1943 Kapitel 18

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Hinter den Zelten, im Schatten versteckt, schlichen wir immer weiter. Das ganze Lager war von Feuer und Pistolenschüssen erhellt. "Wo willst du hin?", fragte ich Price leise. "In mein Zelt. Ich habe dort noch weitere Waffen.", flüsterte er zurück, ohne sich umzudrehen. "Warte hier." Er ging ins Zelt hinein und kam mit zwei Waffen wieder hinaus, eine davon hielt er mir hin. Ich zögerte, bevor ich sie nahm. Aber er sah mich aufmunternd an. "Pass auf dich auf, okay. Wir müssen uns aufteilen, zusammen sind wir ein zu leichtes Ziel. Halt dich im Schatten und versuch so viele wie möglich auszuschalten." Ich nickte ihm zu, nahm die Waffe und schlich in die entgegengesetzte Richtung. Ich dachte nicht daran, dass ich Menschen töten werde, sondern dass ich anderer rettete. Und das half erstaunlich gut. Hinter einer Kiste kniete ich mich hin und begann einige feindliche Soldaten zu erschiessen. "Es ist Krieg Mia, du musst das machen.", wollte ich mich beruhigen. Doch es half nicht viel.

Doch lange blieb ich nicht unbemerkt. Ich spürte plötzlich etwas Hartes an meinem Hinterkopf und ohne hinzusehen, wusste ich, dass mir eine Waffe an den Kopf gehalten wurde. "Waffe fallen lassen und langsam umdrehen, Süsse." Verdammt... Kurz zögernd, liess ich aber schliesslich die Waffe langsam sinken, stand auf und drehte mich zu ihm um. "Braves Mädch..." Weiter kam er nicht, da ich ihm einen Schlag ins Gesicht verpasste und ihn mit einem gezielten Tritt seine Beine wegtrat, sodass er zu Boden viel. "Keine Bewegung!", kam es ernst von hinten. Das durfte doch nicht wahr sein. "Miststück!", beschimpfte mich der Mann, den ich zu Boden geschlagen hatte, als er langsam wieder auf die Beine kam. Er wischte sich das Blut von den Lippen und verpasste mir ebenfalls einen Schlag ins Gesicht, sodass ich zu Boden stürzte. "Arschloch!", presste ich hervor. Verdammt hatte das weh getan. Er zog mich an den Haaren wieder auf die Beine und funkelte mich wütend an. "Ich würde dir liebend gerne, gleich hier eine Kugel verpass..." "Dann mach doch, besser als von euch gefangen genommen zu werden." Darauf ging er gar nicht erst ein. "...EN, aber ich lass dich lieber noch etwas leiden." Er grinste mich an und zog mich an den Haaren, weiter ins Lager hinein. Ich versuchte nicht gross zu schreien, aber ein paar Schmerzenslaute konnte ich nicht zurückhalten. In der Mitte des Lagers waren die übrig gebliebenen Soldaten versammelt und knieten mit den Händen über den Köpfen, auf dem Boden. Von den etwa zwei duzend Männern von heute Morgen, waren nur noch sechs übrig. Um sie herum standen fast ein duzend Hydra Soldaten, welche ihre Waffen auf sie gerichtet hatten. Das Arsch warf mich dazu. Price war auch da. Ich wusste nicht, ob es besser war, gefangen genommen zu werden oder erschossen zu werden.

"Schön dass wir so viele Freiwillige haben, die uns begleiten möchten. Traurig das sich so viele widersetzten mussten, schade um die Kugeln.", sagte einer der Soldaten in höhnischem Ton. Dieser schien das Sagen zu haben. "Weiss den jemand hier, für wen sie sich freiwillig gemeldet haben?", fragte er. "Für wenn denn sonst, die Nazis sind die einzigen Arschlöcher hier.", beschimpfte ihn ein Soldat und fing sich damit gleich eine Kugel ein. Ich zuckte unter dem Knall zusammen und mein Herz raste immer schneller. "Nächster Versuch." "Hydra.", entgegnete ich ihm. Der Soldat sah zu mir und fing an zu grinsen. "Woher weiss den so ein hübsches Mädchen das." Ich wendete den Blick ab und sagte kein Wort mehr, denn es klang nicht mal wie eine Frage. "Naja, aufstehen und einsteigen, dann gehts los. Wer nicht selbst laufen kann, bleibt hier, wer sich widersetzt bleibt hier. Und das nicht lebendig." Die die es konnten standen auf, doch ein paar schafften es nicht und denen halfen wir zu den Fahrzeugen. Kaum waren alle drin, fuhren wir los. So hatte ich mir das wirklich nicht vorgestellt. Die Fahrt ging lange, keine Ahnung wo sie hinfuhren. So langsam liess der ganze Schock nach. Auch die Schmerzen vom Schlag kamen, der Idiot hatte mich ganz schön erwischt. Aber so langsam drifteten meine Gedanken zu Bucky. Lebte er noch? Oder wurde er ebenfalls gefangen genommen? Was wird mit uns passieren...

Ghost // Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt