Der Meister in 'nervige Schwestern zum Schweigen bringen'

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Point of View Narrotor
So saßen sie da, Yū riss sich gehörig zusammen, dem Ass doch noch zu antworten und nicht weg zu dämmern, bis irgendwann das Feuerwerk losging und auch Asahi zu schweigen begann und den Anblick genoss.

Obwohl das Spektakel wohl zu laut sein sollte, als dass man dabei einschlafen konnte, nickte Yū kurz darauf ein und ließ das restliche Teriyaki unkontrolliert auf seinen Schoß fallen. Erst in diesem Moment bemerkte auch Asahi, dass der kleine Zweitklässler eingenickt war. Nach einigen Augenblicken, in welchen er ihn selig grinsend beobachtete, fiel Asahi erst auf wie spät es schon war. Sachte schüttelte er ihn, damit er aufwachte, als nichts geschah schüttelte er ihn etwas fester, doch wieder geschah nichts. Sicherlich würden sich Yūs Eltern Sorgen machen, aber er wusste auch nicht, wo sein Libero wohnte und die alte Schreindame zu so später Stunde aus dem Bett zu werfen, nur um sie zu fragen, wo die Schlafmütze wohnte, brachte er auch nicht übers Herz.

Nach mehr und mehr Versuchen gestand Asahi sich ein, dass es ein Ding der Unmöglichkeit war, Yū zu erwecken und er ihn wohl oder übel einfach mitnehmen musste. Also wuchtete er dieses Fliegengewicht etwas grober auf seinen Rücken und trug ihn, bis zu sich nach Hause. Keine weite Strecke, eigentlich saßen sie sogar schon die ganze Zeit in dem Garten der Azumane. Die hohe Mauer begrenzte das Grundstück und galt noch als Privatbesitz, was der eigentliche Grund war, warum dort keine knutschenden Pärchen herumsaßen.

Point of View Azumane Asahi

Die Haustüre mit Nishinoya auf dem Rücken zu öffnen, gestaltete sich schwerer als vermutet. Zum Glück waren meine Eltern schon im Bett und meine Schwester noch mit ihren Freundinnen unterwegs, sonst hätte ich mir sicher etwas anhören können, wobei Natsuko wohl direkt denken würde, dass ich Damen-Besuch hatte und würde die ganze Zeit blöde Kommentare zum Besten geben.

Deutlich sanfter ließ ich ihn auf mein Bett sinken.

Was sollte ich nur mit ihm machen? Wenn sich nicht ohnehin schon jemand um ihn sorgte, würde das mit Sicherheit bald der Fall sein.

Es gefiel mir nicht, aber ich sah auch keine andere Möglichkeit, also suchte ich ihn nach seinem Handy ab. So langsam fühlte ich mich tatsächlich ein wenig wie der Verbrecher, für den mich alle hielten.

Der Kimono löste sich ein wenig und legte Nishinoyas trainierten Oberkörper frei. Mit hochrotem Kopf packte ich ihn augenblicklich wieder ein.

Scheiße, ich sah sicher wirklich wie ein totaler Vergewaltiger aus!

Aber warum zum Teufel war mir das plötzlich so unangenehm? War ja nicht das erste Mal, dass ich ihn Oben ohne sah.

Bestimmt schüttelte ich den Kopf, um mich etwas zu beruhigen und zückte mein eigenes Handy. Sicherlich hatte Nishinoya wie wir alle im Club die Nummer seines Haustelefons hinterlegt.

Einige Male klingelte es, bevor Daichi abhob: “Hey, Asahi. Was gibt’s?”

“Äh, folgendes Problem, Nishinoya er-”
“Was hat er jetzt schon wieder angestellt? Du solltest doch auf ihn aufpassen!”, unterbrach er mich vorwurfsvoll.

“Das-Das ist es nicht, es geht ihm gut”, stammelte ich kleinlaut, um ihn zu beruhigen. “Es ist nur … er schläft … und ich bekomme ihn nicht wach, egal was ich tue. Es ist spät, seine Eltern machen sich sicher Sorgen und ich wollte dich fragen, ob du Ukai nach Noyas Festnetznummer fragen kannst, damit ich dort anrufen kann. Ich hab keine Ahnung, wo er wohnt.”

Schwer seufzte es am anderen Ende auf: “Du schaffst es nicht mal, ihn aufzuwecken?”

“Sag, das nicht so”, beschwerte ich mich, in dem Wissen, dass Daichi nicht mit einem solch tiefen Schlaf rechnen konnte. “Es ist wirklich unmöglich. Ich hab sogar probiert, ihn zu ohrfeigen.”

Die kleinste KräheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt