Haus des Teufels

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Langsam suchte ich den Schlüssel zur Tür. Ich redete mir ein das ich mich lieber beeilen sollte aber ich hatte nicht die Motivation dafür. Da drinnen wohnte meine Mutter mit mir seit über 14 Jahren und es ist die Hölle seit mein Vater gegangen ist. Obwohl es davor schon die Hölle war. Bevor ich meinen Schlüssel gefunden hatte machte meine Mutter schon die Tür auf und zog mich unsanft auf das Sofa.

" Wo zum Teufel warst du so lange? Die Schule ist seit einer Stunde aus." Ich seufzte und sah sie kurz hasserfüllt an. " Ich laufe nach Hause und es regnet also ist es nicht verwunderlich das ich ewig brauche. " Schon bevor ich es spürte wusste ich das ich eine Ohrfeige bekam. Ich lernte es wohl nie. Sie duldete nicht das ich ihr widersprach und jedes mal wenn ich es doch tat bekam ich einen Schlag. Sie hatte noch nicht mal ausgeholt und schon spürte ich das brennen auf meiner Wange. Ich wartete darauf das es passierte und ignorierte den Schmerz so gut es ging. Ich verkniff mir meine Tränen für später wenn ich wieder alleine bin. Ich stand da und sah sie feindselig an.

" Mach deine Hausaufgaben und danach gehst du Einkaufen. Du tust eh viel zu wenig " Eigentlich machte ich so gut wie alles. Ich machte den Abwasch, wusch Wäsche und putze immer alles. Meine Mutter kochte meistens nur und wenn sie mal was anderes tat im Haushalt, war es nur weil sie unzufrieden war mit meiner Arbeit. Ich nickte und ging in mein Zimmer, nahm mir Unterwegs aber noch einen Apfel mit. Auf das Essen später konnte ich verzichten. Jap Magersüchtig war ich auch noch aber das merkt irgendwie niemand. Meine Mutter denkt ich esse in der Schule und die Lehrer in der Schule denken ich esse hier. Wenn mich in der Klasse jemand fragt warum ich nie was mitnehme sagte ich jedes mal das ich Zuhause esse und dann ist Ruhe. Jedes mal. 

Egal was solls. Ich setze mich an meinem Tisch und aß den Apfel während ich über Mathe hing. Ich fragte mich warum meine Mutter immer sagte ich soll meine Hausaufgaben machen wenn es ihr egal war. Meine Noten waren ihr auch egal und sie fragte auch nie nach Arbeiten oder Vorträgen die ich auch nie machte. Ich spürte wie mein Handy schwach vibrierte und fragte mich wer mir jetzt schreibt. Ich seufzte und sah nach. Ein Lächeln zeichnete sich an meinem Gesicht ab. Nisha hatte mir ein Bild geschickt wo sie mit ihrer kleinen Schwester im Arm drauf war. Das lenkte mich von Mathe ab weil ich an nichts anderes mehr denken konnte als an Nisha mit einem Baby im Arm. Prompt wurde ich zurück in die Gegenwart geholt als meine Mutter hereinkam. 

"Iska? .. Bist du bald fertig?" Misstrauisch sah ich sie an. Sie war ohne Grund freundlich zu mir und lächelte leicht. Ich bekam eine Gänsehaut und versuchte ruhig zu bleiben. "..J-ja .. nur noch eine Aufgabe .. und danach geh ich Einkaufen ..." Sie nickte und machte sich einen Zopf. "Gut. Ich gehe jetzt auf Arbeit. Der Zettel hängt an dem Kühlschrank und das Geld liegt auf dem Tresen daneben." Ich nickte unsicher ob es ihr wirklich gut ging und schon war sie wieder verschwunden. Was zur Heiligen Hölle war das den jetzt? Bevor ich mich diesem Gedanken weiter widmen konnte sah ich auf die Uhr. Oh fuck ich musste ja auch los. Schnell machte ich mich auf den Weg nach unten und holte mir den Zettel sowie das Geld und ging los.

 Ich hatte zwar noch Zeit bis um 20.00 Uhr aber ich wollte noch bevor es um 18.00 Uhr klingelte wieder Zuhause sein.  Ich besorgte ohne große Umschweife alles was auf der Liste stand aber vom Letzten war ich etwas verunsichert. Es stand als nichts besonderes drauf nur das ich mir etwas vom Restgeld kaufen durfte solange es nichts Süßes ist. Meine Mutter verabscheut Süßkram ausgeschlossen waren nur Kekse und Eiscreme. Naja und eben andere Backwaren aber Schokolade und diesen anderen "Mist" mochte sie nicht. Ich dachte darüber nach und entschloss es nicht zu tun. Ich wusste immer noch nicht wieso sie freundlich zu mir war und es machte mich ehrlich wirklich nervös.

 Als ich aus dem Laden herauskam hatte es traurigerweise mit dem Regen erstmal aufgehört. Schade ich mochte es wirklich sehr wenn es regnet. Was solls. Langsam und trotzdem irgendwie schnell lief ich zurück nach Hause. Dort angekommen packte ich alles an seinen Platz und verschwand in meinem Zimmer. Meine Mutter wird bis morgen früh weg sein und ich wollte diese Zeit nutzen um endlich mal wieder in ruhe zu Baden. Eigentlich durfte ich das nicht und auch Mutter verzichtet darauf und ging lieber Duschen. Warum weiß ich allerdings nicht weil nichts an der Badewanne kaputt war und wir früher auch immer baden waren. 

Es hatte auch nichts mit dem Geld zu tun und ich sah es auch nicht ein mir mal etwas nicht zu gönnen. Ich ging also Baden und hörte leise Musik bis mein Handy plötzlich klingelte. Kann ich nicht einmal meine ruhe haben? Ich nahm ab und sofort verflog der Ärger als ich Nisha hörte. " Hey du. Ich hoffe ich störe dich nicht bei etwas aber ich muss echt dringend mit dir reden. " Ich schüttelte lächelnd den Kopf. " Ich bin gerade eigentlich am Baden aber schieß los. Was ist wieder passiert? " Sie klang etwas überrascht als sie wieder sprach. "Ich ..habe einen heimlichen Verehrer. Und er ist Ultra Süß. Er hat mir schon zwei Gedichte geschickt." Mein Herz zog sich Schmerzlich zusammen und ich musste mir Tränen zurückhalten. Das dauerte so lange das Nisha mich fragte ob ich ersoffen bin. 

Ich versuchte sie nicht merken zu lassen wie sehr mich das verletzte. "Nein ... Ich bin nur überrascht. .. Wenn du willst können wir uns gleich per Videochat unterhalten lass mich nur kurz die Haare waschen." Sie stimmte zu und legte dann auf. Ich weinte jetzt richtig los und konnte es nicht verhindern. Warum? Warum passierte das immer wieder. Nach knapp einer viertel Stunde versuchte ich mich zu beruhigen und wusch währenddessen meine Haare. Ich ging aus der Wanne raus, trocknete mich und zog mir mein Schlafzeug an. Ich fühlte mich mehr als nur mies aber ich ignorierte es. Als ich in meinem Zimmer war rief ich sie an. " Man was hat das wieder bei dir so gedauert..." Verärgerung spiegelte sich in ihrem Gesicht wider und ich seufzte zerknirscht. "Sorry. Ich habe die Zeit etwas vergessen. Erzähl mir von deinem Verehrer."

 Es kostet mich so viel Kraft das laut auszusprechen und es zehrte an meinen Nerven. Ich habe noch so viele Tränen übrig aber ich kann es mir nicht leisten vor ihr zu weinen. " Ich weiß nicht viel über ihn. Er ist männlich soweit ich das weiß. Er hat aber eine sehr schöne Handschrift für einen Jungen." Sie lächelte und war offensichtlich sehr begeistert von ihm. Ohne das ich es merkte lief mir eine Träne an meiner Wange runter. "Iska?.. Weinst du? " Ich verstand ihre Frage kurz nicht aber dann nickte ich. " Ich freu mich für dich so sehr." Ich lächelte erfreut wusste aber das ich es wohl kaum echt aussehen lassen konnte. Nicht jetzt wo ich es am meisten brauchte. "Sicher?.. Ist alles bei dir okay?" Ich nickte und nun war mein Lächeln echter. Sie machte sich trotz allem Sorgen um mich. Wenn sie wüsste wie sehr das bei mir nötig war... 

(1222 Wörter )

Ja endlich das zweite Kapitel. Es ist etwas anders finde ich. Aber es ist okay ^^. Mal sehen was ihr dazu sagt

Das Mädchen, dass heulte wie ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt