Alles, nur nicht Halloween

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Das einzige was ich noch mehr hasste als meinen Geburtstag war Halloween. Nicht weil Kinder an meiner Tür klopfen und Süßes haben wollen sondern weil Halloween bedeutet das es November wird und es bald anfängt zu schneien. Ich hasste die Kälte. Regen und kälte war okay. Schnee hieß aber das es zu kalt wurde.  Heute ist blöderweise dieser Tag. Und normalerweise war ich an diesem Tag immer mit Nisha und Kiran unterwegs und beobachteten die Kinder die freudig durch die Gegend rannten. Heute allerdings war ich in einem ekligen sterilen weißen Raum und hatte einen Tropf am Arm. Ich hörte mal wieder einen ewig langen Vortrag von meiner Mutter, die mir sagte ich solle doch mal besser auf meine Ernährung achten und mehr Essen und Trinken, bla, bla, bla.  Seit ich ins Krankenhaus gebracht wurde, kam sie jeden Tag und erzählte mir mindestens 5 mal pro Besuch das ich mehr Essen und Trinken sollte. Angeblich wurde ich wegen Zuckermangel her geschleift aber ich wusste woran es eigentlich lag.

Ich war zusammengebrochen weil meine beste Freundin mit ihrem besten Freund ausgehen wollte und ich das absolut nicht aushielt die beiden zusammen zu sehen. Das ist der eigentliche Grund aber natürlich sagte der Doc der mich behandelte was gaaaanz anderes. Seufzend ignorierte ich meine Mutter und sah aus dem Fenster was gegenüber meines Bettes groß und breit wie ein Bild war. Ein Klopfen unterbrach den Vortrag meiner Mutter ab und erstaunt sah sie zu Tür. Dann sah sie mich an aber ich zuckte nur die Schultern. " Dürfen wir hereinkommen?" Hörte ich Nishas Stimme. Wenn sie schon wir sagte hieß es das Kiran auch dabei war. Meine Mutter ließ sie herein und ging mit einem kurzen Gruß nach Hause. Was kein Kuss von dir Mutter? Dabei kümmerst dud dich sooo gut um mich.  Nisha sah besorgt aus. " Wie geht's dir? " Na toll wie wohl. " Ganz gut. Ich weiß gar nicht wieso ich hier bin. " Nisha sah mich an als würde sie einen Mord planen. 

" DU hast uns angelogen. DU ISST zu wenig und deshalb LIEGST DU jetzt HIER. " Kiran zuckte erschrocken zusammen und sah ganz verstört aus. Sie wurde nicht einmal lauter sondern betonte die Worte nur etwas ... kräftiger. Ich zog den Kopf ein. "Tut mir leid... Ich .. mir geht's im Moment ja nicht so gut... und das hat sich auf meinen Magen ausgewirkt glaube ich. ... " Sie sah wieder nicht überzeugt aus. Sie setzte sich auf meinem Bett hin und stich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich wurde wieder etwas rot. Kirans Blick wurde wieder nachdenklich und streng. Wie beim letzten Mal als er ..- Lieber nicht darüber nachdenken. "Aber du versuchst wieder richtig oder? Ich mein zu Essen? " Wenn ich ehrlich sein sollte dann müsste ich sie wohl anlügen. " Ich versuche es.. zumindest." Sie seufzte nur. " Wie lange musst du noch bleiben? " Ich zählte die Tage nach. " Bis Morgen noch. Ich kann dann wieder nach Hause. " Nisha nickte " Schade das wir nicht zusammen rumrennen können. Es wäre lustig gewesen wenn wir die Kinder beobachten könnten und immer wieder Chips und Bonbons essen könnten. " Ich nickte. Obwohl es mit Kiran immer etwas anders war als nur mit Nisha. Er machte immer so doofe Witze. " Ja Nächstes Jahr wieder. Versprochen. " Eine Schwester kam herein, überprüfte meine Werte und ging dann wieder zur Tür. " Die Besuchszeit ist bald vorbei. Noch eine halbe Stunde und dann geht ihr nach Hause." Damit verschwand sie. Nisha seufzte. " Wir müssen wohl wirklich bald gehen." Sie seufzte tief und umarmte mich dann lange. 

Und ich meine wirklich lange. Als ob sie Angst hatte ich würde ihr davon wehen. Kiran sah so aus als würde ihm das gar nicht passen aber ich genoss es richtig. Es tat so gut in ihrem Arm zu sein, ihren Duft um mich zu haben und einfach mal entspannen zu können. Immer wenn sie mich umarmte fühlte ich ich wohler und entspannte mich. Es war fast so als wäre sie ... hm ... mir fällt kein passender Vergleich ein. Und für jeden Menschen ist etwas anderes entspannend. Vielleicht passte es wenn ich sage das sie wie eine sanfte Melodie war oder eine leichte Brise. Dieses mal wurde ich nicht rot und auch Kiran konnte ich ignorieren. Im Geiste streckte ich ihm sogar die Zunge raus. Och schaffte es alles um ich herum auszublenden und zu vergessen als wäre es nicht existent. Aber natürlich existiert Kiran leider noch. Er gab ein lautes Räuspern von sich und ich zuckte zusammen. Gott was ist los mit dem? Ist.. ist er eifersüchtig? Hm " Müsst ihr mir etwas sagen? " Ich zog die Augenbraue hoch, während Nisha zu Kiran ging und leise etwas sagte, was ich leider nicht verstand. " Was meinst du? " Kiran sah verwirrt aus aber ich konnte ihm ansehen, dass irgendwas verborgen wurde.  "Nein.... zumindest nicht das was du denkst. " Ich reagierte fast schon giftig. "Was denke ich denn?  " Überrascht sah Kiran mich an. Nisha zuckte dieses mal erschrocken. Sie war diesen Ton von mir nicht wirklich vewöhnt.  "Wissen wir nicht aber du musst nich gleich so pampig werden. " Mich aufrichtend sah ich sie an. "Tut mir leid.. ich glaube ich brauch mal eine Auszeit von alldem hier. " Einatmen, Ausatmen.  Auch wenn es nicht wirklich klappte versuchte ich mich zu beruhigen. Nisha nickte verstehend nur Kiran sah mich immer noch so an als würde er mir nichts glauben. 

"Sag mal Iska. Wann hast du das letzte mal überhaupt etwas gegessen? Muss ja schon ne Weile her sein." Mal Nachdenken. Wann hatte ich das letzte mal etwas zu mir genommen. Ach ja. Arschloch. Er hatte diese Frage absichtlich gestellt damit Nisha wieder sauer auf mich sein kann. " .. als wir bei ihr geschlafen haben. Nein halt... als wir den Mathetest wiederbekommen haben" Kiran wurde ein wenig bleich und Nisha machte ein besorgtes Gesicht. " Das sind vier Tage." Zwei wenn du das Kummerhaus hier nicht mitzählst"  Iska warum sagst du auch nichts? Ich hätte dir helfen können." Ich seufzte tief und legte meinen Kopf in den Nacken. Kurz knackte er und tat danach etwas weh. Kommt davon wenn man sich kaum bewegt. " Ach ja Die einzige Möglichkeit mir zu helfen ist mich in die Weißkittelkammer zu sperren. Sagen zumindest die Ärzte hier. Ich bin dagegen weil das nichts bringt. Ich möchte jetzt das ihr geht. Ich bin müde und die Besuchszeit ist gleich rum. " Beide nickten etwas bedrückt. Sie umarmte mich und Kiran nickte kurz. "Wir sehen uns dann übermorgen in der Schule wieder, okay? " Scheinheiliger Arsch. Jetzt war ich ihm scheinbar ja doch wichtig.

Aber klar. Wir sehen uns auch im Himmel wieder oder wohl eher nicht. Stumm nickte ich einfach nur. Die beiden gingen hinaus und ich war wieder alleine in meiner Welt. Sie war alleine ohne Nisha ziemlich eintönig und auch ziemlich farblos. Als hätte sie all die Farbe mitgenommen.  Wiedermal seufzend sah ich mich nach ihr um. Ich nickte langsam ein und wachte wegen eines Alptraums mitten in der Nacht auf. Ein seltsames Wesen ( dieses mal kein Wolf) verfolgte mich und hat mich am Ende des Traums fast umgebracht, doch dann hatte ich etwas getan was ich im echten Leben nie tun würde. Ich habe es zusammengeschlagen. Mit einem Messer .. MIT EINEM MESSER. Wie diese Psychopathen immer in den Filmen. Wie ironisch das ich den ausgerechnet heute bekommen hatte. Meine Hände zitterten und meine Psyche machte mir kurz weiß das an ihnen Blut klebte. Das waren allerdings nur Schatten beruhigte ich mich. Nur Schatten, Iska nur Schatten. Ich wurde panisch und und mein Puls wurde schneller. Eine Schwester kam und sah mich seltsam an. " Alles gut? " Ich nickte etwas schüchtern. " Nur einen Alptraum. " Sie betrachtete mich. " Wenn was sein sollte drück den Knopf neben deinem Bett und dann komme ich oder meine Kollegin. " Ich nickte leicht. " Okay... " Sie stand noch einen Moment da und überlegte offensichtlich etwas überprüfte kurz meine Werte und ging dann ohne ein weiteres Wort.

( 1307 Wörter )

Heute etwas kürzer als sonst. Aber wieder ein wenig passiert. Also bis nächstes Kapitel.

Das Mädchen, dass heulte wie ein WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt