Kapitel 23

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Leseabend (1/3)

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Leseabend (1/3)

Mit den Armen hinter meinem Kopf verschränkt, starre ich an die Schlafzimmerdecke. Eigentlich bin ich hundemüde, doch ich komme trotzdem nicht zur Ruhe. Irgendwann mitten in der Nacht bin ich wieder nach Hause gekommen.

Nachdem Blaine mich am frühen Abend vor der Tür abgesetzt hatte, habe ich nicht lange gezögert und bin in die Bar gegangen. Augenblicklich landeten Finians Augen auf mir und er durchbohrte mich mit einem mörderischen Blick, der mir jetzt noch Gänsehaut verpasst.

Im Normalfall ist Finian ein sehr liebenswürdiger Mensch. Er kümmert sich aufrichtig um die Menschen die ihm wichtig sind. Doch wenn man sich einmal in die Scheiße reinreitet, kann er einem ordentlich Feuer unterm Hintern machen.

So wie mir gestern.

20 Minuten lang stand er vor mir und hat mich angemault, wie bescheuert ich sein kann eine Therapiestunde zu verpassen. Und das ich dann auch noch mein Handy ausgeschaltet habe, ging gar nicht, weil er mich nicht mehr erreichen konnte.

Letztendlich hat er trotzdem irgendwo Recht. Ich sollte gar nicht erst damit anfangen meine Therapiestunden zu verpassen. Es ist bisher nur die eine gewesen, doch ich bin mir nicht einmal mehr sicher, nach wie vielen verpassten Sitzungen ich in eine psychatrische Einrichtung überwiesen werde.

Allerdings bin ich auch nicht wirklich heiß darauf dahin abgeschoben zu werden, also habe ich Finians Predigt anstandslos über mich ergehen lassen (weil ich weiß er meint es bloß gut) und ihm danach die Schicht abgenommen. Die Arbeit hat gar nicht zugelassen das ich zum nachdenken komme und ich bin dann bloß noch müde ins Bett gefallen.

Doch das hat nicht lang gehalten. Wenige Stunden später bin ich wieder aufgewacht und obwohl ich weiß, dass ich zu wenig Schlaf bekomme, habe ich mich bisher noch nie mit diesem Problem auseinander gesetzt. Allerdings steht es auch einfach nicht ganz oben auf meiner Prioritätenliste.

Meine Gedanken driften ab, zur vorherigen Nacht. Blaines Reaktion gegenüber dem Unfall hat mich schon überrascht. Ich weiß nicht was ich erwartet habe, aber definitiv nicht so eine lockere.

Das meine wiederkehrenden Albträume von dem Unfall handeln und ich mich größtenteils nur an die Schmerzen erinnere, habe ich verschwiegen. Meine Erinnerungen sind erst wieder klarer, nachdem ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Finian erzählte mir was er an diesem Tag beobachtet hatte und ließ mich wenigstens wissen, dass ich den Unfall nicht verursacht habe. Somit ging es mir schon um einiges besser, denn ich hätte es mir selbst nie verziehen andere Menschen in Lebensgefahr gebracht zu haben.

Der gestrige Anblick von Blaine, wie er kaputt vom Leben auf dem Sofa saß und emotionslos einen Punkt in der Ferne fixierte, zeriss mir das Herz und ist der ausschlaggebende Moment gewesen, indem ich mir wohl eingestehen musste mehr für ihn zu empfinden als ich dachte.

Jedem in unserer Umgebung fällt auf, das es nicht mehr nur Sex ist und trotzdem habe ich panische Angst vor diesen Gefühlen. Blaine muss es schwer gefallen sein, mich an seinen Gedanken teilhaben zu lassen und ich bewundere ihn für seinen Mut, dass er mir seine Zweifel trotzdem mitgeteilt hat.

Love is a Cocktail (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt