[11 - Wildschwein]

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,,Da sind wir!", ruft Ashura, als wir uns seinen Freunden nähern. Ashura war nämlich mit den Dreien bestimmt schon vor mehr als einer halben Stunde verabredet, aber da er nun mal recht verpeilt ist und mich dann auch noch mitnehmen wollte, kommen wir jetzt hier schweratmend mit Shiro zusammen zum Stehen. Ein Wunder, dass sie wirklich so lange gewartet haben.

,,Das wurde aber auch Zeit."
,,Tut mir leid.", meint Ashura, während ich auch noch ein leises ,,Tschuldigung." dranhänge. ,,Dabei habe ich nach dem Training schon so schnell gemacht, wie es nur ging... haben wir was verpasst?", fragt Ashura nach, während ich ein klein wenig unsicher daneben stehe. Zwar habe ich alle drei schon kennengelernt und wir haben uns sie sind auch echt nett, aber ich fühle mich hier immer noch etwas fremd.

,,Wirf einen Blick drauf."
,,Was soll das sein?", fragt Ashura irritiert nach und ich blicke ebenfalls auf die Tierspuren, welche sich in der Erde abzeichnen. ,,Spuren von einem Wildschwein, angeblich verwüstet dieses Tier die ganzen Felder.", klären sie uns auf und irgendwie habe ich schon so ein ungutes Gefühl. ,,Ach ja? Das ist ja ziemlich ärgerlich.", stimmt Ashura zu und wir sehen stumm - im Kreis stehend - auf die Spuren.

,,Also ich finde, wir sollten es einfangen.", schlägt Taizou vor und mehr panisch als begeistert sehen wir ihn an.

,,Wirklich? Aber ist das nicht ein wenig gefährlich?" ,,Macht euch nicht gleich ins Hemd. Im Notfall haben wir ja auch noch Ashura bei uns. Mit deinem Ninshu ist das doch eine Kleinigkeit, oder?"
Nun noch ein wenig verzweifelter sehe ich zu Ashura, der selbst aber nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen noch weniger von dieser Idee zu halten scheint als ich. Versteht mich nicht falsch, Ashura ist ein super netter Kerl, aber ob man seine Jutsus als Notfallplan nehmen sollte, ist noch mal eine andere Sache. Und zwar keine schlaue, falls ich mich noch nicht direkt genug ausgedrückt habe, es ist der dämlichste Plan, den ich seit langem gehört habe. Aber da ich es selbst auch nicht besser kann, habe ich wohl kein Recht das zu beurteilen. Ist also seine Entscheidung.

,,Na klar."
,,Worauf warten wir noch.", höre ich die beiden anderen motiviert zustimmen und lege meine Stirn wieder einmal in Falten. ich meine nur weil man danach sucht, heißt es doch nicht, dass wir das Wildschwein in einem so großen Wald auch finden müssen, oder?

Und somit stimmen Ashura und ich auch irgendwie zu. Wie sich noch zeigen soll, hätte ich lieber auf mein schlechtes Bauchflattern hören sollen.

Und nachdem wir etwa fünfzehn Minuten durch den Wald gelaufen sind, immer den Spuren und Shiros Nase folgend und nichts spannendes passiert ist, beginnt der Hund doch zu bellen, als wir vor einem Gebüsch zum stehen kommen.
,,Ich glaube da ist es."
Shiro bellt weiter und das Gebüsch raschelt, ehe tatsächlich ein bestiales Tier aus dem Gebüsch tritt, das bestimmt noch mal um einiges größer als wie alle zusammen ist. Das ist doch kein Wildschwein mehr!

Und ehe wir auch nur darüber nachdenken können, kommt es auf uns zu gelaufen und während alle anderen sich blitzschnell aufteilen, bleibe ich nur wie angewurzelt auf der Stelle stehen, meine Füße bewegen sich kein Stück von der Stelle.

Es sieht mich einen Moment lang an, wendet sich dann aber ab und rennt haarscharf an mir vorbei. Dachte ich, aber während das Tier rennt, stößt es mir noch - ob gewollt oder nicht - einen seiner Hinterhufe an den Kopf und ich werde einige Meter weggeschleudert bis ich krachend an einen Baum knalle. Mir fallen in einem Moment beinahe die Augen zu, aber ich weiß, ich darf jetzt nicht wegtreten. Mein schmerzender Schädel hält mich aber davon ab weitere klare Gedanken zu fassen und ein wenig wie in Trance fasse ich mir mit den Fingern langsam das Gesicht habe. An meiner Stirn fasse ich dann in irgendwas dickflüssiges und zwar ist es mir eigentlich schon bewusst, dass es Blut ist, aber trotzdem halte ich meine zitternde Hand nahe vor meine Augen. Erst als ich das Blut wirklich sehe, übermannen mich die Übelkeit und das Schwindelgefühl von dem Aufprall.

Und zwar kann ich nicht sagen, ob ich es auch tue, aber mir ist gerade nur zum Heulen zu Mute. Zwar schlägt mein Herz wie verrückt und mein dröhnender Kopf fühlt sich so schwer an, als würde ich jeden Moment das Bewusstsein verlieren, aber trotzdem bleibt das Bild feste in meinem Kopf, wie mich das Tier mit seinen unheimlichen Augen fixiert.

Ich spüre das Verlangen aufzustehen und Ashura zu helfen, denn ich glaube das riesige Wildschwein ist hinter ihm hergerannt, aber ich spüre nicht einmal mehr meine Arme und der Lärm in meinem Kopf und dieses unangenehme Stechen werden immer schlimmer.

Und ich kann unmöglich sagen, wie viel Zeit vergangen ist oder ob ich zwischenzeitlich mal meine Augen geschlossen habe, aber es kommt mir so vor, als wäre hier jemand. Es ist schwach, aber irgendwelche Stimmen dringen gedämpft an mein Ohr. Auch, wenn ich durch mein verschwommenes Sichtfeld kaum jemanden erkenne, vor mir stehen die Anderen.

Und gerade will mich dieser Schmerz wieder einmal übermannen und meine Augen drohen wieder einmal zu zufallen, da spüre ich kalte Finger auf meiner Wange und sehe in zwei rote Augen, direkt vor mir. Irgendwie scheinen sie mir so bekannt und doch habe ich sowas noch nie in meinem Leben gesehen. Wer ist das?

(Anm.: Also irgendwie tun mir meine OC's langsam echt leid... die kriegt echt zu viel ab-
Aber wenn es eben passt, was soll man machen, ich hatte deutlich schlimmere Ideen, wie dieses Kapitel ausgehen kann hehe
Danken wir Bienenstich00 dass hier niemand seinen Arm verloren hat-)

Gottes Gesandter - IndraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt