Kapitel 7 - Tanzen im Sand

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Hier das nächste Kapitel. Ich hoffe, es macht die lange Wartezeit und die vielen frustrierenden Momente wieder etwas gut 😉 Ab dem nächsten Kapitel kommt auch wieder ein wenig mehr Action in die Story, damit es nicht langweilig wird. Viel Spaß euch aber erst einmal beim Lesen dieses Kapitels.

Sam schaute zu Helen auf, die in ein Buch vertieft neben ihm saß, ehe er auf seine Armbanduhr sah. Es waren nur noch 3 Stunden bis zum Treffen mit Professor Pickles, doch er wollte so viel Zeit mit Penny verbringen, wie ihm möglich war, bevor er sich selbst mit auf die Suche nach ihr machte, also griff er an den Regler für die Zufuhr des Schlafmittels.

"Was soll das werden, Sam?", fragte ihn Helen nun lächelnd.

"Ich wollte dich nicht stören", erwiderte er unschuldig.

"Willst du dich nicht erst mal erholen?"

"Helen, ich schlafe hier seit letzter Nacht fast ununterbrochen. Mehr Erholung geht wohl nicht, oder?" Helen zuckte nur lächelnd mit den Schultern."Um 18:00 Uhr ist das Treffen mit dem Professor. Bitte weck mich eine halbe Stunde vorher, aber bis dahin möchte ich Penny nicht alleine lassen. Sie wird danach noch lang genug alleine sein, wenn ich mit den anderen die Gegend absuche."

"Na gut, von mir aus", erwiderte sie nur und wollte schon die Zufuhr des Schlafmittels wieder anstellen, als Sam in seiner Tasche kramte und sein Handy raus holte. Er schaltete den Funkempfang aus, um störende Anrufe zu vermeiden und suchte bei einem Streaming-Dienst eine Playlist mit ruhiger Musik, die er nun einschaltete und sich das Handy neben das Ohr auf sein Kissen legte."Was wird das denn, bitte?"

"Ein bisschen Musik. Ich dachte Penny würde es vielleicht mögen, falls es klappt."

"So, so", erwiderte Helen grinsend und öffnete den Regler."Dann viel Spaß euch beiden."

"Sam, du bist schnell wieder zurück", stellte Penny, die neben ihm im Sand saß, erstaunt fest, als er erschien und stutzig vernahm sie nun die Musik."Woher kommt die Musik?"

"Von meinem Handy", erwiderte er lächelnd und reichte ihr die Hand, um ihr aus dem Sand auf zu helfen."Ich dachte, wenn Polonium durch dein wahres Ich mit uns reden kann, dann können wir auch Musik hören, wenn ich welche neben meinem Ohr abspiele."

"Und du willst jetzt tanzen?", fragte sie lächelnd, als er eine Hand um ihre Hüfte legte und ihre andere ergriff, um sie von sich zu strecken.

"Hast du keine Lust?"

"Doch. Warum nicht? Du bist ein sehr guter Tänzer", erwiderte sie lächelnd, als sie begannen sich zur Musik zu bewegen.

"Meine Güte, seid ihr schnulzig. Ich wünschte wirklich, mein Strahler hätte zwei andere von euch erwischt."

"Sie müssen ja nicht zusehen, Professor", antwortete Sam Polonium lächelnd, ohne seine Augen von Penny's zu nehmen.

"Sag mir, welche Ergebnisse du für mich hast und ich werde mein Abendessen mit Freude ein wenig ausweiten heute, um eurem romantischen Getue zu entgehen."

"Ist das ein Versprechen?", fragte Penny sie nun.

"Von mir aus auch das. Also Sam?"

"Naja, viel habe ich leider nicht für Sie. Der Muskelkater war nach der nächsten Schlafphase fast so gut wie verschwunden. Dennoch muss ich sagen, dass dieses Träumen nicht besonders erholsam ist. Ich wache jedes Mal fast müder auf, als ich eingeschlafen bin. Aber ob das wirklich die Träume sind, die sich auf unser Wachsein auswirken oder nur meine kurzen Schlafphasen, kann ich ihnen leider nicht beantworten, und viel mehr hab ich auch nicht für Sie. Guten Appetit Professor!"

"Wahrlich nicht grade sehr zufriedenstellend diese Auswertung. Naja, für medizinische Zwecke wird's wohl reichen." Ihre Stimme wurde leiser und verklang dann in der Ferne, während Sam und Penny nicht eine Sekunde von den Augen des anderen abließen.

"Also ich finde diese Träumerei sehr zufriedenstellend", sagte Sam nun lächelnd.

"Geht mir auch so. Ich hätte sie mit niemandem lieber geteilt, als mit dir. Ich bin sehr froh, dass du hier bist."

"Genau wie ich", erwiderte er und zog sie an sich, legte nun auch den anderen Arm um sie und wiegte sich sanft mit ihr zur Musik."Ich habe Helen gesagt, dass sie mich eine halbe Stunde vor dem Treffen wecken soll, von dem ich dir erzählt habe. Ich würde gerne hin gehen, wenn es dir Recht ist?", raunte er ihr dann leise ins Ohr, falls Polonium doch noch zu hörte.

"Warum sollte es mir nicht Recht sein?", fragte sie leise. Seine Nähe brachte ihre Sinne durcheinander und sein warmer Atem an ihrem Ohr, ließ ihre Beine weich werden.

"Du wärst in der Zeit allein und ich weiß nicht, wie lange wir brauchen, bis wir dich finden...wenn wir dich finden." Noch immer verharrte Sam an ihrem Ohr. Ihre Nähe, ihr Duft und ihre Wärme wirkten so anziehend auf ihn, dass er sich von ihr nicht mehr zurückziehen könnte, selbst wenn er gewollt hätte. Himmel, er liebte diese Frau so sehr und auch wenn sie im Traum die meiste Zeit miteinander verbracht hatten, schmerzte ihre Trennung ihn so sehr, dass ihn der Gedanke, sie nicht finden zu können, schier verrückt machte.

"Mach dir keine Gedanken Sam. Ich komme schon klar. Mir kann doch hier gar nichts passieren und ich werde mich sehr freuen, dich wiederzusehen. Egal ob hier oder in der Wirklichkeit."

"Ich hoffe sehr auf die Wirklichkeit. Es gibt da etwas, das ich unbedingt gerne endlich mal zu Ende bringen will", erwiderte er missmutig und Penny löste sich ein wenig von ihm, um ihm lächelnd in die Augen zu sehen, doch ihre Gesichter waren nun nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und sie waren bereits durch die Nähe zum anderen in einen Bann geschlagen, dem sie nicht entfliehen konnten, der ihre Gefühle verrückt spielen ließ und wohlige Schauer durch ihre Körper jagte. Der Blick in die Augen des anderen, verstärkte dies nun nur noch.

"Warum nicht hier?", fragte sie ihn nun leise, ihre Stimme vor gespannter Erwartung wieder nur ein Flüstern."Polonium hat versprochen uns allein zu lassen."

"Glaubst du ihr das?", erwiderte er und kam ihr so nahe, dass sich ihre Nasen berührten.

"Ich hoffe es", flüsterte sie und schloss die Augen, als sie seine Lippen erneut über ihre streichen spürte.

Dann, endlich, legten sich seine Lippen auf die ihren und er zog sie vollkommen an sich, spürte ihre Hände seine Brust hinauf gleiten, ihre Finger in die kurzen Haare in seinem Nacken fahren, was ihm vollkommen den Atem verschlug und ein zufriedenes Seufzen entlockte. Ihre Berührung war elektrisierend und war der Kuss bis grade noch sanft und vorsichtig, vertiefte er ihn nun und verlor sich völlig darin, als Penny ihn willkommen hieß und sich vollkommen gehen ließ.

Alles, was Penny tat, tat sie voller Leidenschaft, aber in diesem Kuss steckte noch mehr als nur das, das spürte er und wusste, dass sie auch seine Sehnsucht, sein Glück und seine Liebe wahrnahm. Sie hatten schon immer einen Draht zueinander gehabt, oft gewusst, was der andere spürte oder seine Gedanken ergänzt. Doch nun schien es ihnen, als wären sie wirklich eins und könnten jeden Gedanken, jede Empfindung und jedes Gefühl des anderen bis in die kleinste Faser ihrer Körper spüren. So vollkommen hatte sich noch keiner von beiden gefühlt, wie in diesem Moment.

Als sich ihre Lippen trennten, legte er seine Stirn an ihre und sie genossen den Nachhall der Gefühle in ihrem Inneren, versuchten Ordnung in das Durcheinander zu bekommen, um ihre Sprache wieder zu finden und den Nebel in ihren Köpfen zu lichten, um die richtigen Worte endlich auszusprechen. Doch als sie die Augen öffneten, verloren sie sich noch einen Moment darin und dieser Moment war zu viel. Ihre Zeit war um, denn Sam verschwand schlagartig und Penny fing sich noch im letzten Moment ab, als sie mit ihm ihren Halt verlor und schaffte es, nicht bäuchlings im Sand zu landen.

Sie schaute zum Horizont und sah die Sonne untergehen. Nun gut, dann würde sie ihn eben doch alleine ansehen, dachte sie wehmütig und setzte sich in den Sand. Gedankenverloren berührte sie ihre Lippen und lächelte voller Sehnsucht und Freude.

Fortsetzung folgt...

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