5 Kapitel Erziehung

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„Hey Bruno, hätte ja gar nicht erwartet, dass du anrufst."

„Überrascht? Dann ist mein Plan ja aufgegangen." Freute sich Bruno.

Er hatte Maggi vermisst und machte sich auch Sorgen. Sie war jetzt schon das zweite Wochenende nicht zur Arbeit gekommen und Randy wurde langsam sauer, weil die Umsätze runtergingen. Randy hatte ihr immer wieder Nachrichten geschickt, aber Maggi hatte nicht darauf reagiert. Bis Bruno schließlich Randy nach ihrer Nummer gefragt hatte.

„Was machst du so?" Versuchte er seine Nervosität zu überspielten.

„Ich bin zu Hause." Maggi wollte ihm nicht sagen, dass sie gerne wieder arbeiten wollte, aber Marcel hatte es ihr verboten. Sie würde mit anderen Männern flirten, was ihm nicht gefiel. Maggi hatte ihm zwar versichert, dass es nur ein Spiel wäre, nichts Ernstes. Marcel ließ sich nicht abbringen von seiner Meinung und so blieb Maggi nichts anderes übrig, als zu gehorchen.

„Wir vermissen dich", faselte er weiter „Ähm, die Gäste vermissen dich."

„Das kann ich mir vorstellen, ich vermisse sie auch."

„Ja, Randy springt im Karree, weil du nicht da bist. Die Umsätze fallen ins Bodenlose."

„Oh, dachte gar nicht, dass Randy so viel an mir liegt." Sagte Maggi und freute sich insgeheim. „Und wie ergeht es dir so?" Fragte Maggi, um das Schweigen zu überbrücken, was entstanden war.

„Ähm, na ja, nicht so toll. Ohne dich macht die Arbeit nicht mehr so 'n Spaß, weiß du? Sogar Gene macht sich Sorgen. Hat mich gefragt, ob er mich trösten soll."

Maggi lachte laut auf. Das tat gut, Lachen. Sie hatte schon sehr lange nicht mehr gelacht. Das Lachen steckte Bruno an und dann lachten beide.

„Wann kommst du wieder, Maggi?"

„Weiß noch nicht. Mein neuer Freund will nicht, dass ich im Club arbeite." Jetzt war es raus, dabei wollte sie es gar nicht sagen.

„Wieso nicht?" Fragte Bruno, wusste aber schon die Antwort.

„Weil er sehr eifersüchtig ist."

„Vertraut er dir nicht? Also ich würde dir vertrauen, wenn du meine Freundin wärst!" Bruno ließ die restliche Luft lautlos aus seinen Lungen entweichen. Jetzt hatte er es gesagt, nicht so wie geplant, aber jetzt hatte er ihr gesagt, dass er ihr sehr zugetan war.

Maggi 's Hals schnürte sich zu.

„Lieb von dir." Mehr brachte sie nicht zustande. Etwas Nettes, hatte sie in letzter Zeit auch nicht mehr zu hören bekommen. Marcel hatte sich verändert. Er war nicht mehr liebevoll, sondern meistens an genervt. Sagte, es hätte mit der Arbeit zu tun, aber Maggi spürte, dass irgendetwas zwischen ihnen stand.

„Wollen wir nicht einfach mal nen Kaffee zusammen trinken gehen, oder so? Also nur quatschen?"

„Ich weiß nicht Bruno, ich glaube mein Freund würde das nicht gut finden." Sie wollte so gerne mal wieder was Normales machen, aber sie hatte Angst, dass Marcel noch wütender wurde.

„Äh, du ich muss jetzt Schluss machen", log Maggi, „war lieb von dir anzurufen, echt."

„Okay, schade."

Seine Enttäuschung hörte Maggi deutlich und setzte nach: „Vielleicht später, okay?"

„Ja okay, ruf an, würde mich freuen, echt!" Sagte Bruno und wartete darauf, das Maggi auflegte, was sie widerwillig tat.

In Brunos Wohnung

Später am Abend setzte sich Bruno noch mal an seinen Computer, um ein wenig zu surfen. Er klickte durch die Seiten, suchte nicht wirklich etwas Bestimmtes, er wollte sich nur ablenken. Er folgte einem Link und wurde auf eine Seite weitergeleitet, die 'Master of Ceremonies' hieß. Die Seite war in Schwarz und Rot gehalten. Vorne drauf war ein Video, was sich stetig wiederholte aber immer dann von vorne begann, als es härter zu ging.

Ja, HerrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt