Kapitel 49

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Eddie ist seit zwanzig Minuten tief und fest am schlafen

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Eddie ist seit zwanzig Minuten tief und fest am schlafen. Ich bring es nicht über mich, mich auch nur einen Millimeter zu bewegen, aber langsam wird es Zeit das Essen vorzubereiten. Wenn Valley kommt und ich hab noch gar nichts gemacht, dann wird sie mir den Kopf abreißen und mich mit einem gewaltigen Tritt in die Küche prügeln.
Bei der Vorstellung verziehe ich missmutig die Lippen. Sie sieht zwar so aus als hätte sie keine Kraft, aber dank des Trainings kann sie einen verdammt hart ausknocken.

Ich drehe den Kopf und sehe aus dem Fenster, vor dem die Schneeflocken leise auf den Asphalt rieseln. Es hat seit gestern nicht aufgehört zu schneien. Da dies eine ruhige Gegend ist und die Straße nicht sehr stark befahren wird, mussten die Arbeiter heute Morgen Salz streuen, um die Gehwege davor zu bewahren unbenutzbar zu werden. Gegenüber im Vorgarten des Hauses haben die Kinder einen großen Schneemann gebaut, der nun zu uns rüberschaut und mit einem knorrigen Arm winkt. Auf der Karottennase türmen sich die Flocken.

Adam und Oliver sind sicher schon am Flughafen. Ich hoffe ihr Flieger fällt nicht aus, wegen des Wetters.
Der Besuch hat mich überrascht, auch wenn ich Adam schon vor einigen Tagen erzählt hab wo ich jetzt wohne. Ich hätte nicht damit gerechnet das er einfach auf der Matte steht, aber es ist nunmal Adam, da hätte ich es mir eigentlich denken können. Er macht worauf er Lust hat und denkt nicht nach. Er hat seinen Frohsinn nicht verloren, trotz allem, was...

Meine Hände beginnen zu zittern und ich hebe sie mir vors Gesicht. Verwundert betrachte ich sie, als wäre ich ein Baby, welches zum ersten Mal in seinem Leben seine Hände entdeckt. Was ist jetzt los? Warum?
Ich reibe sie aneinander und versuche damit verzweifelt das Zittern zu unterdrücken, aber es gelingt mir nicht. Stattdessen fahre ich mir durchs Gesicht und starre an die eintönige Zimmerdecke.
Ich hab zwei Menschen im Stich gelassen, die mir einfach alles auf der Welt bedeuten.

Ich habe Adam den Rücken gekehrt, weil ich dachte ICH wäre das Opfer gewesen, dabei hat er Tag für Tag gelitten, weil Andrew... ich weiß nicht was genau er ihm angetan hat, aber ich kann es mir denken. Wie oft? Wie lange ging das? Wieso hat Adam nie etwas gesagt?
Nein, das sind die falschen Fragen. Die richtigen lauten: Warum hab ich es nicht bemerkt? Was hätte ich anders machen können? Wieso hat Adam sich mir nicht anvertraut? Und dann geht es weiter mit: Wieso hab ich es wieder getan? Warum hab ich Eddies Blick nicht direkt richtig gedeutet? Warum hab ich mich schon wieder einfach umgedreht und bin abgehauen?

Die Antwort ist ganz einfach und kam mir auf der Hochzeit, nachdem Eddie die Tür zum Ballsaal hinter sich zugeschlagen hat und wieder verschwand. Weil ich ein egoistischer Scheißkerl bin.
Weil ich dachte die fucking Erde würde sich nur um mich drehen und alle hätten es darauf angelegt mir eins auszuwischen, sodass ich überhaupt nicht gemerkt habe das es nicht immer nur um mich geht! Nein, es ging um meine Freunde, die gelitten haben, weil ich blind und dumm war und keine Ahnung hatte was hinter meinem Rücken abgeht. Und als ich es hätte erkennen können, hab ich nur das gesehen was ich sehen wollte und bin einfach gegangen. Ohne jemals wieder zurückzublicken.

Love is a Cocktail (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt