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Wir hören oben Rey's Thema, für diese Geschichte.

P.S.: Ich denke, ihr müsst das Lied mehrfach hören, damit es das ganze Kapitel hinterlegt...

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Das Korsett schnürte Rey beinahe wieder Luft ab und beim Gedanken an das kommende Essen wurde ihr speiübel. Das lag aber nicht daran, dass sie auf einem Schiff war, sondern an der Tatsache, dass sie ihrem Brustkorb kaum heben und senken konnte und, dass sie Hux Unterstellte spielen musste.

Die Schönheit der Titanic und der Luxus beeindruckten Rey wirklich und ohne die Heerschar von Dienern und ihrer „Familie" würde sie sich wahrscheinlich sogar wohlfühlen.

Im Speisesaal war die Luft schon etwas stickig und wildes Stimmengewirr empfing sie. Vorbildlich nahm Rey zwischen Hux und ihrem Großvater Platz und faltete die Serviette auf ihrem Schoß.

Die Musik des Streichquartetts konnte sie wegen der Lautstärke der Gespräche viel zu schlecht verstehen, was sie schade fand, da die Musiker in der Tat sehr begabt waren.

„Was möchtest du denn essen, Schätzchen?", fragte Hux schleimig.

„Ach, Artimage. Du bist so freundlich. Such mir doch einfach etwas aus.", antworte Rey zuckersüß.

Plötzlich blieb ihr Blick in der Menschenmenge hängen. Ein schwarzhaariger Hüne musterte sie mit seinen großen dunklen Augen. Er konnte kaum älter als sie selbst sein und seine gelockten Haare reichten ihm fast bis zu den Schultern. Sein Gesicht wurde von einigen Muttermalen gezeichnet und seine Augenbrauen waren dunkel und wunderschön geschwungen.

Rey musste sich geschockt eingestehen, dass das der schönste Mann war, dem sie in ihrem Leben begegnet war.

Auch er war wohl noch nicht ganz in die feine Gesellschaft eingegliedert worden, da eine ältere, kleine Dame ihm regelmäßig etwas zuflüsterte. Das war dann vermutlich seine Mutter, da neben ihr ein weiterer grauhaariger Mann stand, welcher ebenfalls etwas hilflos aussah.

„So eine Unverschämtheit.", brummte Palpatine. „Denkt, er könne meine Enkelin nach Belieben anstarren."

Jetzt wurde Rey neugierig.

„Wer ist das, Großvater?"

„Das, Rey - Liebste, ist Ben Solo in Begleitung seiner Mutter, Leia Organa-Solo, und seines Vater Han Solo. Sie sind ein dreckiges Pack, die allesamt in die Dritte Klasse zu den Ratten gehören. Den Luxus können sie sich nur durch den Adelstitel von Mrs. Organa leisten. Sie ist die einzig zivilisierte von ihnen. Ihr Mann war Schmuggler und der Sohn, nun ja... Ein hoffnungsloser Fall, deshalb haben sie ihn nach Irland zu seinem Onkel geschickt. Dort muss dann wohl der Rest seiner Erziehung verloren gegangen sein.", meinte Hux abschätzig.

„Und hässlich ist er noch dazu.", lachte Palpatine. „Eine Schande für die Familie."

Rey war stinksauer. Wie konnten sie nur so über einen Fremden lästern?

Ben Solo... Der Name fühlte sich gut auf ihrer Zunge an, besser als Artimage Hux.

Als sie Hux vor einem Jahr kennenlernte, mochte sie ihn sogar. Aber da war sie 16 gewesen, ein Kind. Und auf den ersten Blick, schien Hux ein edler Bursche zu sein. Gut gepflegte Haare - obwohl rot nun wirklich nicht ihr Geschmack war - ordentlich rasiert, dem Anlass entsprechend gekleidet und charmant sprechen konnte er auch. Doch schon nach einigen Wochen erkannte Rey sein wahres Gesicht. Hux war ein Widerling, genau wie ihr Großvater.

Ben Solo war bei Weitem viel hübscher als Hux, das stand für sie fest. Vielleicht würde sie ihn ja morgen auf dem Deck treffen...

„RMS Titanic an Ben! Hallo, ist da noch jemand?" Poe stellte sich auf die Zehenspitzen und klopfte seinem Freund auf den Kopf.

Burning hearts in icy watersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt