Kapitel 9 - Ein letzter Kampf

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"Polonium? Wo sind Sie? Wir wissen, dass sie hier sind?", rief Sam, als er den langen Gang entlang lief. Bereits vor dem Bunker hatten sie zwischen Bäumen und mit Ästen schlecht abgedeckt ein Auto entdeckt und nun waren sich auch Malcolm und Elvis sicher, dass sie dort richtig waren.
Sam stoppte jäh an einer Tür, die offen stand. Dort saß Crompton an einem Monitor und schaute ihm und Malcolm ängstlich entgegen."Wo ist sie?", fragte Sam ihn nun und der Feigling deutete auf eine weitere Tür, die in einen Nebenraum führte.

Sam stieß sie auf und entdeckte Polonium, die an dem Infusionsbeutel herum spielte, ehe sie sich nun zu Sam umwandte.

"Ups", begrüßte sie ihn mit einem bösen Grinsen und Sam schaute unwillkürlich zu dem Beutel auf, der schnell leer lief. Zu schnell.

"Was haben Sie gemacht?", fragte er panisch und wollte zu Penny laufen, um ihr die Nadel aus dem Arm zu ziehen, als Polonium mit etwas nach ihm schlug. Im letzten Moment wehrte er die Eisenstange ab und stieß Polonium in eine Ecke, wo Elvis sie in Schach hielt, als Malcolm schon hereinkam und auch Polonium Handschellen anlegte, wie bereits zuvor ihrem Gehilfen im Nebenraum.

Sofort eilte Sam an Penny's Seite und zog den Schlauch aus der Infusionsnadel. Ein schneller Blick auf den Beutel verriet ihm aber, dass er fast leer war. Das konnte nicht gut sein.

"Elvis, geh raus und such Funkempfang. Ruf Helen an und sag ihr, dass Penny einen halben Beutel Schlafmittel auf einmal intus hat. Lass dir erklären, was wir dagegen tun können."

"Mach ich, Sam", rief Elvis und rannte mit gezücktem Handy hinaus.

"Was ist los, Sam?", fragte Malcolm ihn nun besorgt."Was bedeutet das?"

"Ich muss kein Arzt sein, um zu wissen, dass eine Überdosis Schmerzmittel sie umbringen kann. Sagen Sie mir, was ich tun soll um die Wirkung aufzuheben?", wandte Sam sich nun an Polonium, doch die lachte nur höhnisch. Er hatte nichts anderes erwartetet, deshalb hatte er Elvis losgeschickt, um Helen anzurufen. Trotzdem musste er sich sehr beherrschen, um Polonium nicht am Kragen zu packen und sie zu schütteln, bis vielleicht ein wenig Mitleid in einer ihrer hintersten Gehirnregionen freigesetzt wurde.

"Polonium. Sie sind wegen Entführung, Freiheitsberaubung und wenn es gut geht, nur wegen Körperverletzung dran. Lassen sie es nicht zum Mord werden!", sprang Malcolm seinem Freund nun zur Seite, doch Polonium sagte kein Wort.

"Adrenalin, Sam", rief Elvis nun aus dem Gang und erreichte einen Moment später die Tür zum Raum."Eine Spritze voll Adrenalin in den Zugang der Infusion, sagt Helen."

Sofort suchte Sam den Edelstahltisch ab, der hinter Penny an der Wand stand und voll mit Flaschen und Reagenzgläsern war. Er schnappte sich eine Spritze und wurde kurz darauf fündig und hielt ein Fläschchen in der anderen Hand.

"Sam, ihre Vitalwerte werden schwächer." Malcolm deutete auf den Monitor und wirklich hatte sich ihr Herzschlag immens verringert. Schnell zog er die Spritze auf und rannte zu Penny zurück. Er setzte die Spitze in die Zuleitung des Tropfes und drückte sie langsam leer, ehe er und Elvis Penny's Fesseln lösten. Gebannt schaute er dabei auf den Monitor und stellte nach zwei Minuten, die ihm wie eine Ewigkeit vorkamen, erleichtert fest, dass sich ihre Werte wieder etwas verbesserten.

Er zog ihr die Elektroden vom Kopf und barg sie vorsichtig in seinen Armen. Ihr Kopf lag an seiner Schulter und es schmerzte ihn, wie hilflos er sich fühlte, angesichts Penny's beinahe leblos anmutenden Körpers in seinen Armen.

"Ich bringe sie zu Helen, kommt ihr klar?", wandte sich Sam noch einmal an seine beiden Freunde.

"Klar. Sieh zu, dass sie wieder zu sich kommt", erwiderte Malcolm.

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