Verletzt

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„Du hast mich mehr oder weniger umgebracht!" zischte ich erneut, bevor mir die Augen vor Erschöpfung wieder zu vielen. Ich halte ihn von mir fern in dem ich ihn verletze und somit auch mich selbst. Jeder Satz den ich gesagt hatte, hatte mich selbst tief geschnitten. Vielleicht war ich zu weit gegangen, aber einen Rückzieher konnte ich jetzt schlecht noch machen. Es wäre das Beste, wenn ich später noch einmal mit ihm reden würde. Wie lange ich es schaffen würde ihn von mir fern zu halten, wusste ich nicht. Am liebsten würde ich ihm einfach um den Hals fallen und niemals wieder gehen lassen. Allerdings würde das heißen, dass ich ihn direkt mit mir mitziehe.

„Das war wirklich eine tolle Idee ihn wieder mit zu bringen!" hörte ich meinen Onkel sagen, während ich mich aufrichtete. Ich befand mich wieder in meinem Zimmer, wo alles wieder zurechtgerückt worden ist.
„Du weißt, dass ich auch in diesem Raum bin oder?" fragte Bucky mit rauer Stimme. Ich gab ein genervtes stöhnen von mir und zog die Aufmerksamkeit von allen somit auf mich.
„Du bist wach!" stellte Nat überrascht fest.
„Ja, ihr könnt ja auch nicht draußen Diskutieren!" zischte ich und ließ meinen Kopf zurück auf das Kissen fallen.
„Wir müssen ein paar..." Tonys Stimme verstummte immer mehr, da ich mir das Kissen über den Kopf legte und es an meinen Ohren zusammen drückte. Dennoch verstand ich was er von mir wollte. Wir müssen ein paar Tests machen, um meine Gehirnaktivität zu überprüfen und meinen Gesundheitsstatus zu checken. Ich hatte keine Lust wieder diese Checks durch zu machen, es sind nämlich nicht unbedingt wenige.
„Hörst du mir überhaupt zu?" fragte er mich nach einer Zeit und riss mir das Kissen vom Kopf.
„Nein, ich hatte auch nicht vor dir wieder zu zuhören!" zischte ich und stand auf. Ich rollte meinen Kopf einmal rum und ließ meinen Nacken somit knacken.
„Wir brauchen die Tests Nola!" sagte Tony streng.
„Ich will aber nicht! Können wir das auf wann anders verschieben?" fragte ich genervt und ging an ihm vorbei, um das Zimmer zu verlassen. Ich hatte keine Lust auf eine Diskussion, die eigentlich nicht zu vermeiden war. Mein Weg brachte mich in die Küche, wo ich mich auf einen Stuhl fallen ließ und nach einem Apfel griff. Noch bevor ich in ihn rein beißen konnte, wurde ich von Bucky unterbrochen.
„Wir sollten reden!" sagte er und setzte sich mir gegenüber. Ich senkte die Hand mit dem Apfel.
„Warum, was gibt's?" fragte ich und tat auf unwissend. Er guckte mich fassungslos an.
„Was es gibt? Das Fragst du mich? Du hast ja scheinbar ein Problem mit meinem Auftreten!" sagte er etwas lauter. Ich rollte genervt mit den Augen und drehte mich von ihm weg.
„Es ist auch eine tolle Option gar nicht mit mir zu reden!" zischte er. Ich atmete genervt aus und drehte mich wieder zu ihm. Dieser Schmerz in seinen Augen wurde von Sekunde zu Sekunde größer und schmerzhafter für mich.
„Bucyk, ich habe mit dir abgeschlossen und du hilfst mir nicht gerade weiter, wenn du hier aus dem nichts auftauchst und mir klarmachst, dass du noch lebst. Ich habe dich sterben gesehen und hatte wirklich eine Scheiß Zeit ohne dich, die Betonung liegt dabei auf ‚hatte'. Ich habe mich mit deinem Tod abgefunden und du-" meine Stimme brach ab und die Tränen, die ich eigentlich verstecken wollte rollten mir die Wangen entlang.
„Hast du meine letzten Worte die ich zu dir gesagt habe gehört?" fragte ich unter Tränen und versuchte mich zu beruhigen. Ich konnte ein Nicken von ihm war nehmen.
„Dann ist ja alles geklärt!" zischte ich noch und stand auf.
„Das war es dann also?" fragte er mich und ließ mich wieder zum Stehen bringen.
„Warum suchst du dir kein anderes Mädchen? Eine die dich nicht umbringen wird oder gar verletzten würde? Eine die dir alles gibt und eine die die Gefühle wirklich zu lassen kann?" fragte ich und drehte mich zu ihm.
„Was redest du da? Du hast mich nicht umgebracht und wirst es auch nicht. Wir beide wissen auch, dass ich dir mehr schaden zu gefügt habe, als du mir." zischte er und kam auf mich zu. Er versuchte den Abstand zu verringern, dass würde ich aber nicht zu lassen. Ich ginge in paar Schritte zurück und versuchte ihn aufrecht zu erhalten.
„Verdammt Nola, ich liebe dich und da wird sich nichts ändern!" schrie er und ließ mich zusammenzucken. Ich werde ihn noch mehr brechen als es Hydra getan hatte und das tut weh, verdammt weh! Ich musterte ihn noch einmal genau, bevor ich zum nächsten Satz mit zitternden Stimme setzte.
„Such dir jemanden, der-" Bucky unterbrach mich und packte mich am Handgelenk.
„Wag es nicht zu sagen, dass du mich nicht liebst! Das werde ich nicht akzeptieren und wir beide wissen auch, dass es gelogen ist. Du bist vieles aber keine Lügnerin!" schrie er und drückte mich gegen eine Wand. Ich schupste ihn von mir weg und schlug mir meine Hände vors Gesicht, die sich langsam zu Fäusten bildeten.
„Vielleicht hörst du mir erst einmal zu, bevor du mich anschreist. Ich habe-"
„Nola!" schrie mich nun Steve an. Ich öffnete meine Augen und sah wie Bucky am Ersticken war. Ich guckte auf meine Fäuste und ließ sie wieder zu einer flauen Hand werden. Bucky schnappte nach Luft, als sich meine Hände entspannten und ich ließ sie langsam umbringen.
„Scheiße!" zischte ich und stürmte aus der Küche. Zeit für mich wäre gerade das Beste. Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle.

Der Mann, der mir das Leben rettete - (Bucky FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt