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George POV.

Ich öffnete meine Augen und spürte als erstes meinen Arm und die Schnittstellen meines Vaters.
Ich richtete mich verschlafen, müde und verwirrt in dem Bett, in dem ich lag, auf und versuchte mich besser daran zu erinnern was passiert war.

Ich schloss meine Augen kurz und fuhr mir durch die Haare.
Das Zimmer in dem ich war, kam mir zu keinem Stück bekannt vor.

Ich konnte mich wieder daran erinnern, sterben zu wollen.
Die Bilder des Fensters, der dunklen Nacht mit dem Vollmond, den Gedanken daran einfach nicht mehr zu leben und der erloschenen Hoffnung, kamen wieder zu mir zurück.

Ich erinnerte mich wieder an den fremden Mann, der mich gepackt hatte und mich in einen bewusstlosen Zustand zwang.
Hätte er mich nicht aufgehalten, hätte ich endgültig aufgegeben.

Ich seufzte, als ich mich ein bisschen streckte und die Schnitte sich Wieder deutlich bemerkbar machten.
Meine Beine und Arme taten aus irgendeinem Grund weh, ich konnte mich an nichts erinnern dass diese Nacht passiert ist.

Ich ließ meinen Blick über den Raum wandern.
Ich sah Blutflecken auf dem Bett, Boden und an den Wänden verteilt.
Es war gut möglich das ich dort nicht wieder unversehrt oder lebendig raus kam.
Vom einen Käfig in den anderen, nur hier wären die Schmerzen vermutlich sogar noch schlimmer als bei meinem Vater.

Ich wollte aufstehen um zu schauen ob das Fenster geöffnet war, setzte mich aber sofort nach dem Aufstehversuch wieder hin.
Mein Kopf tat weh, der Raum wirkte so als ob er sich drehte und ich merkte wie meine Atmung schwerer wurde.
Ich hatte seit mehr als drei Tagen nichts mehr gegessen, ich spürte nun deutlich wie mein Körper darauf reagierte.

"Pass auf das du nicht wieder dein Bewusstsein verlierst."

Ich hörte eine, mir aus einem komischen Grund bekannte, Stimme und drehte meinen Kopf zur Tür.
Ein sehr großer Mann stand dort, er trug dunkle Kleidung, hatte einen Gürtel mit verschiedenen Waffen daran und trug eine weiße Maske, mit einem schwarzen smily Gesicht darauf.

Er lehnte am Türrahmen und schien mich anzusehen, ich war aber nicht in der Lage irgendetwas zu tun oder zu sagen.
Ich musterte ihn, er schien damit kein großes Problem zu haben, lief dann aber auf mich zu.

Ich bekam leichte Panik und wich etwas zurück, als er fast direkt vor mir stand.

"Warum hast du jetzt denn Angst? Ich hab noch gar nichts gemacht!"

Er lachte ein bisschen, was mich nur noch mehr in Angst versetzte.
Sollte ich einen längeren und quälenderen Tod erleiden?
Da war mir der Sprung aus dem Fenster etwas lieber.

"Was hast du denn? Ist alles okay?"

Ich zuckte mit den Schultern und schaute auf den Boden.
Ich wollte nicht wieder eingesperrt oder gequält werden, das war nun einfach nur pure Folter.
Zuerst mich davon abhalten mein Leben zu beenden und es verlängern, nur um es dann noch grausamer zu beenden?
Ich seufzte während ich meinen Kopf in meine Hände legte.

"lass mich doch einfach sterben.."

Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten.
Weshalb würde ein Mensch so grausam sein?
Ich wollte nicht mehr leben, mich davon abzuhalten mein Leben zu beenden, nur um mich dann eigenhändig umzubringen..?

Ich spürte wie mein Gesicht angehoben wurde.
Der Fremde saß nun neben mir auf dem Bett.
Er hatte seine kühle Hand an meinem Kinn und zwang mich, ihn anzusehen.

"Warum würdest du sterben wollen?"

Ich schaute ihm nicht ins Gesicht, ich wollte diese ununterbrochen grinsende Maske nicht länger ansehen als es nötig war.

"hey, antworte mir.."

Sein Griff um mein Gesicht verstärkte sich leicht, sodass ich etwas eingeschüchtert, doch zu der Maske hinauf sah.

"I- ich will das einfach nicht mehr.."

"Warum?"

Ich seufzte wieder und schloss meine Augen für ein paar Momente.
Mein Kopf tat noch immer stark weh, mir war schwindlig und es fiel mir nicht leicht zu atmen.

"Was ist los? Geht es dir gut?"

Ich nickte kurz, unterbrach mich selbst dann aber doch mit einem Kopfschütteln.

"was ist denn? Brauchst du irgendwas?"

"Blutkreislauf.. I- ich hab Kopfschmerzen, schon seit Tagen nichts mehr zum Essen gehabt.."

Der Fremde stand auf und lief zur Tür, nachdem er mir zunickte.

"ich hab mich schon gefragt ob es dir gut geht.. Du bist sehr leicht.."

Ich nickte und lehnte meinen Kopf gegen die Wand, während ich hörte wie die Tür sich schloss und von außen abgeschlossen wurde.

Ich spürte wie mir eine Träne die Wange herunter lief.
Bisher hatte dieser Fremde mir noch nichts angetan, jedoch wusste ich dass ich höchstwahrscheinlich- wenn überhaupt- nicht unverletzt hier raus kommen konnte.

Ich entschied mich dazu, mich wieder hin zu legen und zu versuchen zu schlafen.
Ich trocknete mir meine Tränen und versuchte meine Gedanken komplett abzuschalten, dennoch plagten sie mich weiterhin und ich konnte wieder nur an meine Erlösung dieser Folter denken.

Der Schnitt in meinem Gesicht tat weh als meine Tränen hinein gerieten, das Salzwasser brannte in meiner immernoch offenen Haut.
Es lenkte mich etwas von meinen Gedanken und Gefühlen ab, dennoch schmerzten diese in meinem Hinterkopf.

834 Wörter :))) 

dnf ff - my dear prince (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt