Endlich wieder Zuhause. Ich packte langsam meine Sachen aus und räumte sie ein oder legte sie vor die Waschmaschine. Ich wurde gerade fertig als meine Mutter zu mir hereinkam. " Warum bist du wirklich zusammengebrochen? " Überrascht sah ich zu hier hoch und hob eine Augenbraue. " Mutter... ich habe zu wenig gegessen. Mein Blutzucker war im Keller. " Sie sah mich lange mit zusammengekniffen Augen an. " Dein Blutzucker ist dauernd im Keller. Denkst du nicht es fällt mir nicht auf das du nichts isst? Das war nicht der Grund warum du im Krankenhaus wieder aufgewacht bist. " Murrte sie schon fast. Wenn das Thema sie so nervte, warum redete sie dann mit mir darüber? "Ist es wegen Iska und Kiran? " Mit gemischten Gefühlen sah ich sie an. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Nein. Das is meinte Sache und sie konnte ziemlich Homophob sein. Das tue ich mir bestimmt nicht an. " Mein Blutzucker war im Keller. Und jetzt entschuldige mich, ich muss Mathe machen. " Sie knurrte und stand auf. "Dieses Gespräch ist noch nicht vorbei, junges Fräulein. Ich werde dich nicht in Ruhe lassen bis du es mir gesagt hast. "
Vorher bin ich wahrscheinlich sowieso tot. Ich weiß, Selbstmord ist ziemlich feige aber ich .. ich halte das alles einfach nicht mehr aus. Der Gedanke daran kam mir schon häufig aber bis jetzt habe ich nie ernsthaft darüber nachgedacht. Aber jetzt... wo alles langsam den Bach herunterlief. Ich schüttelte den Kopf und atmete durch. Nicht darüber nachdenken. Langsam kam ich mir vor wie eine Maschine. Immer weiter Arbeiten, immer weiter Arbeiten, durchalten, durchhalten. So fühlte es sich langsam an. Aber das witzige daran ist, es geht vielen Menschen so. Das ganze System der gesamten Menschheit ist zum Scheitern verurteilt wie ich finde. Is doch eh alles scheiße. Seufzend ging ich duschen. Schon heiß damit mir es wirklich besser geht. Ich verstehe nicht wie Menschen kalt Duschen können. Vielleicht mochte ichbauch den Schmerz des heißen Wassers auf mir. Als ich damit fertig war ging ich in mein Zimmer zurück, setzte mich aufs Bett und dachte nach. Wenn meine Mutter eigentlich wusste das ich nichts esse, warum hat sie es dann nicht verhindert? Ist sie deshalb so nett im Moment? Weil sie weiß das es ihre Schuld war? Wann hat sie mir die letzte Ohrfeige verpasst...? Als noch mehr Fragen in meinem Kopf kamen, fing er an mir wehzutun. Ich rieb mir meine Stirn etwas und gab es seufzend auf. Kein Mensch versteht was in meiner Mutter vorging. Und ich verstand niemanden.
Das könnte ich doch als neuen Spruch bringen. Ich griff nach meinem Handy und öffnete Wattpad. Ich hatte einige Nachrichten aber die betrafen mich nicht. Waren nur Gespräche von anderen. Ich dachte kurz nach und tippte dann einen passenden Text.
" Das größte Verlangen der Menschen ist es doch akzeptiert und verstanden zu werden. Alles andere spielt nur die zweite Geige. Menschen die nicht Verstanden werden leiden mehr als andere. "
Dieses mal wartete ich gar nicht erst ab was die anderen dazu sagten und schloss die App wieder. Danach machte ich die Sachen die ich nachholen musste. Nur Mathe ließ ich aus. Ich hasse Mathe und ich kapier das auch nicht. Da muss ich mir irgendeinen Streber suchen und fragen ob er mir hilft. Wer ist denn immer so gut Mathe? Der erste der mir einfiel war Kiran. Er hatte das mit Mathe, Chemie und Physik. Aber ihn frage ich sicher nicht. Es reicht mir schon das er dauernd bei mir und Iska rumhängt und sie anmacht und die beiden wahrscheinlich spätestens Weihnachten zusammen sind ..... .
Wieder fing ich an zu weinen und klappte fast zusammen. Langsam machte mich das alles krank. Aber das ist auch irgendwie eine krankhafte Liebe die ich für sie empfinde. Oder? Doch ändern konnte ich es nicht wirklich. Ich wollte schreien doch ich brachte keinen Ton heraus. Mein Kopf war so ein durcheinander an Gedanken und Gefühlen und ich hatte das Gefühl jemand hatte sich auf meinen Brustkorb gesetzt und wollte mich dazu bringen einfach nur zu Sterben. Ich zog mich zusammen und versuchte mich zu beruhigen aber es gelang mir wieder nicht. Dieses mal brach ich nicht zusammen wie in der Schule. Dieses mal blieb ich wach. Und es war das schlimmste was ich bis her erlebt hatte. Ich wollte einfach nur noch sterben und nie wieder aufwachen. Den ganzen Schmerz nicht mehr spüren. Hass, Wut und Kummer einfach vergessen. Stattdessen machte ich gerade meine persönliche Hölle durch. Neben der Hölle die sich Zuhause und Leben nannte. Zum Glück war ich scheinbar leise den sie kam nicht um nach mir zu sehen.
Ich war bald so erschöpft das ich einschlief. Leider war es kein ruhiger Schlaf. Der Wolf jagte mich wieder durch meine Traumwelt und dieses mal holte er mich fast ein und schnappte nach mir. Er kam näher an mich als sonst. Dieses mal wachte ich ganz normal auf. Ohne ein Schrei von mir zu geben. Selbst mein Herzschlag war normal. Aber das war egal. Ich sah auf die Uhr und sah das es gerade mal halb neun am Morgen war. Irgendwie war ich glücklich darüber das heute Samstag war aber irgendwie wollte ich auch Nisha sehen. Und irgendwie nicht. Langsam und erschöpft ging ich in die Küche und sah meine Mutter an die gerade bei einer Tasse Kaffee war und Zeitung las. Sie hob verwundert die Augenbraue als sie mich sah. " Was suchst du um die Zeit schon wach? " Ich zuckte emotionslos mit den Schultern und setzte mich an den Tresen. " Bin eben Wach geworden. Was anderes kann ich dir nicht sagen. " Sie sah mich mit einem seltsamen Blick an. Kein Wunder auch. Meine Stimme hörte sich an als hätte ich zu lange gesungen und geschrien. Mein Hals fühlte sich auch etwas kratzig an und mein Kopf tat etwas weh. " Na wenn du schon so früh wach bist kannst du ja auch abspülen. Ich muss gleich los und du hast ja eh nichts zu tun. " Eigentlich habe ich tausend Dinge zu tun. Hausaufgaben, lernen, Präsentationen vorbereiten. Aber ich nickte nur still und sah aus dem Fenster. Als ob irgendwas davon von Belangen wäre.
Heute Nacht hat es angefangen zu schneien. Es war noch zu warm damit der Schnee liegenblieb aber einige Kinder waren trotzdem draußen. "Iska? " Ich drehte den Kopf zu meiner Mutter und sah sie ausdruckslos an. " Ich ... es tut mir leid. " Sofort spürte ich ein seltsamen Druck auf meiner Brust. Misstrauisch sah ich sie an. Meine innere Stimme warnte mich. "..Was genau meinst du? " Sie seufzte tief. " Das ich dich immer so behandle. " Mein Inneres schrie laut auf das ich am besten gleich mein Todesurteil unterschreiben sollte. "Wieso entschuldigst du dich? ... " Wieder seufzte sie tief. " Du bist meine Tochter und ich sollte nicht so zu dir sein. " Okay okay okay .... Irgendwas stimmt nicht. " Mutter? Was ist passiert. " Sie schüttelte nur den Kopf. " Nichts. Zumindest nicht bei mir. Aber bei dir. Du veränderst dich im Moment und ich glaube ich bin auch daran Schuld. " Bitte wovon redete sie? Ich verhielt mich doch kaum anders als sonst. " Ich habe keine Ahnung was du meinst " Sie sah mich ernst an und hob ein wenig verwundert die Augenbraue. " Du weinst viel im Moment und du bist sonst nicht so. Und du ziehst dich anders an als noch im Sommer. " Klar es wurde auch kälter. Sollte ich da wohl mit T-Shirt und kurzer Hose rumrennen? " Es wird Winter. Was erwartest du?" Abermals schüttelte sie den Kopf. " Du ziehst dich dunkler an. Letztes Jahr um die Zeit hast du noch Gelb und Orange getragen und rot. " Darüber dachte ich kurz nach. Letztes Jahr waren die beiden auch noch nicht.. nicht so. Ich seufzte nur wieder und zuckte mal wieder die Schultern. " Was willst du mir jetzt damit sagen? " Sie nahm ihre Tasse und stellte sie in das Waschbecken. " Nichts. Is mir nur aufgefallen. " Toll und weiter? Das hätte ihr auch sehr viel früher auffallen können. Wie lange geht's mir schon scheiße? Seit vier Jahren? Fünf? Und ihr viel das jetzt erst auf? Wow. Ich habe echt eine tolle Mutter. Ja mein Leben is scheiße. Und langsam habe ich keine Lust mehr darauf. Manche von euch würden jetzt damit kommen das ich ja einfach mit ihr reden kann. Aner lest das 2 Kapitel noch mal. Die wird das nicht verstehen.
(1379 Wörter )
Ja mir geht es auch oft so das ich keine Luft mehr bekomme ... Is scheiße
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Das Mädchen, dass heulte wie ein Wolf
Teen FictionHier geht es um das 15 Jährige Mädchen Iska, die sich in ihre beste Freundin verliebt hat und nicht damit zurecht kommt. ( Warnung ) Diese Geschichte ist Depressiv und selbst verletzend ( mit anderen Worten Depressive Gedanken.) Außerdem wird sie...