14 - Wir, miteinander, gegen uns

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Eine leichte Brise wehte und Ashley drückte sich etwas näher an Layla. Im Hintergrund hörte man Celina das Geschirr abwaschen und Liam telefonierte irgendwo im Haus.
Hier auf der kleinen Veranda, fühlte sie sich fast schon sicher. Als wäre sie ihrem Ziel 'zu Hause' einen großen Schritt näher gekommen. Layla fuhr ihr immer wieder durch die Haare, zog hin und wieder eine Strähne hervor und begann diese zu flechten.

Nach dem Gespräch mit Derrick gab es Essen und nun war es früher Abend.
Celina war eine überraschend gute Köchin, worauf Ashley sie auch ansprach. Diese hatte aber nur spielerisch auf ihren Bruder hingewiesen und gemeint: „Wenn er so unfähig ist! Irgendwer muss ihn ja durchbringen!"

Ashley hatte selten eine solch sichere Verbindung zu jemandem gehabt wie zu Celina und Derrick. Auch wenn sie beim Gedanken an ihn immer noch ein flaues Gefühl im Magen hatte. Als ob sie einen großen Fehler begehe, wenn sie ihm vertraute.

Vielleicht tat sie das auch. Sie vertraute seinem Plan. Dieser beinhaltete jedoch ihren Tod.
Was sie davon halten sollte, wusste sie noch nicht genau. Es schien noch recht taub und so weit entfernt!
Andererseits war es doch von Anfang an so gewesen, dass Ashley immerzu nach etwas gesucht hatte. Aber sie hatte nie gewusst wonach! Langsam begann es in ihr aufzuglühen. Sie hatte keine Angst, Michelle gegenüber zu stehen. Sie würde ihn töten um ihre Stadt zu retten.
Das war sie dieser mehr als schuldig!

Ob Layla das auch so sehen würde, wusste sie allerdings nicht.
Sie entschied sich vorerst dagegen ihr etwas zu sagen.
Jetzt wollte sie vor allem Zeit mit ihrer Wölfin verbringen!
Ihrer Luna...
Nun, noch waren sie kein richtiges Paar, dazu fehlte dann doch noch ein Versprechen, eine gewisse Nacht und ein Biss.
Aber sie waren zusammen. Hier und jetzt.

Etwas, das vor wenigen Tagen noch wie ein Wunder erschien und nun war es Realität!

„Woran denkst du? Du bist sonst nicht so still.", flüsterte eine Stimme in ihr Ohr und Ashley legte ihren Kopf zurück um zu Layla aufsehen zu können.

„Uns.", antwortete sie leise. „Ich denke an... an uns."

„Ach ja? Und? Was genau war es, woran du gedacht hast?", grinste die Wölfin und Ashley setzte sich auf um ihr in die Augen sehen zu können.

„Layla?"

„Hm?"

„Was sind wir eigentlich?"

Die Wölfin antwortete nicht, sondern sah Ashley nur an. Lächelte, wie sie es immer tat, aber in diesem Lächeln lag so viel Sicherheit, die ihre Antwort unterstrich.

„Eins.", flüsterte sie an ihre Lippen.

Ein Lächeln breitete sich auf Ashleys Gesicht aus, ehe sie Layla einen tiefen Kuss zog.
Mehr hatte sie gerade gar nicht gebraucht. Mehr wollte sie gar nicht. Nur diese kleine Versicherung, das sie nicht ganz so alleine war, wie es sich doch anfühlte.

„Weißt du..." Layla löste sich von ihr. „Wir sind echt ein komisches Paar."

„Wie kommst du denn da drauf?", witzelte sie.

„Du weißt schon! Wir hatten nie ein richtiges Date oder so!"

Ashley zog die Luft ein und hielt sich verletzt die Hand gegen die Brust.
„Wie kannst du so etwas sagen? Was war mit unserem Eislauf-Date? Unserem Schwimmbad-Date?", fragte sie entrüstet und Layla begann zu kichern.

„Ja gut. Die Abende. Aber ich meine, wir waren nie wie andere. Du weißt schon, dieses: Man lernt sich kennen, man unternimmt Dinge, man verliebt sich und nach einiger Zeit ist man sich sicher, dass man eine Beziehung versuchen möchte."

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