5. Einfach zu nett

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„Dann willkommen Alea auf dem Lilientalhof." Sagte Tami und sah die Angesprochene erfreut an. Diese lächelte schwach. „Was ist eigentlich genau passiert?" fragte Rona die auf dem Sofa liegende Alea. Sie überlegte kurz. Dann sagte sie entschieden: „Zwerge. Zwerge haben mich angegriffen. Ich weiß nicht genau wieso. Auf einmal kamen sie angeschossen und haben sich auf mich gestürzt. Da bin ich so schnell weggerannt, wie ich konnte." „Wahrscheinlich bist du auf einem Tunnel von denen gelaufen. Das passiert dem Besten von uns." Sagte Milosch und grinste breit. Alea lächelte schwach, doch diesmal etwas entschlossener. Dann setzte sie sich auf. Ihr war klar, dass alle Blicke auf sie gerichtet waren. Alea zog ihre Schuhe heran und zog sie sich an. Vorsichtig und etwas wackelig auf den Beinen stand sie auf. Sie sah Rona dankbar an und sagte: „Vielen Dank für alles, aber ich sollte jetzt gehen." Rona sah sie zweifelnd an. „Bist du dir sicher?" „Ja, ich denke schon." Sie ging auf die Tür zu. Die Anderen hielten sie nicht auf. Mit einem verstohlenen und unbemerkten Blick sah sie zu ihnen. Sie sahen sie immer noch besorgt an. In dem Moment knickte Aleas rechtes Knie ein und sie sackte auf die Körperteile. Rona kniete sich besorgt zu ihr und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ich glaube du bleibst lieber noch eine Weile hier." Zu Aleas Glück verdeckten ihre weißen, langen Haare ihr Gesicht, sonst hätten die Anderen ihr böses Lächeln gesehen.

Die Sonne sank langsam hinter dem Lilientalhof. Die Lichter erloschen nacheinander im Haus. Über dem Pferdestall lag Aufregung wie ein feiner Nebel. Diese erlosch langsam und schließlich war sie ganz abgeflaut. Ein guter Zuhörer hätte vielleicht mitgekommen, dass nur einer oder besser gesagt eine nicht schlief. Die Atemzüge waren zu laut und die Position der vermeintlich schlafenden Person, war zu merkwürdig.

Köln vier Jahre zuvor

Eine Dose flog durch die Luft, prallte an einer Wand ab, drehte leise ein paar Runden und blieb schließlich stehen. Wenn die Dose Ohren hätte, hätte sie schwere Atemzüge gehört, die von der Person kam, die sie die Gasse entlang gekickt hatte. Sie hatte es satt. Ganze zehn Menschenjahre, war sie jetzt schon hier. Am liebsten würde sie laut aufschreien, aber das würde die sowieso schon mitleidigen und verwirrten Blicke der Passanten, die an der Gasse vorbei gingen, noch mehr auf sich ziehen. Sie ging auf den Bürgersteig und schritt den Weg zu ihrer kleinen Wohnung entlang. Mit einem Rumms schlug die Tür zu. Eine erstickte Stimme rief ihr hinterher: „Warten sie doch!" Was für eine nervige Nachbarin. Sie war einfach viel zu vorsorglich. Sie schmiss sich auf das Sofa. „Hallo." Sie springt auf. Wer hatte da gesprochen. „Hier bin ich." Sie drehte sich um. Vor ihr stand eine dunkle Gestalt. Das Einzige, was sie erkennen konnte, war weißes langes Haar, das der Gestalt über den Rücken fiel. Die Gestalt streckte die Arme aus. Weißer Nebel umhüllte sie. Die Gestalt lachte auf und verschwand. Dann wurde ihr schwarz vor Augen.

Ein paar Tage später stößt ein Polizei Beamter die Tür zu der Wohnung auf. Die Wohnung war leer. Milena war verschwunden. 

Armans Geheimnis                  Nur mit dirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt