Regenwetter

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Ich starrte in den Regen und sah den Tropfen zu wie sie langsam den Weg zum Boden fanden. " Iska? ... Iska jetzt hör doch mal zu!" Ich nahm Frau von und zu Besserwisser nur am Rande war und reagierte auch gar nicht auf sie.

 Ich war in meiner eigenen grauen Welt gefangen und nahm die Farben in diesem Raum gar nicht war. Ein plötzlicher Knall auf den Tisch ließ mich zusammenzucken. Erschrocken keuchte ich auf und sah unserer Lehrerin ins Gesicht. " Was ist den so spannend das du so gebannt nach draußen starrst."

 Sie schrie mich schon fast an. Ich hasste diese Lehrerin mehr als mein erbärmliches nichtssagendes Leben. Ich wollte etwas bissiges erwidern aber ich ließ es sein. "Nichts Frau Geier .... Ich ... " Sie ließ mich nicht ausreden und lief wieder vor zur Tafel nur um mich noch einmal bitterböse anschauen. Ich schwieg um nicht noch mehr Aufmerksamkeit der anderen Schüler auf mich zu ziehen und nicht weiter angekeift zu werden. Geier.... ja der Name passt zu ihr. Immer wollte sie alles haben und tat alles dafür. Ich sah wieder zum Fenster hinaus und dieses mal sage sie nichts zu mir.

 Wahrscheinlich weil sie mich ignorierte oder weil sie mich nicht war nahm oder weil ich ihr egal war, wie den meisten hier. Es war mir egal. Wäre mein ein und alles, mein Leben, meine beste Freundin nicht aufgetaucht und hätte mich angetippt, hätte ich wahrscheinlich nie bemerkt, dass es zum Stundenende geklingelt hat. " Komm Iska. Nur noch eine Stunde Kunst und dann haben wir es für ganze 2 Wochen geschafft." Gutgelaunt wie immer, lächelte sie mich an und zog mich mit.

 Ja stimmt. Wir hatten dann Ferien. Um genauer zu sein sogar Herbstferien. Es regnete seit Tagen durchgehend und ich war sehr froh darüber. Ich liebte Regen sehr. Er war das einzige was mich daran erinnert, dass es immer wieder aufhören konnte. Er passte zu meiner schon fast depressiven Stimmung und auch zu meinem Verhalten. Er war neben meiner besten Freundin das einzige was ich sehr liebte. Da wir das Gebäude wechseln mussten, mussten Nisha und ich auch in den besagten Regen. Während sie ihre Käppi aufsetzte, ließ ich es einfach auf mich regnen. 

Es hatte schon lange aufgehört mich zu stören. Sie seufzte hörbar neben mir und strich mir über meinen kurzen Haare. Ich bekam automatisch Gänsehaut und so lautes Herzklopfen das ich glaubte sie könne es hören. " Ni-isha ... ich .. mag das nicht ..." Wie ich es hasste sie anzulügen. Aber ich wollte nicht das sie wusste, dass ich sie liebte. Ich hatte es bemerkt als sie ihren letzten Freund hatte. Sie hat sich von diesem Arschloch zum Glück getrennt. Er war einfach nicht der richtige für sie. Auch wenn ich jetzt sehr eifersüchtig klang, dachte ich bei mir das es wirklich so war. Kilian  war ein Arsch. Er hatte eine nach der anderen und meinte es nie Ernst. 

Ich wollte mein Herz etwas beruhigen was nun schneller schlug, wurde langsamer und sah hinauf zum Himmel. Nisha wurde ungeduldig. Ich hörte sie leise nach mir rufen und musste lächeln. Wie ich es liebte wenn sie ungeduldig wurde. Sie sah dann immer so niedlich aus. " Wir kommen noch zu spät ...bitttttteeeeeeeee. Du weißt ich hasse es zu Spät zu kommen. Und ich liebe Kunst ... und-" Ich nickte und lief wieder schneller. Ich wusste das alles schon. 

Ich kannte sie schon lange genug dafür. Sie wirkte dankbar als ich schneller lief und und lächelte wieder. auch wenn ich kaum auf meine Umgebung achte, wenn sie in der Nähe war, war ich der aufmerksamste Mensch der Welt. Sie war auch der einzige Mensch auf der ganzen Welt den ich immer beschützen würde. Egal vor was oder vor wem. Ich habe sie selbst mal vor einen widerlichen Typen aus der Oberstufe beschützt. Er wurde daraufhin der Schule verwiesen, weil er sich an Minderjährigen vergreifen wollte und wir hatten unsere Ruhe.  Langsam ging ich zu meinem Platz, wie immer am Fenster, und betrachtete ein paar Grundschule die draußen in den Pfützen herumsprangen. 

So war ich auch mal. Ich verdrängte die Erinnerung daran so schnell ich konnte und konzentrierte mich auf die Lampe über mir. Zu meinem Bedauern funktionierte das nicht sonderlich gut bis ich eine Stimme hörte. Kiran dachte ich bei mir und sah mich um. Kiran ist ein sehr guter Freund von mir und Nisha, wobei ich etwas eifersüchtig war, weil er ( wie ich wusste) in Nisha verliebt war. Er war ein guter Junge und ein sehr treuer Freund, fast wie ein Golden Retriever, aber ich gönnte es ihm trotzdem nicht sich als Nishas Freund vorstellen zu können. "Kiran ^^ Hast du dich schon wieder geprügelt? Schäm dich, deine schönen Klamotten sind nun voller Schlamm. "

Was wird deine Mutter nur sagen?" Ich musste unwillkürlich lächeln als ich es hörte. Sie klang wie seine Tante als er kleiner war. Ich sah sie auch eher als Schwester für ihn als seine Geliebte. " Hey Kleine." Grinste er nur " Mir gehts gut und nein ich bin nur hingefallen. Hinten bei der Bibli." Jetzt wurde ich etwas neugierig.  Was hatte er bei der Bibliothek zu suchen? " Du? Bei der Bibliothek? ... ja klar. Wo hast du deine Blauen Flecke?" " Wir sollten ein Buch in Deutsch ausleihen.. deshalb.... glaubst du mir nicht? Dann frag Frau Gier."

Frau Geier wird oft auch Frau Gier genannt. Natürlich nur unter uns Schülern aber auch ab und zu unter den Lehren. Sie war nirgends beliebt was ja auch kein Wunder war. Es klingelte und Herr Klaus kam herein. Ich passe nicht wirklich auf aber es war ja auch nur KUNST. Ich meine... wofür? Relativ sagte meine Mutter. Aber die Schule an sich macht mir auch einfach keinen Spaß. Egal welches Fach. Ich bin überall schlecht.  Was ich später werden will? Weiß ich auch nicht und es ist mir auch egal. Es ist egal weil ich eh nie glücklich werden könnte. Egal wie sehr ich es versuche es würde nichts bringen. Und ich glaube auch nicht das 99% der Menschen glücklich sind in ihrem Leben. 

Aber hey wenn juckts schon? Ich gehöre wahrscheinlich zu den 10 % der Menschheit die Depressiv sind aber sich ( noch) nicht umbringen. Ich habe es noch nie versucht und solange ich noch eine geringe Change bei Nisha habe werde ich es auch nicht tun. Dieses mal bekam ich das Klingeln mit und stand auf um wie alle anderen nach Hause zu gehen. Anders als die meisten anderen werde ich allerdings meine Mutter sehen und einfach nur weinen wollen. Meine Mutter ist eine richtige ... . Ich sage es nicht, weil ich es nicht sagen will obwohl es stimmt. Meine Mutter ist nie für mich da gewesen und bis zu meinem 5 Lebensjahr hat sich mein Vater um mich gekümmert. Bis er die Nase voll von meiner Mutter hat und sich einen Dreck um mich geschert hat in diesem Jahr. Langsam lief ich zu dem Haus in dem ich lebte. Es regnete immer noch und ich genoss es 

( 1177 Wörter) 

Hey.  Ja ich weiß Depressive Geschichte. Diese ganze Scheiße die in meinem Kopf los ist muss ja auch irgendwie gehen... auch wenn es immer wieder kommt und niemals .. Ich komme vom Thema ab... Ich hoffe das erste Kapitel hat euch gefallen.



Das Mädchen, dass heulte wie ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt