die letzten briefe II

305 22 1
                                    

A/N: Erst einmal sorry, dass ich so lange nicht mehr geupdated habe. Meine einzige Entschuldigung ist, dass ich mein schriftliches Abitur geschrieben habe, und deshalb sehr viel lernen musste. 

Außerdem habe ich den Song oben oft beim schreiben des OS gehört. Das wars auch schon. 

-------------------------

Sirius saß im St.Mungos. Neben im, in einem hässlichen Krankenhausbett ein Junge, der um sein Leben kämpfte und wohl niemals wieder aufwachen würde. Sirius hatte seinen Kopf in die Hände gestützt und starrte zu Boden. Seine Augen waren so ausgetrocknet, dass er physikalisch nicht mehr in der Lage war zu weinen. Er hatte die letzten Stunden - oder waren es vielleicht schon Tage? Wer wusste das schon... - damit verbracht neben diesem Bett zu sitzen und sich die Seele aus dem Leib zu weinen. Seine Augen waren inzwischen so rot, dass er befürchtete, sie würden nie wieder ihr normale Farbe annehmen, doch im gleichen Moment war ihm das total egal, denn er sah keinen Sinn darin "normal" auszusehen, wenn sein bester Freund tot war. Er sah, um genau zu sein in nichts mehr einen Sinn, seit er von Remus Unfall erfahren hatte. Und er machte sich so große Vorwürfe, weil er Remus erst fälschlicherweise beschuldigt hatte ihn zu ignorieren.

Ich bin so egoistisch, dachte er. Remus kämpft seit über einem Monat um sein Leben und ich habe nicht besseres zu tun, als ihm die Ohren vollzuheulen, weil ich mal wieder denke, dass sich alles nur um mich dreht.

Er schaute vom Boden auf und in Remus Gesicht. Es sah schlimm aus. Neue, tiefe Narben zogen sich durch die reine Haut. Sirius nahm Remus Hand und drückte sie einmal kurz. Es war das erste Mal, dass er sich traute Remus anzufassen. Vielleicht dachte er, dass es nicht real wäre, wenn er ihn nicht berühren würde. Doch Remus Hand war warm und lebendig und Sirius wollte nichts mehr, als dass diese Hand seine umschloss.

"Bitte wach wieder auf.", krächzte er. Seine Stimme war durch das Weinen und Schluchzen ziemlich angeschlagen. "Bitte, ich brauche dich. Wir alle brauchen dich. Bitte, Remus!"

Sirius schreckte auf und ließ Remus Hand los, als er die Tür hört. Hope Lupin trat ein, zwei Tassen Automatenkaffee in den Händen und setzte sich vorsichtig auf den Stuhl neben Sirius. Wortlos reichte sie ihm eine Tasse und nippte selbst an ihrem Getränk. Ihr Blick war starr auf die reglose Gestalt ihres Sohnes gerichtet. Sirius hatte noch nie so viel Schmerz im Gesicht einer Person gesehen. Es versetzte ihm einen kleinen Stich, dass seine biologische Mutter ihn niemals so ansehen würde. Im nächsten Moment fühlte er sich schlecht. Remus kämpfte um sein Leben und er dachte an sein eigenes.

Vorsichtig streckte er seine Finger nach Remus Hand aus und strich mit ihnen über den warmen Handrücken. Er registrierte aus dem Augenwinkel, dass Hope sich ein bisschen gerader hinsetze, aber Sirius war das egal. Für ihn war nur Remus wichtig. Und sein Überleben.

Er spürte Hopes Blick auf ihm, drehte sich aber nicht zu ihr, seinen Blick immer noch auf Remus Gesicht fixiert.

"Du liebst meinen Sohn, oder?"

Sirius wurde gleichzeitig heiß und kalt. Er war sich nicht so sicher, was Hope genau damit meinte. Und auch nicht, was seine Antwort sein würde.

"Er ist mein bester Freund. Einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben."

Hope legte ihm eine Hand auf die Schulter.

"Das war nicht was ich meinte, Sirius."

Erst jetzt schaute Besagter auf. Und ließ sich dann in die Arme der Mutter seines Geliebten fallen.

Auch wenn er sich nicht sicher war, wie sein Körper das Wasser aufbringen konnte, fing er wieder an zu weinen. Hope streichelte seinen Rücken und drückte ihm mütterliche Küsse auf den Kopf.

Harry Potter OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt