[7- Feuer]

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Anm.: Es werden jetzt regelmäßig Timeskips kommen, weil ich zu unkreativ bin die Zeit vernünftig zu füllen. Hehehe, trotzdem viel Spaß und sorry fürs lange warten lassen. ^^

,,Ungefähr 4 Monate vergingen, in denen ich mich recht gut eingelebt hatte.
Indra hatte mir zwar schon öfters erzählt, dass er an etwas arbeitet, aber hat darauf bestanden es mir erst zu zeigen, wenn er fertig ist. Ich habe ihn ungefähr eine ganze Woche kaum zu Gesicht bekommen, weil er an manchen Tagen sogar vor dem Frühstück weg war und erst nach dem Abendessen wiederkam. Ab und zu habe ich ihn in der Bibliothek gefunden, andere Male ist er raus in die Berge, ich stand zwar auch einmal abseits und habe ihm zugesehen, aber er war größtenteils nur am grübeln, weshalb ich es schließlich aufgegeben habe ohne etwas zu wissen, obwohl meine Neugier immens war. Als Ablenkung hat mir Ashura dann seine Freunde vorgestellt, es war wirklich ganz nett, wenn auch nicht dasselbe. Was mir damals natürlich gar nicht so stark bewusst war."

,,Ashura, warte doch mal.", rufe ich aus der Puste, bleibe erschöpft stehen und stütze meine Hände auf die Knie. Keine Ahnung, woher der so viel Energie nimmt, aber da kommt man auf Dauer nicht mit. Zumindest ist er endlich mal stehen geblieben. Ashura kommt mitsamt Shiro wieder auf mich zu, als er nah genug ist, höre ich, dass seine Atmung auch nicht mehr ganz ruhig geht. Er ist mindestens halb so aus der Puste vom langen Rennen, wie ich auch. Wir schweigen einen Moment, bis ich wieder halbwegs Luft kriege.
,,Wir haben die Zeit verplant, Indra wollte uns doch heute zeigen, woran er die letzte Zeit so lange gearbeitet hat." Im selben Moment packt Ashura nach meinem Handgelenk und zerrt mich erneut mit, ich kann mich gerade noch abfangen, um nicht über meine eigenen Füße zu stolpern und werde dann schneller, damit er mich nicht über diese unendlich erscheinenden Felder schleifen muss. 

Ohne weitere Pause und relativ halb tot kommen wir schließlich etwa zehn Minuten später vor den Toren des Ootsutsuki Anwesens an. Das erste, was wir beide tun, ist  uns erschöpft auf den Boden sinken zu lassen und tief Luft zu holen. Ein Wunder, dass unsere Beine noch alle dran sind. ,,Da seid ihr beiden ja. Wir haben schon auf euch gewartet."
Ich zucke inständig zusammen, als ich auf einmal die Stimme genau vor uns höre, obwohl doch gerade noch keine Menschenseele zu sehen war. Als ich hochsehe, blicke ich in das Gesicht von Futami, welcher wie immer seelenruhig dasteht. Ashura steht bereits wieder auf den Beinen, der hat wirklich eine unendliche Power. Seufzend richte ich mich auch auf, schwanke kurz, aber finde dann meinen Halt wieder. ,,Indra hat darauf bestanden zu warten, bis ihr beiden hier eintrefft. Am besten geht ihr ihn direkt mal suchen." Das lassen wir uns nicht zwei mal sagen und verschwinden im Gebäude, nachdem wir uns hastig für die Auskunft bedankt haben. Und wenn es mich nicht so brennend interessieren würde, dann könnte ich vermutlich keinen einzigen Schritt mehr gehen, aber ich werde wie von selbst von meinen Füßen getragen. Wir suchen in seinem Zimmer, der Bibliothek, der Trainingshalle, dem Speiseraum, sogar draußen und trotzdem keine Spur.
Letztendlich sind uns Indra und Hagoromo zusammen im Flur begegnet, meinten Futami hätte ihnen Bescheid gesagt und dass sie Shogi gespielt hätten. Hagoromos Berater hat derweil auch einige der Jünger draußen versammelt, weshalb wir uns zusammen dahinbegeben, um endlich zu erfahren, was Indra uns zu zeigen hat.

Ich kann kaum still sitzen vor Aufregung, dabei schmerzen meine Beine noch unfassbar vom ununterbrochenen Gerenne. Während Indra sich also im Schneidersitz vor die große Treppe setzt, geselle ich bin gespannt neben Ashura und Hagoromo, letzterer sieht so aus, als hätte er schon eine grobe Ahnung. Während vor allem Ashura und ich gespannt Indra beobachten, hat dieser selbst Augen geschlossen und zunächst passiert gar nichts, bis er seine Hände hintereinander zu drei verschiedenen Fingerzeichen formt, schließlich seine Handfläche öffnet und um sie herum erscheinen - wie aus dem nichts - orangene Flammen.
Und ehe ich mich versehe, schwindet all meine Neugier und wird durch bloße Angst ersetzt. Eine Gänsehaut überzieht meinen Körper und ich versuche den Kloß, der sich in meinem Hals bildet - vergeblich - runterzuschlucken, den Blick behalte ich derweil weiterhin mit weit aufgerissenen Augen auf Indras Hand fixiert. Ich sehe einen Moment, wie in Zeitlupe den Funken hinterher, die sich in alle Richtungen winzig von der Flamme lösen und wieder erlöschen, nur damit weitere folgen und trotzdem wird das Feuer nicht kleiner. Ich rechne damit, dass seine Hand verbrennt, aber ihm scheint das überhaupt nichts aus zu machen.
Und auch als die Flamme sich auf mysteriöse Weise auflöst, ohne Brandspuren zu hinterlassen, geschweige denn Rauch, fühle ich mich immer noch wie hypnotisiert. Um mich herum die Umgebung nehme ich nur noch halb war, in meinem inneren Auge lodern immer wieder die Flammen, die unser Haus verschlungen haben mitsamt meiner Familie. 

Es macht mir Angst, es macht mich traurig, aber irgendwie auch wütend. Ich kann es nicht ganz sagen.
Aber es ist gefährlich, so viel ist sicher.

Gottes Gesandter - IndraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt