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Kapitel Extra II: Von Bergen, Tälern und Stahl

"Aus meinem Weg, Heto." Wie ein Sturm rollt es einher, als der junge Kommandant seinen Fuß ins Lager setzte. Wer hat ihn hier her versetzt? Was hat Koga sich nur gedacht? Der Mann, der sein langes Haar flocht wusste es nicht. Er fragt es sich dennoch, als könnte er sich eine Antwort daraus ziehen. Natürlich scheitert er, doch stört es ihn weniger. Lieber möchte er wissen, wohin der Junge es doch nötig hat.
Bevor er die Lippen nur rühren könnte: "Stahl ist tot. Die Stahlklinge ist tot und ich bin sein Mörder." Alle im Lager sind still und der Junge findet seinen Platz auf einem Stapel Kisten. "Ich, Steel, werde nun dieses Lager führen." Dem Mann mit geflochtenem Haar gefiel die Entwicklung nicht. "Ich bin jedoch der Zweite in Reihe, zur Führung des Lagers." Die dunkelroten Augen funklen nur mit Zorn, nein, purer bitterer Trauer auf den Mann hinab. Er war nun ganz oben, der langhaarige unten. So sah er zu ihm hinauf. "Die Bürden, die du als Sieg siehst, auf denen du sitzt und hockst werden dich nicht glücklich machen, Steel." Er zeigt auf die Kisten. Mit Schock im Gesicht springt er von den Kisten ab und kommt ihm nah. Beide Männer teilen eine respektable Höhe. Auf Augenhöhe entgegnet er ihm: "Dass man dich das ruhige Tal nennt... Das wundert mich, für diesen Titel redest du so viel."
"An wen hast du nur deine Ehre verschenkt?"
"Sie wurde mir mit Gewalt genommen... ich werde das Lager leiten."
Alle Fußsoldaten vor Ort schrecken zurück. Ein Streit zwischen Kommandanten. Starken Gesellen. Einer von denen hat Stahl getötet. Der andere hat das Schwingen des Schwertes im Einklang mit dem Wind erfunden.
"Dann... lass' mich mit dir meine Ehre teilen..." Ein Moment, der in Steel etwas regte. Das ruhige Tal verbeugt sich vor ihm. Geht aufs Knie vor ihm und so tun es alle Fußsoldaten ihm gleich. Sie nehmen ihm den Mord an Stahl nicht mit Groll. "Stahl hat es so gewollt. Stahl hätte dich als seinen Nachfolger gewollt. Seinen Namen halten wir mit deinem in Ehren, Steel." Niemals hat er damit gerechnet. Seinen zweiten Vater ermordet, um einen dritten zu Gewinnen.
"Versprich mir... Lass' deine Bürden keine Last werden... Ruhe dich nicht auf ihnen aus, sonst wirst du niemals Frieden finden in deinem unendlichen Leben... Leb' von nun an ehrenvoll, Steel."

"Das habe ich versucht... doch nun bist du tot..." Er sitzt vor dem Grab. "Wer hat dir dein Grab gegraben... Dich beerdigt. Einen Yiga beerdigen, wer macht das? Wir sind Abschaum!" Er schlägt auf die Erde des Grabes. Es scheint erst vor wenigen Tagen angelegt worden zu sein. "Ein Yiga liegt hier begraben..." Der junge Mann dreht sich zur fremden Stimme. Eine ältere Frau. "Er hat gegen den Recken gekämpft... Der Recke hat geweint... meinte, es war ein ehrenvoller Kampf gewesen..." "Hat der Recke ihn beerdigt?" Die Frau nickt ruhig und lässt den jungen Mann verstört schauen. Er hat schon lange bemerkt, dass er sich auf niemanden außer ihn verlassen konnte. Die Fußsoldaten waren ersetzbar. Doch das ruhige Tal? "... Kann es sein?" Er schüttelt den Kopf. "Es erschreckt mich lediglich... Ich meine: Ein Grab für einen Yiga graben? Man muss doch verrückt sein", lügt er und fährt sich durchs gepuderte Haar. Er ist hierher gereist, um von Erfolg zu hören. Dies ist jedoch ein Verlust. Verlust eines Freundes und einer weiteren Vaterfigur. "Er hat das Yiga-Dasein ertragbar gemacht..." "Gut... Es ist schön Mal ein... Update zu bekommen... Noch einen schönen Tag, gnädige Frau." Sie nickt dem jungen Mann zu der wieder Richtung Gerudo marschiert. "Scheiße, scheiße, scheiße... FUUUUUUUUUUUUUUUUUUCK!" Er verflucht die Schlucht. Er verflucht sie und gibt ihr die Schuld. In ihr ist er versunken und hat es passieren lassen. "SEIT WANN BIN ICH SO TIEF GEFALLEN?" Er rauft sich das Haar und das Puder fliegt. Die Wand entlanggehend schlägt er gegen die Felsen und ruft Flüche aus. "Y/N... Ich habe Y/N noch... ja... noch ist alles gut... ja... mh-hm..." "Steel..." "Wer?" Der Herzschlag steigt ihm in den Kopf und er schaut sich um. Wer war da. Er weiß es nicht. "Wessen Stimme war das? Payas? Mutters? Vielleicht des ruhigen Tals? Y/N? Nein, Y/N ist in Gerudo... und ich bin hier..." Er schaut sich noch mal um. "Ich sollte zurück... vielleicht macht sich Y/N Sorgen."

"Wie lange willst du mich hier behalten?" Im Fenster sitzend kichert er durch zarte Stimme. "So lange bis Link bricht." "Du bist ein Gestörter." "Was glaubst du, wie viele mir das schon gesagt haben, Schätzchen?" "Jeder Zweite den du kennst?" Skeptisch schaut er ihn/sie an. "Mach mal jeder Erste draus, das kommt der Sache schon näher." "Du scheinst nicht so stolz zu sein, wenn man eine Weile mit dir redet. Oder lügst du mich wieder an?" "Oh, wenn du nur wüsstest... Y/N, verlass' mich bitte nicht." "Ich muss, Steel, es ist nicht gewollt." Er wendet seinen Blick nur ab und richtet sich das Haar. "Ich tue so als hätte ich das nicht gehört.... Wie geht's deinen Beinen? Stehst du schon auf?"