Kapitel 29

729 53 14
                                    

Am nächsten Morgen wachte ich erst um 11 auf. Die halbe Nacht hatte ich damit verbracht, Izuna von meiner Schwester zu erzählen, die andere Hälfte der Nacht verbrachte ich damit, über das Kind, mein Kind nachzudenken. Es war also kein Wunder, weshalb ich am nächsten Morgen so müde war.

Langsam richtete ich mich auf. Der Platz im Bett neben mir war leer, aber ich wusste, dass Izuna dort gelegen hatte. Er ist in aller Frühe aufgestanden, um zusammen mit Madara Pläne zu schmieden.

Ich hatte mir fest vorgenommen, den heutigen Tag damit zu verbringen, meinem Bruder einen Besuch abzustatten. So zog ich mich schnell an, frühstückte ausgewogen und ging die Treppe hinunter zum Krankenzimmer.

Vorsichtig öffnete ich die Tür und schaute hindurch. Mein Bruder richtete sich sofort auf, als er ein Geräusch hörte.
„Du bist es", sagte er erleichtert. Augenscheinlich traute er den Uchihas immer noch nicht, und das obwohl sie ihn heilten.

„Sasuke." Ich lächelte und ging auf ihn zu. Er sah schon viel besser aus. Lediglich ein paar Schrammen ließen auf das Unglück vermuten, aber die Verbände waren weg.

„Wie geht es dir?"

Er sah mich etwas belämmert an. „Den Umständen entsprechend. Ich werde heute von hier verschwinden und meinen Sohn suchen", bemerkte er finster.

Ich nickte, denn dafür hatte ich vollstes Verständnis, doch wusste ich, dass ich nicht drumherum kam, ihm von den Plänen unserer Schwester zu erzählen. Bevor ich es tat, wollte ich ihm auf alle Fälle wenigstens eine schöne Nachricht überbringen.

„Du wirst Onkel", platzte ich mit der Tür ins Haus.

Er sah mich schockiert an, dann aber erhellte sich seine Mine.
„Ich werde Onkel", wiederholte er einige Male vor sich hin. „Und der Vater ist ein... Uchiha?"

Ich schaute ihn entsetzt an. „Natürlich! Wer denn sonst!" Ich bewarf ihn mit einem Kissen. Sasuke grinste breit. „Schon gut, Schwester. Einen Uchiha in der Verwandtschaft zu haben ist immer noch besser, als ihn als Feind zu haben."

„Siehst du!" Ich grinste ebenso, soweit hatte ich noch gar nicht gedacht.

„Es gibt da noch etwas, was ich dir erzählen muss." Ich schluckte, jetzt musste ich ihm die bittere Wahrheit erzählen.
Unter seinem verwirrten Blick berichtete ich ihm über all jene Geschehnisse, die ich im Sarutobi Clan wahrgenommen hatte.

Nachdem ich meine Erzählung beendet hatte, ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten und sprang aus dem Bett. „Saraka!", fauchte er wütend. „Ich hätte nie gedacht, dass sie so weit gehen würde."

Ich schaute meinen Bruder verwirrt an. „Was heißt so weit? Ich wäre nie darauf gekommen, dass sie überhaupt dazu fähig wäre. Du hättest sehen müssen wie sie kämpft, Sasuke! Einfach unheimlich!"

Sasukes Mine verfinsterte sich. „Wo ist dein Mann?"

„Mit Madara im Salon."

Sasuke rannte zur Tür und verschwand. Belämmert stand ich da und schaute ihm nach. Ich wollte ihm zum Salon folgen, schließlich war es auch meine Angelegenheit, doch da spürte ich plötzlich einen Stoß.
Erschrocken fuhr ich herum. Er kam von meinem Bauch, dort wo meine Hand zuvor ruhte.

Das Kind, kam mir in den Sinn. Ich durfte es nicht in Gefahr bringen. Niemals. Langsam schlürfte ich zur Tür, da hielt mich plötzlich eine der Bediensteten auf. „Sie haben einen Besuch."

„Besuch?", fragte ich verwirrt.

„Ja, eine rothaarige Dame."

Rothaarige Dame! Innerlich knurrte ich. Saraka! Was tat sie hier! Hier bei uns!

Die Bedienstete schien meine Unruhe zu bemerken, denn sie fügte hinzu. „Sie behauptet Eure Cousine zu sein."

„Meine Cousine?" Meine Stimme klang heller.

„Ja, sie befindet sich in der Eingangshalle."

In meinem Kopf machte es Klick. Eilig rannte ich zum Eingangsbereich und schlug mit einem Satz die Türen auf.
„Mito!", rief ich begeistert.

Tatsächlich stand meine Cousine Mito Uzumaki inmitten des Flurs.
„Rou!" Sie lächelte und wir umarmten uns fest. Mitos Vater war nicht nur der Clanoberhaupt des Uzumaki Clans, sondern auch der Bruder meiner Mutter.

„Ich habe dich so vermisst", meinte Mito. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was alles passiert ist."

„Wohl mindestens genauso viel wie bei mir", bemerkte ich scherzend.

„Vater hat mir von deiner Heirat erzählt. Ist dein Mann gut zu dir?"

Ich nickte eifrig. „Ja, dass ist er und wir werden schon bald Eltern."

„Oh! Wie fantastisch." Mito klatschte in die Hände. „Ich wünsche mir sehr, dass du und dein Ehemann zu meiner Hochzeit kommt."

„Zu deiner Hochzeit?"

„Ich habe mich mit Hashirama Senju verlobt. Er ist einfach großartig, du musst ihn kennenlernen."

Ich schluckte, als ich das hörte. Hashirama war wirklich ein netter Mensch und würde gut zu Mito passen, doch wie ich Izuna auf eine Senju Hochzeit bringen konnte, dass stand in den Sternen.

„Wir kommen natürlich gern. Herzlichen Glückwunsch, Mito", sagte ich. Irgendwie würde ich Izuna schon auf die Hochzeit bringen, auch wenn ich ihn dafür abfüllen müsste.

„Das ist nicht der wahre Grund, weshalb ich hier bin", murmelte Mito. „Die Späher des Uzumaki Clans haben einiges über den Sarutobi Clan herausgefunden. Genauer genommen über deine Schwester."

„Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist. Sie war doch nicht schon immer so? Oder doch?"

Mito schaute mich bedrückt an. „Vor deiner Schwester hatte ich als Kind immer Heidenangst. Vielleicht hast du es nicht bemerkt, aber sie konnte schon recht grausam sein. Sie hat mich einmal zum Spaß für zwei Stunden in den dunklen Keller gesperrt. Ich war damals fünf."

„Das wusste ich gar nicht", murmelte ich verlegen.
„Vielleicht kanntest du sie nicht wirklich. Aber Hyna und Lika sind gewiss nicht so."

Da stimmte ich ihr sofort zu.

Das amüsante an der ganzen Situation war die Tatsache, dass während Izuna mit Madara und meinem Bruder einen Plan schmiedeten, hatte ich mit Mito bereits eine halbe Armee aufgestellt, die Saraka besiegen würde. Eine große Armee bestehend aus Uchiha, Senju, Uzumaki und zwei Sarutobis. Und einen Bijuu besaßen wir auch noch.

Beim Abendessen stellte ich Izuna meine Cousine Mito vor. Dann berichtete Izuna zusammen mit Madara, welchen Plan sie für den Angriff gegen Saraka hatten.
Er und Madara wollten sie allein angreifen.

„Dass ist alles schön und gut, aber Saraka hat mehrere Clans als Verbündete, deswegen werden zwei Uchihas nichts anfangen können."

„Ich ersetzte fünf Clans", bemerkte Madara nebenbei.
„Und wenn Saraka sechs Clans auf ihrer Seite hätte?", hakte ich nach.
Madara brummte irgendetwas vor sich her.

„Ich werde ihnen auch helfen", bemerkte Sasuke.
„Und das ist euer ganzer Plan? Zu dritt angreifen? Dafür habt ihr einige Stunden im Salon diskutiert?"

Alle drei Männer sahen betroffen drein.
„Wie mussten eine sinnvolle Strategie entwickeln", erklärte Izuna.

Ich lachte laut auf. „Schön, während ihr euch einen dämlichen Plan entwickelt habt, haben Mito und ich zusammen ein Heer aufgestellt. Bestehend aus Uzumaki, Uchiha und Senju Clan. Sie müssten bald eintreffen."

Madara fiel, ebenso wie Izuna die Gabel aus der Hand, genau in diesem Moment klingelte es.
„Uh, Sie sind da!" Begeistert sprang Mito auf.

Izuna, Madara und mein Bruder starrten mich alle drei baff an.
„Was ist? Ich kann doch euch nicht allein die Verhandlungen überlassen. Ach ja, wir hätten noch die Bijuus auf unserer Seite. Matabi hat mit allen geredet."

Jetzt wurde es still.

Izuna ~ Die Macht des VerstandesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt