Kapitel 8:Grinsen

855 23 51
                                    

An den genauen Moment, nach dem ich satt war, erinnere ich mich nicht. Ich erinnere mich nur an Wärme, starke Arme, einen wohligen Geruch und Moment... Waaaaaaaaaaaaaaaaas? Ich mache meine Augen schnell auf und betaste mein Umfeld. Vorsichtig, nicht zu viel Bewegung, Y/N. Du spürst noch Gewichte um dich herum, wenn es Links ist, kannst du ihn dabei wecken!

Und sieh mal einer an, hier bin ich, in der Tat im Arm des Recken gefangen. Ich an seine nackte warme Brust geschmiegt und, hihi er hat immer noch die Schüssel von gestern in der Hand, an dessen Innenseite die getrockneten Suppenreste kleben. Der süßliche Geruch von ihr hängt immer noch so in der Luft. Doch auch der Geruch der Glut unserer Feuerstelle penetriert die Luft. Es erinnert alles an Zuhause, wenn die Gelegenheit gegeben war natürlich. Nicht immer hatte ich oder ein anderer Bewohner meines Stalles das Glück was Exotisches wie eine Frostmelone und eine Zitterfrucht zu erlangen. Und wenn, dann wurde daraus ein Festmahl gemacht, Maxi-Rüben waren ja einfacher zu finden als Wüstenfrüchte. Herzchensuppe ist also immer etwas Besonderes für mich gewesen, gestern Abend hat sie nun einfach mehr an Bedeutung gewonnen. Doch glaube ich nicht, dass wir auf unserem Weg jemanden antreffen werden der die Wüstenfrüchte verkauft. Schade eigentlich, ich hätte mich sehr gefreut. Sehr gefreut mit ihm noch mal Herzchensuppe zu essen.

Ich begutachte sein schlafendes Gesicht. Seine Lippen sind leicht geöffnet und wirken somit ganz weich. Seine Wimpern sehen voller aus als sonst, liegt es daran, dass ich ihn sonst nie so aus der Nähe betrachtet habe? Ich fühle mich wie ein kleiner Stalker gerade. Deshalb wende ich den Blick schnell ab, bevor ich in Versuchung gerate, etwas zu tun was ich bereuen würde. Mein Blick fährt über das sanft in der Morgensonne glitzernde Wasser, in dem unser Schimmel steht und draus trinkt. Was ein treuer Junge verlässt unsere Seite nicht, obwohl er nicht mal angebunden war. Wahrscheinlich fühlt es sich zu Link gebunden, wer weiß? Er bemerkt mich und hebt den Kopf aus dem Wasser, um mich und Link zu begutachten. Neugierig scheint er, deswegen kann ich nicht anders, als zu grinsen. Ein tolles Pferd findet man halt nicht überall.

Ein leises Stöhnen ertönt und lässt mich in seinen Armen zusammenfahren. Es kam direkt von neben meinem Ohr. Link gab diese Geräusche von sich und setzt sich in Bewegung. Die Schüssel lässt er zur Seite purzeln und benutzt nun den freien Arm um sich zu strecken. Auch der Arm, der um mich gelegt war, löst sich kurz, jedoch schließen sich schnell beide Arme um mich, als er sich fertig gestreckt hat. Mein Herz überspringt 4 Schläge auf einmal, er vergräbt nun nämlich seine Nase in meinem Haar, während er mich fest an sich drückt. Hilfe, ich werde mit körperlicher Nähe erdrosselt! Das ist näher als ich mir je hätte vorstellen können ihm Nahe zu sein. Ich will nicht hochsehen.

Ich will nicht hochsehen in der Angst, dass etwas passieren kann. Eigentlich will ich doch, dass etwas passiert, warum fürchte ich mich dann davor auch so sehr. Gefühle, was macht ihr nur mit mi-----. Ein Ruck, ein Zug und ich liege mit ihm auf dem Boden. Statt nun Schläge auszulassen, rast mein Herz mit 200 Schlägen pro Sekunde. Klein mache ich mich, bekomme keinen Mucks aus meinem manchmal vorlauten Mund. Vorhin saßen wir ja noch, wie wir auch eingeschlafen sind, das ist doch bestimmt volle Absicht von ihm! Er hat sich doch gestreckt, er kann nicht mehr schlafen!

Riskieren muss ich es wohl. Langsam schiebe ich meine Hände zwischen meine und seine Brust. Es ist ziemlich unangenehm, dieses ungewohnte Gefühl. Am Abend war ich ja noch in eine eigene Decke gewickelt, doch diese scheint zu meiner Hüfte heruntergerutscht zu sein, das ist keine Barriere mehr zwischen ihm und mir die mich schützen könnte. Meine Wangen scheinen nun mit jedem Zentimeter röter zu werden, denn langsam traue ich mich wieder meinen Blick zu heben. Ich sehe Links Gesicht wieder, näher als zuvor, zärtlich Lächeln. Er lächelt? Mein Blick geht weiter hoch und in der Tat, er schläft nicht mehr. Seine Himmelblauen Augen mustern mich mit derselben Zärte seines Lächelns. Wie paralysiert liege ich da nun, seinen Bizeps als Kissen nutzend. Der Doofi hat mich in diese Situation gebracht! Warum verspottet er meine verlegene Gestalt nicht... Warum lächelt er so sanft... „Guten Morgen, Y/N. Heh...", er kichert ein wenig über meine Röte, das merke ich. Doch lacht er mich nicht aus. „Mor..gen...", drücke ich nur peinlich berührt aus mir. Schnell versuche ich mein Gesicht wieder abzuwenden, vielleicht in seiner Brust zu verstecken, doch scheint ihm meine Intention nicht zu gefallen. In einem Move stemmt er sich über mich und nimmt sich einen genaueren Blick auf mein Gesicht. „Versteckst du dich etwa vor mir? Y/N, das ist doch fies..." Er versucht mir nun Schuldgefühle zu machen? Er ist wahrhaftig ein Teufel!

(Es geht weiter!)Link x unisex reader (Zelda:Breath of the Wild) [Deutsch]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt