6 - Elizabeth

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Insecurity
is a side effect
of loving too much
and receiving less in return

Genervt öffne ich meine Augen als der Wecker klingelt. Verdammte Scheiße. Ich antworte schnell Paul und ein paar Freundinnen, bevor ich duschen gehe um mich danach zu schminken. Dann schlüpfe ich in diese hässliche Arbeitsuniform und fahre zur Arbeit. In diesem kleinen Dorf ist der Weg ja nicht weit.

Eric kommt mir entgegen und sieht wütend aus. Ich möchte ihm ins Gesicht schlagen.

"Du bist 2 Stunden zu spät."
"Ich fange immer um 8 an." erwidere ich.
"Mittwochs ist Inventur. Kontrollieren der Lagerräume, Lagerbestände und Vorräte. Da fangen wir eigentlich um halb 6am an, aber zu dir habe ich gesagt, dass du um 6am da sein sollst. Also bist du 2 Stunden zu spät."
"Ja sorry."
"Ja sorry?"
"Ja es tut mir leid. Willst du das hören?!"
"Wann kommt Eleanor zurück?"
"Habt ihr etwas miteinander?"
"Nein. Ich bin verheiratet und habe eine Familie."
"Schön für dich. Habe ich nicht nach gefragt."
"Ohne Eleanor wäre ich nicht mehr hier. Sie hat damals den Krankenwagen gerufen, als ich beinahe an einer Überdosis gestorben bin. Außerdem hat sie mir geholfen, das alles aufzubauen."
"Also bedeutet die dir viel?"
"Sie bedeutet allen um Dorf viel." sagt er und wirft mir dann ein Klemmbrett entgegen. "Fang jetzt an."

Genervt klopfe ich Abends an die Haustür von Dad.

"Oh hey. Komm rein."
"Ja Hi. Ist Dad da?"
"Ja. Kommst du um nach Zeus zu sehen?"
"Wieso sollte ich sonst hier sein Janine? Um mit dir einen Pullover zu stricken?"

Ich gehe an ihr vorbei und betrachte dann Zeus, welcher im Wohnzimmer auf dem Boden liegt.

"Er vermisst sie." sagt Dad mit einem Blick auf Zeus. Janine quetscht sich neben mir durch den Türrahmen und setzt sich neben Dad auf die Couch.

"Ja so wie alle in diesem Kaff."
"Schlechter Tag?"
"Ja. So wie jeder Tag seit ihr hier bin."
"Niemand hält dich davon ab, zurück nach Amerika zu gehen."

Ok ich muss zugeben, dass das weh tat.

"Eleanor will da bleiben."
"Was?"

Überrascht sieht Dad mich an und auch Janine hebt ihren Kopf.

"Wieso?"
"Hat was mit nem Mann zu tun denke ich."
"Ein Mann? Was ist mit George?" fragt dad und ich sehe ihn an.
"Sie ist seit 3 Wochen weg. Er war seitdem nicht einmal in der Wohnung und soweit ich weiß, hat er sie auch noch nicht einmal angerufen. Außerdem hat er sich nicht einmal richtig verabschiedet."
"Ich werde mich mal umhören. Vielleicht ist ihm etwas passiert." sagt Dad und will aufstehen, aber Janine hält ihn fest.
"George war nicht gut genug für Eleanor." widerspricht sie und das erste Mal muss ich ihr zustimmen.
"

Ich gehe jetzt. Bin echt müde und am verhungern."
"Okay. Wir sehen uns morgen Lizzie."
"Ich bin keine 5 mehr Dad." gebe ich zurück bevor ich das Haus verlasse.

Endlich bin ich in der Wohnung angekommen und lasse mich auf die Couch fallen. Dann greife ich nach dem Telefon und rufe bei dem einzigen Restaurant an, welches hier liefert.

"Sehr geehrte Kunden, leider rufen Sie außerhalb unserer Öffnungszeiten an-"
"Verdammt es ist 20 Uhr!" schreie ich in das Telefon und werfe es weg. Genervt rapple ich mich auf und gehe in die Küche. Ich kann nicht kochen.

Verzweifelt durchsuche ich die Küche nach etwas, was ich mir zu essen machen kann. Das einzige brauchbare ist eine Tiefkühlpizza.

Wie aus dem nichts ertönt das Geräusch von dem Schlüssel in der Haustür. 

"Oh du bist ja immer noch da."
"Fuck. Du bist es George. Ganz vergessen, dass du hier lebst."
"Du bist noch da? Überraschend."

Ugh ich hasse diesen Kerl. Schmunzelnd lehne ich mich an die Theke.

"Ja. Eleanor will nicht mehr nach Hause kommen."
"Was? Wieso nicht?"
"Sie hat jemanden kennen gelernt."
"Ach Bullshit."

Er winkt ab und stapft ins Schlafzimmer. Jetzt werde ich endlich mal meinen Spaß haben.

Ich suche den Artikel raus und beginne ihn laut vorzulesen. Es ist völlig still und ich weiß, dass er aufmerksam zuhört.

"Klingt für mich sehr nach einer angehenden Beziehung." füge ich hinzu und George erscheint am Ende des Flurs. "Romantische Dinner. Gemeinsame Interviews. Ständig zusammen. Und dann war da noch diese Sache, bei einer Show."

George kommt zögernd zu mir und ich halte ihm mein Handy hin.

George kommt zögernd zu mir und ich halte ihm mein Handy hin

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"Siehst du wie ihr Arsch seinen Sc-"
"Ok es reicht. Fuck bist du der Teufel? Sie würde mich niemals betrügen."
"Na seid ihr denn noch zusammen?"
"Was? Natürlich."
"George seit sie weg ist, hast du sie nicht einmal angerufen. Oder ihr geschrieben. Oder sonst irgendwas. Für sie, seid ihr nicht mehr zusammen. Du hast ihre Anrufe ignoriert und denkst du wirklich, dass ich ihr nicht sage, dass du seitdem nicht mehr Zuhause warst. Sie hat bei deiner Mutter angerufen und dort warst du auch nicht. Sie hat genug von dir George. Nichts mehr mit Affären. Du bist jetzt ein freier Mann. Herzlichen Glückwunsch. Und jetzt verpiss dich."

Und damit drehe ich mich um und gehe zurück in die Küche. Und dann vermischt sich mein verzweifeltes Stöhnen mit der Tür die ins Schloss fällt. Meine Pizza ist angebrannt.

"Hey was ist los?"
"Was machst du gerade?" frage ich leise und höre Eleanor am anderen Ende kichern.
"Ich esse gerade nur etwas. Wieso was ist los?"
"George war hier."
"Was wollte er?"
"Ich glaube, er wollte überprüfen ob ich weg bin."
"Was für ein Arsch."
"Ich habe für dich mit ihm Schluss gemacht. Hoffe das war okay."

Kurz ist es komplett still am Telefon, doch dann seufzt sie.

"Ja das war okay. Danke Lizzie."

Als sie mich mit meinem Spitznamen anspricht, schmerzt mein Herz ein wenig. So viele verpasste Jahre.

"Es tut mir alles so leid El."
"Ja mir auch. Lass uns später telefonieren ja?"
"Okay. Versprochen?"
"Versprochen." flüstert sie und ich bleibe noch ewig am Fenster sitzen. Selbst als sie schon längst aufgelegt hat und die Sonne schon lange nicht mehr am Himmel steht.

Switch (Sebastian Stan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt