Kapitel 4
Nach dem ich mich ausgiebig geduscht, angezogen und geschminkt hatte rannte ich die Treppen hinunter, denn Will wartete schon ewig. Plötzlich knallte ich gegen etwas Hartes. Ich schaute nach oben in die braunen Augen meines Bruders Hayes. " Langsam Lexi, ich bin mir sicher das Williboy auf dich warten wird." grinste er. Ich rappelte mich auf und umarmte ihn ganz fest. "Ich hab dich lieb, Hayes!“ murmelte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich dich auch Lexi!" antwortete er mit ruhiger Stimme. Als wir uns lösten zog ich mir noch schnell meine Vans an und verabschiedete mich von meiner Mum, die mir noch den Einkaufszettel und Geld zusteckte. Als ich mich umdrehte und zur Türe rausgehen wollte, bemerkte ich das Hayes immer noch oberkörperfrei im Türrahmen stand. "Ist noch was?" fragte ich ihn. Er lächelte und sagte anschließend: " Ich hab nur festgestellt, dass du ziemlich schnell erwachsen wirst. Man könnte meinen du bist älter als Evan und Aiden." Ich musste über seine Worte schmunzeln und wusste ehrlich gesagt nicht was ich darauf antworten sollte. Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen das Hayes unverschämt gut aussieht? Ja, mein Bruder sah gut aus. Das taten eigentlich alle meine Brüder. Sie waren alle ziemlich groß und muskulös. Ihre braunen Haare die zu jeder Tageszeit perfekt gestylt waren. Du kannst wirklich stolz auf dich sein, so heiße Typen als Brüder zu haben. Ich schüttelte meinen Kopf und widmete mich wieder meinem Bruder, der mit hochgezogenen Brauen vor mir steht und mich eindringlich anschaut. "Ja, an deiner Stelle wäre ich auch sprachlos, wenn so ein verdammt gutaussehender Typ, nur in Boxershorts bekleidet, vor mir stehen würde." zwinkerte er mir zu. Draußen hupte es. Ich fuhr zusammen. "Ich komme ja schon, meine Güte." schrie ich und umarmte Hayes ein letztes Mal und flüsterte ihm währenddessen ins Ohr: "Ich werde trotzdem immer deine kleine Schwester bleiben." Ich schnappte mir meine Handtasche und rannte hinaus zu Wills Auto.
Ich öffnete die Türe und schmiss mich in den Sitz. "Da bist du ja endlich, wie lange brauchst du denn morgens um dich fertig zu machen, um Himmels Willen?" schimpfte Will. "Ich wurde noch von Hayes aufgehalten, tut mir leid Williboy." erklärte ich ihm, doch er warf mir nur einen genervten Blick zu. Will startete seinen Mercedes und öffnete das Cabrio Dach, da es heute sehr warm war. Als wir losfuhren flatterten meine schulterlangen Haare im Wind und wir brausten durch die Straßen von L.A. Ich machte das Radio an und suchte erst einmal einen guten Sender. Als Shower von Becky G lief, drehte ich richtig auf und fing an mitzusingen. Auch meinen Bruder konnte ich mit meiner guten Laune anstecken und so fuhren mir lautsingend durch die Straßen L.A’s auf der Suche nach einem Supermarkt. Als wir endlich an unserem Ziel ankamen und auf den Parkplatz fuhren, schauten uns die anderen Leute total komisch an. Wir ließen uns aber nicht beirren und Will parkte in die freie Parklücke direkt vor der Ladentüre, stellte den Motor ab und augenblicklich hörte auch die gute Musik auf. Wir lachten und stiegen aus. Wir betraten den Supermarkt und Will schnappte sich gleich mal einen Einkaufswagen. Wir düsten durch die Gänge und hatten richtig Spaß. Ich holte den Einkaufszettel, den mir Mum mitgegeben hat aus meiner Handtasche und zeigte sie Will. "Wie wäre es, du holst Butter, Hefe und Joghurt und ich hole das Obst und Gemüse?" fragte mich mein Bruder mit einer hohen Stimme. Ich prustete los und konnte mich vor Lachen gar nicht mehr auf den Beinen halten. "Hahaha Will hör doch auf haha, die Leute schauen schon!" sagte ich während ich mich umsah und die verwirrten Gesichter der anderen Kunden sah. Als ich mich wieder einigermaßen eingekriegt hatte steuerte ich auf das Kühlregal zu, nahm eine Butter aus dem Karton und wollte mich umdrehen als mich plötzlich jemand anrempelt und ich keine zwei Sekunden später auch schon auf meinem Hinterteil sitze. Der Typ entschuldigte sich vielmals und normalerweise sollte ich sauer sein und den Typen beleidigen, doch genau das Gegenteil geschah. Ich musterte den Typ aufmerksam und auch als er mich ansah, blieb die Zeit für einen Moment stehen. Er hatte diese wunderschönen blauen Augen, die in der Sonne leicht funkelten. Ist das dein ernst? Seine Augen funkeln im Licht der Sonne? Im Supermarkt scheint gar keine Sonne! Toll jetzt hatte meine innere Stimme mir auch noch alles versaut. Er streckte mir seine Hand entgegen und half mir wieder auf die Beine. Meine Hand fing plötzlich an leicht zu kribbeln und auch er zuckte leicht. Plötzlich räusperte sich ein Mitarbeiter und deutete auf die zermatschte Butter, die am Boden lag. Ich wollte mich gerade bücken und die Butter aufheben, doch der Typ kam mir zuvor. "Ich glaube du solltest eine neue holen, die sieht nicht mehr so appetitlich aus." sagte der Junge und ich musste unwillkürlich lächeln. "D-danke" murmelte ich. Danke? Danke? Sonst noch alles gut bei dir? Süße, warum musst du denn ausgerechnet jetzt stottern?! Ich ignorierte meine innere Stimme und sah ihn weiter an. " Ich bin übrigens Logan und du bist?" fragte der gutaussehende Typ mit den blonden Haaren und der muskulösen Figur. Du hast den knackigen Hintern vergessen! Ermahnte mich meine innere Stimme. "A-Alexa. Aber alle nennen mich Lexi." antwortete ich schüchtern. "Du musst wohl neu hier sein, ich habe dich hier noch nie gesehen. Für was brauchst du überhaupt eine saure Butter?" fragte er mich. Mein Herz schlug heftig gegen meine Brust und ich brachte keinen Ton raus. "Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?" fragte Logan mich belustigt. "N-nein nein. I-Ich wohne erst seit ein paar Tagen hier, um ehrlich zu sein seit gestern. Meine Granny kommt heute Mittag zu Besuch und sie meint, dass Kuchen nur schmecken würde wenn man saure Butter zum Backen benutzt." antwortete ich geschickt auf seine Fragen und war innerlich richtig stolz auf mich, dass ich einen vernünftigen Satz Logan gegenüber sagen konnte. "Oh meine ältere Nachbarin sagt das auch immer! Anscheinend gibt es mehrere Leute die dieser Ansicht sind." meinte Logan worauf ich nur nickte. Auf einmal stand Will neben mir und sah mich verwirrt an. "Ist alles klar bei dir?" fragte er und sah zwischen mir und Logan hin und her. "Nein, nein ich hab ihre Tochter nur ausversehen angerempelt." erklärte Logan Will. Ich musste mir ein Lachen verkneifen wegen der Tatsache, dass Logan denkt Will sei mein Vater. Auch Will teilte anscheinend meinen Gedanken und fing an zu lachen. Logan sah uns nur mit einem verwirrten Blick an. "Mensch, Lexi nächstes Mal bleibst du bitte an Daddys Hand und rennst nicht wieder weg!" versuchte Will in ernstem Ton zu sagen und ich musste mich wirklich zurückhalten um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Will musste sich sein Lachen auch schwer verkneifen und Logan stand nur vor uns und verstand die Welt nicht mehr. "Kumpel, ich bin nicht ihr Dad keine Sorge. Ich bin ihr Bruder!" erklärte er Logan und schlug ihm leicht auf die Schulter. Nun grinste auch Logan ein wenig. "Hast du alles?" fragte mich Will und ich schnappte mir noch schnell eine neue Butter und eine Hefe, schmiss sie in den Wagen und nickte dann. "Also dann man sieht sich" verabschiedete sich Will und ich lächelte Logan noch schnell an, bevor Will und ich zur Kasse liefen. Ich spürte Logans Blicke noch auf meinem Rücken, schenkte ihm aber keine Beachtung mehr. Wir legten die Ware auf das Fließband, zahlten und packten alles in Tüten ein. Als wir draußen ankamen luden wir die Tüten in den Kofferraum und stiegen ins Auto ein. Will schaltete wieder den Motor an und ich direkt wieder das Radio aus dem in voller Lautstärke Where them girls at von David Guetta ft Nicki Minaj dröhnte. Wir fuhren nach Hause und ich genoss einfach die Sonne, die mich anschien. So langsam fand ich wirklich Gefallen an Los Angeles, vielleicht war ein Neuanfang wirklich gar nicht so schlecht.
Als wir an unserer Einfahrt ankamen und Will den Motor ausschaltete, wollte ich gerade aufstehen als er mich am Handgelenk festhielt und mich zurück in den Sitz drückte. Ich schaute ihn verwirrt an. Er sah mich jedoch mit einem Blick an den ich nicht deuten konnte:" Woher kennst du diesen Typen aus dem Supermarkt?“ Ich schluckte.
Vielen Dank für 115 Reads! Ich hätte nie gedacht, dass es sooo schnell geht! Ich habe mich sehr über die Kommentare gefreut und es freut mich sehr, dass auch Don't leave me alone so gut gefällt Im Anhang seht ihr ein Bild von Hayes!:) Hab euch alle ganz doll lieb!:**
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Don't leave me alone *Pausiert*
Fiksi Remaja"Ja, ich bin ein Arschloch aber du bedeutest mir so unendlich viel Lexi!" flüsterte er mir zu und Tränen liefen über meine Wangen. Die Tränen verschleierten meine Sicht, ich spürte nur wie Logan immer näher auf mich zukam. "Du kannst das durchstehen...