Prolog

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Ein schmerzendes Gefühl zog sich von meinen Rippen hinab bis zu meinen Beinen. Der Boden zog sich von meinen Füßen hinweg und ich sackte auf meine Knie.
Betäubt von Schmerz hob ich dennoch meinen Kopf, meines Stolzes wegen. Den konnte er mir nicht auch noch nehmen.

„Beneidenswert. Wirklich beneidenswert für ein kleines Mädchen", lachte der Typ vor mir. Sein schwarzes Haar und das rot stechende Sharingan in seinen Augen zeigten zu deutlich woher er kam.

„Ich bin kein kleines Mädchen", brachte ich noch halbwegs zustande. Ich mochte klein sein, dennoch war ich schon stolze achtzehn Jahre alt. Die Betonung blieb bei war, denn ich wusste, dass es mein Ende sein würde. Er war ein Uchiha und die zögerten keineswegs bei ihren Gegnern.

Grinsend strich er über sein Schwert. Es hatte bereits rote Farbe angenommen. Die Farbe meines Blutes. „Bringt es hinter Euch!" Ich sah zu ihm auf. Sein Blick schweifte über mich, mit einer Spur aus Verachtung.
„Gibst du etwa jetzt schon auf, Kleine!" Lachte er.
„Es wundert mich nicht. Du hast immerhin lang genug durchgehalten. Würdest du gegen meinen Bruder Madara kämpfen, wärst du bereits zu Beginn gestorben."

Nachdenklich betrachtete ich ihn. Er hatte mir soeben unwissentlich seinen Namen genannt, denn Madara Uchiha kannte natürlich jeder aus meiner Gegend. Er war das Oberhaupt des Uchiha Clans. Sofort war mir klar, wer mein Gegner und gleichzeitig Mörder sein würde. Izuna Uchiha, der Bruder von Madara.

„Nein, ich gebe nicht auf. Ich habe mein Ziel bereits erfüllt", stammelte ich gelassen.

Verwirrt schaute er sich in der Gegend um. Wahrscheinlich dachte er, ein paar meiner Leute hätten sich hinter den Büschen versteckt und würden nur auf den richtigen Moment zum Angreifen warten.

„Es gibt keine Verstärkung", sagte ich betont langsam.
„Du hast dein Ziel nicht erfüllt, denn ich werde dich gleich töten", fauchte Izuna.

„Ihr irrt Euch." Stolz hob ich mein Kinn und schaute ihn eindringlich in die Augen. „Meinen Tod habe ich von Anfang einkalkuliert. Mir ging es nur darum, Euch abzulenken, damit meine Leute fliehen können."

Überrascht weiteten sich seine Augen. Ich erkannte einen Schimmer Bewunderung und Hochachtung in seinen Augen. „Du opferst dich für andere", murmelte er verwirrt.

„Würdet Ihr das nicht auch tun, für Euren Bruder?" Plötzlich durchzuckte mich ein heftiger Schlag, als rammte man mir ein Schwert in die Brust.

Hustend spukte ich Blut und fiel unsanft ganz zu Boden.
Ich wollte betteln, er möge es endlich hinter sich bringen, doch der Hustanfall hinderte mich.

Auf einmal spürte ich Izunas Finger an meinem Rücken. Er drehte mich um, so dass ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Stumm zog er ein kleines Fläschchen aus der Tasche und schüttete mir den Inhalt in den Mund.
„Mein Schwert war mir Gift getränkt, du hättest ohne dem Gegenmittel nicht überlebt."

Er ließ mich etwas sanfter zu Boden sinken. Der Hustanfall hatte aufgehört und ich spürte nur noch den Schmerz, den die Wunde an meinen Rippen verursachte.

„Normalerweise verschone ich nicht meine Gegner und gebe ihnen erst gar nicht ein Heilmittel. Deine Selbstlosigkeit beeindruckte mich." Er richtete sich auf und musterte mich.

„Wer auch immer du bist, kleines Mädchen. Ich verschone dich. Aus welchem Clan du auch kommen magst, wenn du in dieser Welt überleben willst, werde besser und liebe nur dich selbst."

Mit diesen Worten verschwand der Schwarzhaarige blitzschnell. Ich wollte ihm noch nach rufen, wir falsch er läge, denn selbstliebe bringt nicht einmal einen selbst etwas, doch der hämmernde Schmerz meldete sich zurück und ich sackte in tiefe Dunkelheit.

Izuna ~ Die Macht des VerstandesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt