu Abend machen konnte.

„Jaja", sagte Marlen nur daraufhin und schüttelte grinsend ihren Kopf. „Kurzer Themawechsel, was kochst du uns denn schönes heute Abend?" Fragte sie, nachdem ich einen Topf aus der Schublade geholt hatte und ihn auf den Herd stellte. Kochen war eine Leidenschaft von mir. Zu dem großen Glück für Marlen, denn sie konnte nicht wirklich kochen. Als ich daran dachte, musste ich mir ein Grinsen verkneifen.

„Es gibt heute Spaghetti. Ich hab nicht so Lust, etwas aufwendiges zu machen", antwortete ich ihr. Sie saß mittlerweile auf der Couch und tippte irgendetwas auf ihrem Handy.

Marlen wohnte jetzt schon fast ein halbes Jahr mit mir in meiner Wohnung. Also waren wir sozusagen eine WG. Außerdem hatte es fast nur Vorteile. Für uns beide war es billiger und um sich zu treffen, muss man keinen freien Tag mehr finden. Nachteile gab es, außer, dass man vor dem Bad kurz warten musste, eigentlich keine und ich war wirklich froh mit meiner beste Freundin zusammen zu wohnen.

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„Also Belle, ich muss zugeben, das ist wirklich sehr lecker", sagte Marlen, nachdem sie sich die zweite Gabel in den Mund schob. Wir saßen draußen auf unserem kleinen Balkon und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Es war zwar noch etwas kalt, aber mit Pulli ging das schon.

„Also aufwendig war das nicht", antwortete ich nur auf ihre Aussage, denn mit Komplimenten konnte ich wirklich schlecht umgehen.

„Ja, schon gut. Ich sag ja nichts mehr. Es schmeckt trotzdem lecker", sie machte eine kurze Pause und sprach daraufhin etwas aufgeregter weiter, „ach, übrigens wirst du morgen ausschlafen und ich mache Frühstück"

„Du machst Frühstück?" Fragte ich Marlen etwas belustigt, denn sonst war immer ich die, die Frühstück machte und Marlen räumte im Gegenzug alles auf. „Aber ich muss dann nicht alles aufräumen oder?"

„Nein, natürlich nicht. Es ist dein Geburtstag", sagte sie völlig entgeistert. Daraufhin lächelte ich ihr nur zu und wir aßen still weiter.

„Willst du mir wirklich nicht sagen, was du für morgen planst? Und bitte sag mir nicht, dass es etwas großes wird. Es ist wirklich nur mein 21. Geburtstag", redete ich aus dem Nichts los. Und Marlen schien wirklich kurz nachzudenken, ob sie mir etwas verraten sollte oder nicht.

„Pass auf Belle, es wird nichts großes versprochen, aber lass dich doch einfach mal überraschen, so wie jeder andere normale Mensch", antwortete sie mir etwas belustigt. Daraufhin verdrehte ich nur kurz meine Augen und stand dann auf, um die Teller in die Küche zu bringen.

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„Wollen wir noch einen Film gucken?" Fragte mich Marlen, die sich schon auf der Couch bequem gemacht hatte.

„Ja, können wir. Aber warte kurz, ich gehe nochmal schnell ins Bad", sagte ich, bevor ich auch nur zwanzig Sekunden später im Bad verschwand. Kurz darauf kam ich auch schon wieder und setzte mich neben sie.

„Jetzt bin ich soweit. Was willst du gucken?" Fragte ich sie, während ich in mein Handy schaute. Auf einen Film hatte ich tatsächlich nicht wirklich Lust, weswegen ich auf Instagram war. Aber ich wusste auch, dass Marlen das Filmeschauen liebte.

„Keine Ahnung, was du willst. Vielleicht irgendeine Romanze?" Sagte sie mit wackelnden Augenbrauen. Worauf ich nur anfing zu lachen.

„Ja, such dir eine aus", antwortete ich ihr.

Der Abend ging auch relativ schnell um. Nachdem der Film zu Ende war, gingen Marlen und ich in unsere Zimmer und machten uns fertig. Ich war etwas aufgeregt auf morgen, da ich wirklich nicht einschätzen konnte, was Marlen für mich geplant hatte. Deswegen konnte ich auch nicht wirklich einschlafen, also schnappte ich mein Handy und ging mal wieder auf Insta.

Ich scrollte durch meinen Feed und als mir nichts mehr angezeigt wurde, klickte ich irgendwo lang bis ich merkte wie müde ich überhaupt war und mein Handy wieder weg legte und somit schlafen ging.

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Als ich aufwachte, war es schon hell und die Sonne schien durch meine Vorhänge hindurch. Ich rieb mir kurz meine Augen und schaute dann auf das Display meines Handys. 09:34 Uhr. Und da fiel es mir wieder ein. Heute war ja mein Geburtstag. Also stand ich auf, machte mich so schnell wie möglich fertig und ging in Richtung Wohnzimmer und Küche, wo ich eine fleißige Marlen vorfand.

Als sie mich bemerkte, lief sie sofort in meine Richtung, um mich in dem Arm zu nehmen. „Happy Birthday", flüsterte sie mir ins Ohr als wir uns beide in die Arme schlossen.

„Danke", sagte ich mit einem riesigen Lächeln auf dem Gesicht. „Es ist hier wirklich wunderschön", setzte ich meinen Satz fort. Und das war wirklich nicht gelogen. Das Wohnzimmer war feierlich geschmückt und überall lagen Luftballons und Luftschlangen herum. „Wie lange hast du dafür bitte gebraucht?" Fragte ich, immer noch mit einem erstaunten Blick.

„Ach, nicht so wichtig. Heute ist dein Tag und der soll ja immerhin schön werden", antwortete sie mir.

„Okay, okay. Auf jeden Fall es ist wirklich schön. Danke", sagte ich nochmals. „Wie fangen wir nun den Tag an?"

„Wirrrr, werden jetzt erst mal in Ruhe frühstücken und dann gehen wir in die Stadt shoppen für heute Abend", antwortete sie mir mit einem riesigen Grinsen auf den Lippen. Wobei ich eher verwirrt schaute.

„Für heute Abend?" Stellte ich ihr die Frage mit einem immer noch verwirrten Gesichtsausdruck.

„Ja heute Abend. Wir werden feiern gehen und zwar so richtig", sagte sie mit einem kleinen Lacher in der Stimme. Oh Gott, wie soll das Bitteschön enden.

„Okay und warum gehen wir dann shoppen?" Fragte ich sie immer noch sichtlich verwirrt.

„Du brauchst was zum Anziehen", antwortete sie mir und mal wieder wackelte sie mit ihren Augenbrauen.

„Na gut. Wann gehen wir los?"

„Nach dem Frühstück, aber wir müssen zum Kaffee wieder hier sein", sagte sie zu mir.

„Also kommt noch jemand?" Fragte ich Marlen.

„Wirst du schon sehen. Jetzt iss endlich", sagte sie streng, woraufhin ich auch tatsächlich anfing mein Brötchen zu schmieren.

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Trust || Tom Felton FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt