[14 - Zweisamkeit]

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"Dein Liebster ist zurück, also freu dich. Wir können dich endlich verkuppeln!"
Gerade hat sie den Satz fertig gesprochen, da klopft es und Indra betritt den Raum.
"Ich komme wohl lieber später wieder", meint er und verschwindet ehe ich einen Ton raus kriege.
"Er will immerhin wiederkommen."
"Höflichkeitsfloskel."
"Das wird noch, vertrau mir einfach."

*hustIch präsentiere ein Kapitel aus der dritten Perspektive, nachdem ich diese Story ein Jahr lang ignoriert habe :,) *hust*
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Eigentlich wollte Indra zu Saki gehen, um sie zu begrüßen, immerhin ist er gerade erst wiedergekommen, doch da sie mit Akari beschäftigt war, ist er gleich wieder rausgegangen.

Gleich danach geht er zu seinem Vater.
Eigentlich hätte dieser seine erste Anlaufstelle sein sollen, doch das Verlangen Saki nach all der Zeit wiederzusehen war aus für ihn unerklärlichen Gründen größer.

Indra tritt in den Raum, indem sich außer seinem Vater nur Futami aufhält.
Das ist allerdings keine Überraschung. Seit er denken kann, war Futami noch nie nicht an Hagoromos Seite.
Als er sich vor seinem hinkniet und aufschaut, ist es still.Indra wartet einen Moment, bevor er zu sprechen beginnt.

"Ich bin zurück, Vater."
"Darüber freu ich mich", beginnt Hagoromo. "Und wie ist es dir ergangen?" (Ich denk mir das grade nicht aus, das ist so in den Filler-Folgen, okay-)
"Ich habe getan, was du befohlen hattest", erwidert Indra monoton.

Hagoromo nickt schwach.
"Gab es irgendwelche Probleme?"
"Nein. Im Dorf ist Frieden eingekehrt", erwidert Indra wahrheitsgemäß.

Natürlich sind ihm beim Verlassen des Dorfes einige Zweifel aufgekommen, doch war die Aufgabe seines Vaters nur die Überreste des Götterbaumes zu zerstören. Und genau das hat er getan. Futami übernimmt das Wort.
"Ehrenwerter Hagoromo. Da Indra als erster zurückgekehrt ist, wird er euer Nachfolger und Erbe des Ninshu werden?"
Dass er diese Frage für ihn gestellt hat, macht es für Indra einfacher.

Es ist jedoch die Antwort seines Vaters, die ihn verwundert.
"Die Aufgabe war nicht das Problem zu lösen und als erster zurückzukommen", erklärt Hagoromo und erhebt sich.
"Wir warten bis Ashura zurück ist. Erst dann entscheide ich mich. Bist du einverstanden, mein Sohn?"

Auch wenn er die Antwort seines Vaters nicht ganz nachvollziehen kann, antwortet er ein "Ja".

Als sein Vater wegtritt, stellt sich Indra jedoch selbst die Frage.
Warum? Worauf sollen sie noch warten? Selbst wenn Ashura ebenfalls zurück ist, wird dieser wohl kaum ein anderes Ergebnis an den Tag legen.

Es gibt keinen Grund die Entscheidung weiter hinauszuzögern. Und dennoch muss er die Entscheidung seines Vaters wohl respektieren.
Auch wenn Saki gehofft hat sie würde Indra beim Mittagessen begegnen, erscheint dieser nicht. Zwar ist es nicht sonderlich überraschend, doch ein wenig enttäuschen tut es sie schon.

Am späten Nachmittag auf derselben Wiese wie all die Jahre zuvor, tritt Indra neben Saki, die im Gras sitzt und in die Ferne blickt.
"Ich wusste ich würde dich hier finden", meint Indra und reißt sie so aus ihren Gedanken. Überrascht blickt Saki zu ihm auf und ein Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht.

"Was machst du hier?", fragt sie nach als er sich neben sie setzt."
Ich sagte ich komm später nochmal nach dir schauen."

In den letzten Jahren haben sie immer weniger Zeit miteinander verbracht, da Indra sich auf sein Training konzentriert hat. Denn bis zu Hagoromos Aufgabe gingen alle davon aus, dass Indra automatisch zu seinem Erben werden würde.
"Stimmt", murmelt Saki verlegen.

Es hat sie genauso wie Ashura und jeden sonst überrascht als Hagoromo auf einmal diese Reise von seinen beiden Söhnen verlangt hat.

Saki wollte Indra auch am liebsten begleiten, hatte aber Angst ihm eine Last zu sein.
Ihr war klar, dass er stark genug ist, um diese Aufgabe alleine zu bewältigen.

Sie fühlte sich ohne ihn trotzdem ein wenig einsam, was der Grund für Akari war sie damit aufzuziehen.
Damals hat Akari ihr auch anvertraut, dass sie ein Auge auf Taizou, der allerdings heimlich mit Ashura aufgebrochen ist, geworfen hat.
Dass die beiden dann vor einigen Wochen beschlossen haben sie wollen den Jungs ihre Liebe gestehen, wenn sie heil wiederkommen, war mehr so eine Träumerei.

Aber jetzt, wo Indra wieder da ist, spürt sie die Erleichterung darüber, dass ihm nichts passiert ist. "Wie ist es dir ergangen?", fragt Saki unsicher nach. Smalltalk liegt ihr noch immer nicht wirklich, aber zumindest versuchen will sie es. "Ganz gut."

Die Antwort ist nicht besonders vielsagend, aber Indra ist ja auch nicht der gesprächigste Mensch."Und dir?", fragt er schließlich ebenfalls nach. "Auch", erwidert sie.

Sie zögert einen Moment, lehnt dann aber ihren Kopf an Indras Schulter, der das stillschweigend akzeptiert.

"War deine Aufgabe schwer zu bewältigen?"
"Nein."
Auch ohne, dass sie sich unterhalten, findet Saki es schön Zeit mit Indra zu verbringen.

Jetzt, wo er wieder da ist, können sie das, wenn es nach ihr geht, ruhig auch öfter machen. Und so sitzen die Beiden dort gemeinsam bis die Sonne untergeht. In irgendeinem Moment sagt Saki, ohne nachzudenken dann

"Ich hab dich vermisst", woraufhin sie wegen dieser Aussage am liebsten gleich wieder im Boden versinken will.
"Ich wollte auch schnellstmöglich zu dir zurückkommen."
Saki muss schlucken, sowas hätte sie von Indra gar nicht erwartet.
Aber sie ist unfassbar glücklich darüber.

Gottes Gesandter - IndraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt