Das Mädchen, dass heulte wie ein Wolf

Schlusstrich

Müde wachte ich auf. Zum Glück sind endlich Weihnachtsferien. Ich muss niemanden sehen. Meine Mutter besucht dann immer Freunde von ihr und ich bleibe seit letztem Jahr lieber Zuhause. Ich mochte ihre Freunde nicht. Sind alles Suff Köppe. Draußen ist es inzwischen kalt und ich war froh das wir eine Heizung hatten. Ich mochte zwar Regen und Nässe aber die Kälte im Winter fand ich immer schrecklich. Vor allem wenn Lehrer auf die Famose Idee kommen wir könnten ja draußen irgendwas spielen und Schneemänner bauen. Nun gut das war in der 5 Klasse und nicht in der 9 wo ich jetzt bin. Aber mal im Ernst wer kommt auf diese bescheuerte Idee? Schüler egal welcher Klassenstufe warfen sich doch lieber mit Schneebällen ab bis wirklich einer mal im Krankenhaus liegt. Seufzend stand ich auf. Auch wenn ich noch müde wie Scheiße war wollte ich doch nicht weiter Schlafen. Die Wölfe jagten mich weiter. Zwar der alte nicht mehr aber die drei jungen Wölfe. Ich fragte mich inzwischen warum ich immer den selben Traum habe. Hatte doch sicher ne total langweilige Erklärung nicht wahr? Ich dachte nach was ich jetzt machen sollte. Raus gehen will ich nicht so wirklich, Nisha war sicher mit Kiran im Bett und ich..... ich hatte recht. Die beiden hatten kurz vor den Weihnachtsferien öffentlich gemacht das sie zusammen sind. Das hatte mir einen weiteren Krankenhausaufenthalt geschenkt aber dieses mal wusste bis auf meine Mutter niemand davon. Sie zwang mich ab da an regelmäßig was zu essen was mir auch viele Stunden im Bad einbrachte aber sie gab nicht auf. Ja ..sie nicht. Langsam ging ich in die Küche um etwas zu trinken. Langsam hatte ich alles satt. Die zwei, meine Mutter, meine Lehrer, meine Noten....Das alles wollte ich nicht mehr wissen, fühlen, hören, sehen und spüren. Ich dachte nach und fing langsam an darüber nachzudenken das es ja sehr sehr kalt war. Ich ging in mein Zimmer und schrieb einen langen Brief an meine Mutter, dann einen an Nisha und dann obwohl ich ihm nichts zu sagen hatte meinem Dad. Ich sah die drei lange an und wurde mir richtig bewusst was ich vor hatte. Ich dachte eine ganze Weile nach aber zuckte nur die Schultern. Mein Leben war ein Haufen Müll und Scherben. Eine Enttäuschung nach der anderen ging von mir aus. Meine beste Freundin liebte jemand anderen und mein Dad hasste mich. Naja das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Ich wusste nicht mehr wer ich bin und hatte kein Selbstwertgefühl. Ich hatte nichts mehr zu verlieren. Nisha brauchte mich nicht und meine Mutter wollte mich nie. Ich packte die Briefe auf den Küchentisch und dachte kurz darüber nach.  Der Schmerz war es mir nicht mehr wert weiterzukämpfen. Ich hatte eine Kraft mehr für alles. Langsam nahm ich mir den für Nisha und dachte nach. Ich wollte nicht das sie ihn sofort las aber wohin damit das sie es nicht tut? Ich schnappte mir mein Handy und schrieb Kiran. 

> He Kiran ich habe ne Bitte an dich.<

Ich dachte es dauert ewig bis er abtwortete aber es brauchte keine 5 Minuten und er schrieb zurück

> Uh..kommt drauf an was?<

> Ich..... habe etwas für Nisha. Also ein Geschenk aber ich schaffe es nicht es ihr selbst zu geben. Würdest du das bitte machen? <

> Ja klar geb es mir einfach. Soll ich zu dir und es holen? <

Ich dachte kurz nach. Ich wollte ihn nicht sehen. Nicht das er noch misstrauisch wird und doch verweigert.

>Nein ich bring es dir. Es ist nur ein Brief an sie denn du ihr geben sollst. Ich werfe ihn einfach bei dir in den Briefkasten. Aber tue mir den gefallen und gebe ihn ihr erst in einem Monat.<

> In einem Monat? Wenn es ein Geschenk ist warum nicht zu Weihnachten? <

>Weil ich dich darum gebeten habe deshalb. Und .. les ihn nicht.<

>Jaja is ja gut ich gebe in ihr erst in nem Monat. <

Na geht doch. Dieser Arsch vermasselt noch alles wenn er sich nicht dran hält. Wobei spielt das eine Rolle?