3. Liebe und ein krankes Mädchen

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„Alles Gut Charlie? Du bist ziemlich blass." Fragte Rona besorgt. „Nein, es geht schon. Ich hatte nur einen kleinen Albtraum." Benommen setzte sie sich an den Tisch. Charlie nahm sich ein Brot und beschmierte es mit Butter. Was hatte es wohl mit dem Traum auf sich? Sicher war nur, dass es kein normaler Traum war.

„Kommst du Timon!" rief Lore ihrem Sohn zu. „Ja, ja nuschelte er vor sich hin. „Was ist denn heute los mit dir?" fragte sie. „Ach, nicht so wichtig." „Komm schon. Du kannst es mir sagen." „Na ja, ich war gestern noch im Wald. Du weißt schon, um zu angeln." „Und?" fragte Lore neugierig. „Ich habe da so ein Mädchen gesehen." „Und da hast du dich verliebt." Schlussfolgerte Lore. Peinlich berührt nickte ihr Sohn. „Wie heißt sie denn?" „Na ja, ich sagte ja schon, ich habe sie gesehen. Ich habe mich, na ja nicht getraut sie anzusprechen. Sie hat hektisch gewirkt. Sie hat mich nicht bemerkt. Aber ich sie und dann ist sie im Wald verschwunden." Lore sah ihn mit einem Blick an, der ein wenig tadelnd wirkte. Dann wechselte dieser Blick jedoch zu einem beruhigenden Lächeln. „Das nächste Mal, wenn du sie siehst, sprichst du sie an, ja?" Timon nickte. Er war zwar schon erwachsen, aber ein kleiner Rat konnte in seinem Alter auch nicht schaden.

„Du solltest dich vielleicht lieber hinlegen." Riet Arman Charlie zum dritten Mal an diesem Tag. Diesmal drehte sie sich aufgebracht zu ihm um und sagte: „Ich hatte nur einen Albtraum. Ich fühle mich gut." Dann kniete sie sich hin und fing an, Siebenmußkraut auszurupfen. Auf einmal kam eine Gestalt aus dem Wald angerannt. Arman und Charlie richteten sich auf und sahen der unbekannten Gestalt entgegen. Vor der Koppel, kurz vor dem Wald, blieb sie wie angewurzelt stehen und fiel zu Boden. Da blieb sie reglos liegen. Als Arman und Charlie vorsichtig auf sie zu gingen, erkannte Letztere, die weißen schön gewellten Haare, die die nicht auf dem Boden liegende Gesichtshälfte bedeckten. Vorsichtig strich Arman sie aus ihrem Gesicht. Dahinter kam ein bleiches Gesicht, einer Frau mit blassroten Lippen und geschlossenen Augen. „Charlie, versuche es mit dem Sternenlicht. Vielleicht geht es ihr dann besser, was auch immer sie hat." Die Angesprochene nickte und legte ihre Hände um die Hand der Frau. Sie schloss ihre Augen. Für ein paar Sekunden schwiegen sie. Dann wurde Charlie auf einmal zurückgeschleudert. „Charlie!" rief Arman besorgt. Charlie stand auf und sagte: „Ihr geht es gut. Aber irgendetwas, hält mein Licht zurück."

Armans Geheimnis                  Nur mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt