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Etwas kaltes und hartes drückte sich in mein Bein

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Etwas kaltes und hartes drückte sich in mein Bein. Ich öffnete schlagartig die Augen, allerdings war es genauso dunkel, als hätte ich sie noch geschlossen.
Eine unsichtbare Kraft drückte mich nach unten, aber ich versuchte dennoch mich aufzurichten.
Mein Arm fühlte sich an, als wäre jemand mit etwas Schwerem darüber gefahren. Nicht nur mein Arm fühlte sich so an. Meine ganze rechte Seite schmerzte so sehr, als wären meine Knochen zertrümmert.
Mit meiner linken Hand tastete ich nach meinem Bein. Anscheinend lag ich auf einem Metallboden.
Eine harte Kante drückte gegen mein Bein. Es fühlte sich wie eine Holzbox an.
Vorsichtig, ohne meine rechte Seite zu sehr zu belasten, richtete ich mich auf.
Ich konnte immer noch nichts sehen. Wo bin ich überhaupt?, fragte ich mich. Langsam stieg Panik in mir auf. Wieso wusste ich nicht wo ich war? Wieso war ich überhaupt hier?
Ich versuchte in meinen Erinnerungen eine Antwort zu finden, aber mir fiel nur eine Sache ein. Ich heiße Rose.
Ein heftiger Ruck stieß mich ein paar Zentimeter in die Höhe. Ich kam unsanft auf dem Metallboden auf und erneuter Schmerz zog sich von meinem Bein bis in meinen Kopf. Ich stöhnte.
Ein Brummen, welches ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte, verstummte. Es war so still, dass ich das Gefühl hatte, mein eigenes Herz schlagen zu hören.
Ein Quietschen zerschnitt die Stille. Ich hielt mir die Ohren zu, weil es so laut klang.
Über mir regte sich irgendwas.
Ein gleißender Lichtstrahl blendete mich. Schnell hielt ich mir mit den Händen die Augen zu, allerdings brachte das Quietschen meinen Kopf zum Pochen. Auch wenn ich nur kurz in das Licht gesehen habe, tränten meine Augen.
Ganz vorsichtig gewöhnte ich mich ans Licht, aber es dauerte ein paar Minuten.
Das Quietschen war vorbei und endlich konnte ich mich umsehen.
Es war zwar immer noch ziemlich hell, aber jetzt brannten meine Augen nicht so sehr, wenn ich mich umsah.
Ich saß auf einem Metallboden. Der Raum war gefüllt mit mehreren Holzkisten, allerdings sahen sie alle sehr gebraucht und mitgenommen aus. Ich versuchte die Kiste an meinem Bein zu öffnen, aber sie war mit Nägeln verschlossen.
Dort, wo das Licht reinkam, erstrahlte ein wolkenloser blauer Himmel.
Ich richtete mich auf und stöhnte jedesmal, als der Schmerz durch meine Hüfte jagte.
Was in aller Welt war passiert? Wieso tut mir alles weh?!, fragte ich mich verärgert und stützte mich an der Metallwand ab.
Ich sah wieder hoch.
Etwas mehr als eine Armlänge trennte mich noch von dem blauen Himmel.
Ich versuchte zu springen, allerdings stürzte ich schnell wieder ab. Mit meinem Rücken krachte ich gegen die Metallwand und keuchte. Vor Schmerz verzog ich das Gesicht.
Als der Schmerz wieder etwas nachließ, überlegte ich wieder. Ich musste irgendwie hier raus, denn es gab hier nichts zu Essen und Trinken.
Die Kisten!
Mein Shirt schabte über das raue Metall, während ich zur nächstgelegenen Kiste humpelte.
Verärgert und frustriert pustete ich ein paar Haare aus meinem Gesicht. In der Situation fühlte ich mich etwas hilflos und das ärgerte mich sehr.
Vorsichtig kniete ich mich auf die Box. Mit zusammengebissenen Zähnen richtete ich mich auf und kletterte auf die nächste Box.
Warum?, fragte ich mich nur.
Endlich stand ich auf der hohen Box. Mich wunderte es etwas, dass ich nicht umkippte, aber ich verwarf das schnell wieder. Ich musste nur endlich hier raus. Ich konnte über die Kante sehen. Ich legte beide Arme auf den warmen Beton und biss erneut heftig auf meine Zähne.
Mit einem kräftigen Ruck zog ich mich bis zum Bauch aus diesem Metallkäfig. Mein linkes Bein zog ich hinterher, bis ich endlich auf dem sonnenwarmen Boden lag.

Die Sonne strahlte auf meinen Hinterkopf, während ich mein Gesicht auf meinem linken Arm gelegt hatte. Die Wärme tat den Schmerzen gut, es fühlte sich langsam fast so an, als wären sie nie da gewesen.
Ich drehte mich auf den Rücken. Keine einzige Wolke bedeckte den hellblauen Himmel. Die Sonne stand nicht wirklich mittig in meinem Blickfeld, aber ob es morgens oder abends war, konnte ich nicht sagen.
Ich seufzte und richtete mich auf. Ich sollte mir mal angucken, wo ich jetzt war, nachdem ich so mühevoll aus dem Käfig gezogen hatte.
Als erstes fiel mir ein Wäldchen auf. Es war direkt geradeaus von mir aus. Auf dem Weg dorthin war saftig grünes Gras. Ein paar kleine Wildblumen säumten den Schatten der Bäume.
Auf beiden Seiten des Wäldchens waren riesige graue Betonmauern. Bei dem wundervollen Grün der Bäume hatte ich es erst nicht bemerkt gehabt. Sie ragten viele Meter in den Himmel, aber ich konnte nicht schätzen, wie viel. Nach rechts war die Mauer kürzer, als nach links, bevor ein breiter Spalt das Grau unterbrach.
Mein Blick schweifte einmal die komplette Mauer entlang. Es waren vier monströse Wände, die mich einkesselten. In jeder war ein enormer Spalt. Das Wäldchen befand sich offenbar an einem der Eckpunkte, denn in einer anderen Ecke stand eine kleine Hütte, die ziemlich primitiv aussah.
»Hallo?«, rief ich laut. Wenn es eine Hütte gab, dann doch auch Menschen, oder nicht? »Hallo-o?« Ich formte mit meinen Händen einen Trichter um meine Lippen.
Nichts.
Vorsichtig stand ich auf. Erneut rief ich, aber es kam wieder nichts.
Verwundert humpelte ich zu der Hütte. Mein rechtes Bein tat immer noch etwas weh, aber es war endlich besser.

Die Tür ließ sich ziemlich leicht öffnen. Das Holz knirschte, während ich darüber lief.
»Ist hier jemand?«, rief ich nochmal. Wenn mich jetzt keiner hörte, war hier keiner oder alle waren sehr taub.
Eine kleine Treppe führte nach oben.
Zaghaft packte ich das Holzgeländer an. Die ganze Treppe wirkte nicht so stabil, aber ich ging dennoch vorsichtig hoch.
In der oberen Etage waren mehrere Zimmer. Jedes hatte ein paar Regale, ansonsten war es leer.
Verwundert rief ich nochmal, aber wieder nichts. Ich glaube, hier ist keiner.
Ein markerschütterndes Kreischen ertönte. Ich erschrak und fiel fast hin, konnte mich allerdings noch an der Wand auffangen. Was ist das?, fragte ich mich und hielt mir die Hände auf die Ohren. Und woher kommt das?
Ich ging wieder zu der Treppe, weiterhin die Hände auf meine Ohren gepresst. Es schien, als kam das Geräusch von draußen. Vielleicht konnte man es abschalten?

The First One - Maze Runner StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt