1943 Kapitel 20

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"Ach, komm schon, der Film war doch gar nicht so übel." "Ernsthaft? Der war grottenschlecht, ist doch immer dasselbe. Der Mann und die Frau hassen sich, kommen sich dann aus diversen Gründen immer näher und bekommen dann ein Happy End." "Du bist so ein Romantiker.", sagte Mia sarkastisch und kniff die Augen leicht zusammen. "Ich sehe mir nie wieder mit dir einen Film an." "Versprochen?" Bucky grinste Mia schief an. Sie konnte daraufhin nur die Augen verdrehen. Den ganzen Weg vom Kino zu Mia nach Hause, hatte sich Bucky über den Film beschwert. Mia kommentierte, dass nur mit einem Kopf schütteln, ein lächeln konnte sie sich aber nicht verkneifen. Wie konnte man sich nur so über einen Film aufregen. Noch immer konnte Bucky keine Ruhe geben, als die beiden die Veranda vom Haus ihrer Grosseltern entlang liefen. "Ich meine..." "Kannst du es nicht gut sein lassen?", lachte sie auf, als sie die Tür aufschloss und das Haus betrat. "Ich verspreche dir dann auch, dass ich nie... OMG Grandma!", schrie Mia plötzlich und rannte zur Küche. "Scheisse.", kam es von Bucky, welcher ihr gleich gefolgt ist. "Ich rufe einen Krankenwagen!" Er drehte sich um und lief zum Telefon. Mia kniete sich neben ihre Grossmutter, welche Bewusstlos am Boden lag. Vorsichtig legte sie eine Hand an ihre Wange, aber Dorsey reagierte nicht. "Nein, bitte Grandma, komm schon. WACH AUF!", schrie sie sie verzweifelt an. "Sie sollten bald kommen. Hey Mia, sieh mich an, das wird schon okay.", sagte Bucky sanft. Er kniete sich neben Mia hin, doch sie reagierte nicht. Sie konnte ihren Blick nicht von ihrer Grossmutter nehmen. Ihr liefen nun die ersten Tränen die Wange runter. Bucky nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. Er konnte es nicht mit ansehen, wenn sie weinte. "Bitte...", schluchzte Mia zerrüttet gegen Buckys Brust. "Bitte... ich... ich k-kann nicht... ich... " "Shh, es wird alles gut Sunshine." "Ich kann s-sie nicht auch noch verlieren... sie ist die einzige... die ich noch habe..." Bucky brach es das Herz sie so zu sehen. Sie hatte recht, ihre Grossmutter war die letzte aus ihrer Familie, alle anderen hatte sie bereits verloren.

Kurze Zeit später traten auch schon die Sanitäter durch die Tür und begannen Dorsey zu untersuchen. Bucky zog Mia auf die Beine, liess sie aber keine Sekunde aus seinen Armen. Sie hatte schon so viel verloren, sie durfte nicht auch noch sie verlieren. Mia legte den Kopf gegen Buckys Brust und weinte sich aus. Sie konnte es nicht mit ansehen, was sie mit ihr machten. Sie hört das die Sanitäter irgendetwas sagten, doch verstehen tat sie es nicht. Sie war gar nicht mehr wirklich anwesend. Alles zog in Zeitlupe an ihr vorbei und durch die vielen Tränen, war alles verschwommen. Sie war unglaublich froh, dass Bucky da war und sie einfach nur festhielt. Er war der Einzige, der ihr Sicherheit geben konnte. So Sicher fühlte sie sich nicht einmal bei Steve.

"Mia, sie bringen sie jetzt zum Krankenwagen, willst du mit?", fragte Bucky in einem sanften, aber auch besorgtem Ton. "Ich... Ja i-ich denke schon... aber bitte komm auch mit, ich schaff d-das nicht ohne dich.", flüsterte sie schon fast. "Natürlich, ich lass dich nicht alleine."

Die Fahrt fühlte sich für Mia wie Stunden an. Ihre Grossmutter hing an gefühlt hunderten Schläuchen und sah so blass aus. So wie sie da lag wirkte sie auf Mia so hilflos, was sie noch mehr entsetzte, da sie sonst eine unglaublich starke Frau war. Sie hatte ihr beigebracht immer sie selbst zu sein und sich auf keinen Fall klein kriegen zu lassen. Sie hat sie dafür immer sehr bewundert. Und sie jetzt so zu sehen, war als hätte jemand ein Messer in ihre Brust gerammt. Aber auch genau so ging es Bucky, wenn er Mia ansah. Sie so verzweifelt zu sehen war das schlimmste für ihn und er fühlte sich so hilflos. Nichts konnte er sagen oder machen, damit es seiner besten Freundin besser gehen würde.

~~

Zwei Stunden waren nun seit der Einlieferung ins Krankenhaus vergangen. Mia und Bucky sassen die ganze Zeit im Wartezimmer und hofften auf irgendwelche Nachrichten. Die Angst wuchs in beiden von Minute zu Minute. "Was ist... was wenn... Bucky was soll ich nur ohne sie machen...?", schluchzte Mia. Bucky war hilflos, er wusste einfach nicht was er sagen sollte. Er nahm sie ein weiteres Mal einfach fest in den Arm. Mia legte ihren Kopf an seine Brust und konnte sich ein kleines bisschen beruhigen. Doch lange ging das nicht. "Ist hier jemand für Dorsey Adams?", fragte ein junger Arzt. Mia und Bucky sprangen auf und gingen schnellen Schrittes auf ihn zu. "Ja! Ja ich bin ihre Enkelin.", sagte Mia hoffnungsvoll, aber man hörte die Angst in ihrer Stimme. Diese war auch berechtigt. Denn der Gesichts Ausdruck des Arztes wurde auf einmal mitleidender. "Bitte setzten sie sich doch.", bat er Mia und Bucky. Zögerlich taten sie dies. "Ihre Grossmutter ist bereits mit schweren Symptomen hier angekommen und war schon sehr schwach. Wie es scheint, hatte sie bevor sie eingeliefert wurde, einen Herzinfarkt erlitten. Ihr Herz war daraufhin schon geschwächt und bei den Untersuchungen, hat sie einen weiteren erlitten." Der Arzt macht eine kurze Pause. Mia wusste was folgen wird und die Tränen liefen bereits wieder ihre Wange hinunter. Auch Bucky stand langsam den Tränen nahe, versuchte aber für Mia stark zu bleiben. Er legte einen Arm um sie, bevor der Arzt weitersprach. "Es tut mir schrecklich leid, aber wir konnten sie nicht wiederbeleben, sie ist leider verstorben..." Nun brach Mia komplett zusammen. "Nein bitte, sie darf nicht... ich... Nein...", brachte sie zwischen Schluchzern hervor. Bucky konnte nun auch seine Tränen nicht mehr zurückhalten und es liefen vereinzelt welche seine Wange runter. Er drückte Mia nun fest an sich. "Es tut mir so leid...", brachte er gerade noch so raus. "Es tut mir sehr leid Ms. Baker.", sagte der Arzt mitfühlend und verliess anschliessend das Wartezimmer. Eng umschlungen sassen Mia und Bucky im Wartezimmer. So viele Verluste musste sie bereits ertragen und nun kam noch ein weiterer dazu. Das letzte Familienmitglied.


Langsam versuchte ich meine Augen zu öffnen, doch es gelang mir nicht richtig. Irgendwie kannte ich dieses Gefühl. Es war ähnlich wie damals, als ich nach der Verletzung bei der Explosion aufwachte. Nur dieses Mal, fühlte es sich nicht so schwerfällig an. Aber es drehte sich alles, mir war unglaublich übel. Mein Kopf schmerzte noch immer, vermutliche von den Schlägen vom Soldaten. Ich lag auf etwas hartem, kaltem, möglicherweise Metall. Es war im allgemeinen sehr kühl und dunkel, wo auch immer ich war. Ich versuchte erneut meine Augen zu öffnen, was mir nun ganz gut gelang. Ich wollte mit meiner Hand an meinen Kopf fassen, doch ich konnte nicht, etwas hinderte mich daran. Ich sah langsam an meinen Armen runter und bemerkte die Fesseln. Nur waren diese nicht als einziges gefesselt. Meine Beine und mein Bauch ebenso. Ich konnte mich kaum bewegen. 

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Hatte eine kleine Schreibblockade, weswegen es jetzt ein Flashback wurde. Und das ging dann auch sehr gut. Ich  hoffe es gefällt euch.

Ghost // Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt