Und wenn ich Tod bin, fehl ich?

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Nachdem ich mich bei ihr Ausgeheult hatte fragte sie ihre Mutter ob sie bei mir bleiben könnte. Sie meinte wir sollen erst meine Fragen aber ich war mir ziemlich sicher das ich die Antwort bereits kannte bevor wir fragten. Wie ich mich geirrt habe. "Wenn ihr keinen Unsinn macht darf sie bleiben." Das sagte meine Mutter vor einer Stunde und seitdem sitzen wir in meinem Zimmer. Ich auf meinen Schreibtisch und sie auf meinem Bett. "... Iska.. sei mal ehrlich .. wie gehts dir? Du bist doch vorhin nicht einfach so zusammengebrochen. " Ich sah kurz zu ihr, hielt kurz die Luft an und seufzte dann. ".. Mir ist es alles zu viel im Moment aber das wird wieder. " Bestärkend nickte ich ihr zu. Ihr stand der Zweifel ins Gesicht geschrieben und unsicher sah sie mich an. Sie sah so süß damit aus, wie sie ihre Stirn besorgt in Falten legte. Ich wollte meine Hand nach ihr ausstrecken und ihre Stirn glatt streichen aber ich ließ es sein.

 "Wirklich? " Ich nickte wieder und setzte mich neben ihr hin. " Es ist.. alles okay, ja? " Sie zögerte aber dann nickte sie. Müde rieb sie sich die Augen und dann gähnte sie. " Wollen wir schlafen gehen? " Sie nickte wieder. " .. Stört es dich wenn ich mir ne Kurze Hose von dir leihe? Du weißt ich schlaf ungern in langen Sachen" Ich nickte und machte den Schrank auf und suchte eine bequeme Hose heraus, die sie dankend annahm. "Ich verschwinde kurz im Bad, ja?" Ich nickte und machte das Bett dann fertig. Wir werden in einem Bett schlafen und das ließ mich ziemlich nervös werden. Normalerweise schlief ich immer bei ihr auf ein Gästebett und sie nie bei mir. Das hatte den Einfachsten Grund überhaupt. Meine Mutter. Es ist jetzt nicht so das sie es nicht will das meine Freunde mal hier waren und sie dürften auch hier schlafen aber ich will meinen Freunden nicht zeigen wie meine Mutter noch war. Und in 90 % der Fällen sagt sie auch einfach Nein. Sie will nicht unbedingt kreischende Teenies hier haben. Sie hat lieber ihre Ruhe. Daher habe ich das wohl. Wobei sie das total übertreibt.

 Aber daszwischen mir und meiner Mutter ging die anderen einfach nichts an und deren Mitleid will ich ja auch nicht haben, das half mir ja auch nicht. Bald kam sie in kurzen Sachen wieder und wieder sah ich mir ihren Körper an. "Wie kannst du nur so reine Haut haben ...?" Sie zuckte leicht lächelnd die Schultern und setzte sich wieder auf mein Bett wo ich jetzt auch sahs. "Du hast aber auch reine Haut Iska.. und ganz weiße. Im Sommer gehst du so selten raus." Ich nickte nur still. Ja.. ich bin eben nicht der Typ für schönes Wetter. Ich legte mich zurück und zog sie mit. Eigentlich wollte ich gar nicht das sie heute hier auftaucht. Nicht das ich mich nicht freute sie bei mir zu haben aber naja es ist kompliziert. Aber das gesamte Leben ist kompliziert. Ich seufzte und erntete einen fragenden Blick von Nisha. "Alles gut.. hab nur nachgedacht." Sie nickte verstehend und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Du müsstest deine Haare mal wieder schneiden wenn du sie kurz lassen willst. " Ich nickte nur still nicht fähig laut zu antworten. "Na komm. Lass uns schlafen gehen. " Mit diesen Worten legte sie sich unter meine Decke und hob sie einladend hoch.  Zögernd legte ich mich neben sie. Mein Herz war so laut mit ihr in der Nähe und jetzt war sie die ganze Nacht so nahe. 

Ich fühlte mich so geborgen wie lange nicht mehr und obwohl sie neben mir lag und ich eigentlich total aufgeregt sein sollte war ich es nicht. Ich war entspannt und selbst mein Herz beruhigte sich ein wenig. Langsam überrollte mich meine Müdigkeit und auch bei Nisha wurden die Augen immer kleiner bis sie schließlich ganz einschlief. Ich konnte noch nicht schlafen auch wenn ich total müde war. Ich kuschelte mich mehr an sie und strich über ihr Gesicht. Das Leben ist so schwer und kaum einer hilft dabei. Ich seufzte ganz leise und legte meinen Arm um sie. Langsam schloss ich die Augen und schlief dann endlich ein. Ich schlief sehr unruhig und wachte auf.  Bescheuertes Herz kann nicht einmal ruhig sein. Verärgert darüber atmete ich noch einmal kurz durch. Ich kuschelte mich mehr an sie und sog ihren blumigen Duft ein. Als ich wieder aufwachte lag ich aber nicht in meinem Bett.

Ich stand auf der Wiese vor meiner Grundschule. Dem Ort wo ich festgestellt hatte das ich meine beste Freundin liebte. Ich sah mich verwirrt um und sah ein kleines Mädchen auf mich zu rennen. Das war allerdings nicht Nisha .. beim genaueren hinsehen stellte ich erschrocken fest das ich es war als ich gerade 11 Jahre alt war. "Nisha, Nisha. "Glücklich rannte ich.. ah sorry mein jüngeres Ich, zu ihr hin und umarmte sie herzlich. "Na hast du mich vermisst?" Sanft strich sie mir über meine Haare und umarmte mich lange. Wie seltsam.. daran konnte ich mich mal mehr erinnern. "Klar habe ich dich vermisst. Du bist doch das wichtigste in meinem Leben. Naja und eben Kiran." Wir lachten beide und rannten die Straße entlang. Das war kurz nach den Sommerferien am letzten freien Tag vor Schulbeginn weil sie, wie heute auch noch, mindestens eine Woche mit ihren Eltern und ihrem großen Bruder nach Spanien fuhr. Jetzt allerdings ebenfalls begleitet von ihrer kleinen Schwester. Plötzlich änderte sich das Bild und ich sah mich im Herbst auf einer Bank sitzen und weinen. Das war der Tag an dem Nisha, das erste mal mit einem Jungen zusammen gekommen ist. Der Tag an dem ich merkte das ich sie liebte. Es fing an zu regnen aber anstatt zu mir nach Hause zu gehen blieb ich einfach Sitzen. 

Das war in der 6 Klasse. Damals habe ich auch angefangen den Regen zu lieben. Er tröstete mich damals irgendwie und er tut es heute auch noch. Ich wusste aber nicht warum ich das träumte. Hatte es was zu bedeuten? Wenn ja was? Oder ear es sinnloses getue aus meinem Gehirn? Es ist Vergangenheit und schon so lange her. Ich stand abrupt in einem Klassenzimmer und sah mich wieder um. Das war unser Chemieraum im 2.ten Stock unserer Schule. Ich stand dort und Nisha stand irgendwie abwertend vor mir. Das war aber keine Erinnerung. WAS WAR DAS? Mir blieb das Herz stehen als ich in mein Gesicht sah. Ich war ausgeweint und blas. Ohne zu wissen was sie sagten wusste ich, dass ich es ihr gesagt habe. ..das ich sie liebe. ".. Ich liebe dich aber nicht und ich bin nicht Lesbisch oder so was. Ist doch auch eklig. Ich bin mit Kiran glücklich.. ich brauch dich nicht mehr." Mein Herz zog sich schmerzvoll zusammen und ich weinte. Sie lief mit ihm weg. Weg von mir durch die Tür. Ich schrie in der Realität wieder und wieder nach Nisha bis diese mich aufweckte. "Iska Iska .. wach auf alles ist gut. Ich bin doch bei dir. " Panisch und etwas zitternd wachte ich auf und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. "Alles ist gut. Ich bin doch da." Langsam nahm sie mich in den Arm und sprach sanft auf mich ein. "..e-es tut mir ..le-eid ich wollte dich nicht wecken.. " 

Sie strich mir über den Rücken und murmelte etwas von Nicht schlimm. Wenn sie wüsste wie ich für sie fühlte würde sie das bestimmt nicht so sagen. "Ich hol dir was zu trinken und Taschentücher." Verständnislos sah ich sie an. "Wofür .. Taschentücher?" Sie strich mir wortlos über meine Wange und zeigte mir dann ihren Finger. Dort war eine glänzende, durchsichtige Flüssigkeit. Ich weinte ohne das ich es merkte. Sie ging schnell und holte das besagte. Als sie wiederkam trocknete ich mein Gesicht und trank etwas. Ich fühlte mich etwas besser. Naja ... soweit ich das sagen konnte"..Was ist los? Du weinst so viel im Moment" Wenn sie wüsste, dann würde sie bestimmt auch nicht fragen. Wer weiß was sie sagen würde. " A-ach .. ich werde langsam erwachsen. Als Te-eenie hat man es doch nicht leicht. " Sie nickte verständnisvoll und lächelte leicht aber irgendwas sagte mir das sie es nicht abkaufte.  "Ja da hast du wohl recht. " Sie nahm ihr Handy und sah auf die Uhrzeit. "Krass schon halb 8 und draußen ist es immer noch stockdunkel. " Ich lächelte leicht und nickte. Sie schaffte es immer wieder mich auf andere Gedanken zu bringen. Egal wie dumm oder klein sie waren.  "Da du sicher nicht mehr schlafen willst .. wollen wir einen Film sehen? Einen von Disney oder lieber von Warner Bros? Und wenn ja welchen von wem?" 

Ich zog sie einfach in eine Umarmung und weinte glücklich. "Ich bin so froh dich zu haben." Etwas überfordert umarmte sie mich einfach wieder. " Nanana nicht weinen. " Anscheinend war sie nicht sicher ob es gut oder schlecht war das ich weinte." Das beantwortet meine Frage nicht. " Ich beruhigte mich schnell wieder und hielt sie eine Weile fest im Arm. Nachdem ich mich beruhigt hatte kuschelte ich mich einfach weiter an sie. " Disney .. Coco und Oben und 101 Dalmatiner 1 und Ratatouille und Der Schatzplanet bitte." Überrascht sah sie mich an und brach dann in Lachen aus. Ich war mir nicht sicher was genau sie zum Lachen brachte aber es tat mir gut sie so zu sehen. Ich mochte es nicht wenn sie sich sorgen machte.  " Welchen denn zuerst?"  Da ich keine Ahnung hatte welchen wir zuerst sehen sollten einigten wir uns auf Coco weil wir den beide total schön fanden. Während sie den Film einlegte ging ich in die Küche machte uns beiden Tee und ein paar Obstschnitten. Auch wenn ich nicht viel davon nehmen würde wusste ich doch das es klüger war etwas zu essen während sie da war. Mit einem Holztablett ging ich in mein Zimmer zurück und stellte es auf mein Schreibtisch. Ich stellte alles vor uns auf dem Boden und legte meinen Kopf dann auf ihrer Schulter ab.

(1662  Wörter)

So in diesem Kapitel wurde sehr viel geweint aber manchmal tut es einem auch ganz gut wenn man einfach die Tränen rauslassen kann. Ich glaube sehr viele von euch wissen was ich meine. 

Bis zum Nächsten Kapitel

Das Mädchen, dass heulte wie ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt