Supermarkt (drarry)

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p.o.v. Harry

"Ähm, Entschuldigung wissen sie vielleicht wo das Waschmittel ist? Ich finde es irgendwie nicht."

"Ja, es ist in Gang acht, unteres Regal."

"Okay, vielen Dank."

Seit ich hier in Muggel-London lebe gehe ich jeden Tag in den Supermarkt. Meine Freunde lachen mich deswegen aus, aber ich habe die romantische Vorstellung meinen Seelenverwandten oder meine Seelenverwandte hier zu treffen.

Hermine und Ron verstehen das nicht, aber sie sind auch nie darüber hinweggekommen, dass Ginny und ich uns getrennt haben. Sie sagen mir immer noch, dass wir das perfekte Paar wären. Seit Ginny sich vor drei Wochen von ihrem Freund getrennt hatte, war ich nicht mehr bei Hermine und Ron gewesen. Sie würden mir nur immer wieder einreden, dass wir es nochmal versuchen sollten. Langsam ging es mir auf die Nerven.

Anna und Mary, meine Muggel Freunde, verstanden meinen romantischen Wunsch. Sie hatten mich tatsächlich auf die Idee gebracht. Die beiden waren Seelenverwandte und hatten sich im Supermarkt getroffen. Allerdings nur auf freundschaftlicher Basis. Die beiden machten mir Mut, dass ich meine besondere Person auch noch treffen würde.

Lange hatte ich geglaubt, dass Ron mein Seelenverwandter wäre. Nur freundschaftlich natürlich. Dann hatte ich gedacht es wäre Ginny. Aber auch da hatte ich mich geirrt. Mary meinte, wenn man seinen Seelenverwandten trifft, dann ist da so eine gewisse Energie. Man braucht nicht viele Worte und hat das Gefühl diese Person schon ewig zu kennen.

Und deswegen lungerte ich nun jeden Tag in irgendeinem Supermarkt. Noch war meine Suche erfolglos gewesen.

Einmal war ich im Supermarkt mit einer Frau zusammengestoßen und mir war total schwindelig geworden. Erst hatte ich gedacht, dass ich sie nun endlich gefunden hatte, tatsächlich hatte ich aber einfach nur eine Gehirnerschütterung, weil ich mir den Kopf an einem Regal gestoßen hatte. Das ein Running-Gag in unserer Freundesgruppe geworden.

Hermine und Ron hatte ich die Geschichte nicht erzählt. Hermine hätte es eh nicht lustig gefunden und seit die kleine Rose geboren war, war Ron nur noch gestresst. Damit Hermine ihren Traum als Zaubereiministerin verwirklichen konnte hatte Ron beschlossen zuhause zu bleiben um sich um den Haushalt zu kümmern. Leider hatte er seitdem kein anderes Gesprächsthema mehr als Babys und seine kleine Tochter. Nicht, dass ich meine Patentochter nicht abgöttisch lieben würde, die Kleine war echt niedlich, aber manchmal wünschte ich mir doch ein anderes Gesprächsthema.

Seit ich mich von der Zaubererwelt entfernt hatte, in ein Viertel voller Muggel gezogen war und einen normalen Job, in einem Blumengeschäft angenommen hatte, waren auch Hermine und Ron mir ferner geworden. Ihr Leben war erfüllt von Magie während ich meinen Zauberstab in einen Safe geschlossen hatte und ihn nur noch zum apperieren benutze.

Ich hatte früher gedacht, dass ich wegen meiner schlechten Erfahrung bei den Dursleys nie wieder unter Muggeln leben kann. Aber seit ich mich mit ihnen ausgesprochen hatte war es besser geworden. Ich ging trotzdem immer noch jede Woche zu einem Zauberer-Therapeuten um über mein Trauma aus der Kindheit und den Schmerz, der durch die vielen Verluste in der Schlacht um Hogwarts entstanden war aufzuarbeiten.

Meine Muggel Freunde wussten, dass ich nie über meine Vergangenheit redete. Ich hatte ihnen gesagt, dass ich eine schwere Kindheit gehabt und viele Menschen verloren hatte und das hatte dann gereicht um das Thema nie wieder anzusprechen. Ich war ihnen dankbar.

Ich wollte gerade zu den eingelegten Gurken greifen, als ich eine vertraute Stimme vernahm. Sie war hoch, ein wenig quitschig und ich hatte sie sehr gehässig in Erinnerung. Aber gerade klang sie ganz und gar nicht gehässig.

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