————————————————————— ,,Warte... was? Ihr Nachname ist Reiss?", flüsterte er leise wütend vor sich hin.
,,Levi, könntest du Y/N und mich für kurze Zeit alleine lassen?", bat Erwin Levi. Dieser nickte nur, schaute mich schief an und ging. ,,Du bist also die Tochter von Herrn und Frau Reiss, hm?" Ich schaute ihn verwirrt an. ,,Da ich mit Nachnamen Reiss heiße, heißen auch meine Eltern mit Nachnamen Reiss. Ich verstehe nicht, was sie meinen?!" Er fing an zu lachen und bemerkte, dass er die Frage viel zu falsch formuliert hatte. ,,Ich meinte, dass ich deine Eltern kenne, weil sie selbst mal im Aufklärungstrupp aktiv waren. Ich war der beste Freund deines Vaters", sagte er und lächelte mich warm an.
Stimmt! Wie schon ganz am Anfang erwähnt, waren meine beiden Eltern Soldaten und sie kamen bei dem Kampf gegen Titanen ums Leben. ,,Darf ich Sie dann Onkel nennen? Beste Freunde sind zumal Geschwister. Nur von anderen Eltern. Außerdem habe ich keinen Onkel... darf ich Sie bitte Onkel Erwin nennen?", fragte ich ihn ganz ernst. Er schaute mich erstmal perplex an und lachte laut. Ich wusste gar nicht, dass der Kommandant auch mal so oft und sogar so laut lachen kann. Sonst sieht man nur seine ernste Seite. ,,Nenn mich aber bloß nicht so, wenn hier auch andere Soldaten oder Rekruten sind! Nur privat unter uns!" Ich nickte und umarmte ihn. ,,Danke, Onkel Erwin!" Er erwiderte die Umarmung und ließ mich dann los.
,,Was ich dir sagen wollte ist, dass mich dein Bewegungsgrund an deinem ersten Tag sehr an deinen Vater erinnert hat. Er hat nach dem Tod deiner Mutter Rache geschworen, um alle Titanen zu besiegen. Er ließ sich stark von seinen Gefühlen beeinflussen und starb letzten Endes ohne viel geleistet zu haben. Bitte mach nicht denselben Fehler und lass dich niemals von deinen Gefühlen beeinflussen! Du wirst sonst genau so an einem erbitternden Tod sterben, wie dein Vater", erzählte er. Seine Worte waren hart, aber sie entsprachen nun mal der Realität. Ich nickte schwach und schaute traurig runter. Ich werde nicht so sterben wie meine Eltern. Ich werde an einem natürlich Tod sterben und bevor das passiert werde ich mich auf jeden Fall rächen! ,,Nun erhole dich und trainiere hart morgen. Rache nehmen kann man niemals ohne Plan und Kraft. Gute Nacht, Y/N!" Er wuschelte meine Haare und ging.
Am nächsten Tag beim Frühstücken setzte sich Mikasa an den Tisch von Sasha, Annie und mir. Sie schien verträumt an mir vorbei zu schauen und berührte ihr Essen kaum. ,,Also, wenn du das nicht isst, dann esse ich es, wenn du nichts dagegen hast!", zappelte Sasha, die neben Mikasa saß und zeigte auf Mikasas Rührei. ,,Iss es ruhig. Mein Hunger wird gerade sowieso gestillt", sagte Mikasa sehr verträumt. ,,Was ist denn mit dir los? Schaust du dir gerade die Wand ganz hinten hinter Annie und mir an oder was?", fragte ich sehr neugierig. ,,Der Hauptgefreite... seit wann ist er so heiß?"
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Annie und ich drehten uns angeekelt um. Levi trank sehr unmotiviert Tee und schien auch irgendwie in diese Richtung zu schauen. Außerdem muss ich hinzufügen, dass er nicht weiß, wie man Tee aus einer Teetasse trinkt. Er macht das so komisch. Ist er ein Barbar oder was? Wer trinkt bitte so aus Teetassen?
,,Sag bitte nicht, dass du an ihm interessiert bist", bettelte Annie. ,,Er ist frauenfeindlich und hat zudem auch keine Gefühle. Du weißt doch, was er gestern zu Marco gesagt hat", fügte sie noch hinzu. Ich konnte nur nicken, denn es ist jetzt nicht gerade verständlich, dass man sich in einen gefühlslosen Arsch verliebt. ,,Ist mir doch egal, was er gesagt hat. Er hat mich gestern vor einem Titanen gerettet. Ich diente als ein Lockvogel und sollte die Titanen auf mich hetzen. Ein Abnormer rannte plötzlich so schnell, dass er mich beinahe zertrampelte. Dann kam Levi und rettete mich mit seinem 3D-Manöver-Apparat. Er flog wie ein Adler. Lediglich wurde nur mein Pferd zermatscht, aber ich richte mein Hauptaugenmerk auf Levi", erzählte sie und das zehnfach verträumter.
Wie sie das mit dem Pferd erzählte machte den Eindruck, dass es sie gar nicht gejuckt hatte, dass ihr Pferd gestorben ist. ,,Er scheint auch hierher zu schauen. Wink ihm doch zu!", sprach dieses mal auch Sasha, welche eigentlich nur aß und zuhörte. Mikasa wurde rot, aber nickte. Sie hob ganz leicht ihre Hand und winkte ganz langsam. Zog jedoch eine traurige Miene, als Levi nicht zurück gewunken hat. ,,Ich sitze vor dir und selbst ich habe nicht gesehen, dass du gewinkt hast. Wie soll der Typ hinter mir das sehen?", sagte ich und stand auf. ,,Ich bringe mein Geschirr weg und öffne dir die Sicht. Vielleicht sieht er es dann!?"
꧁ Third Person Narrator (Erzähler):꧂
Y/N nahm ihr Geschirr und machte sich auf den Weg zur Küche, um die Sachen abzulegen. Mikasa wollte wieder winken, doch hielt in ihrer Bewegung inne. ,,Oh, scheinbar hat er nicht dich, sondern Y/N die ganze Zeit angeschaut!", bemerkte Sasha, als die Mädels sahen, wie Levi Y/N beim Gehen mit seinen Blicken verfolgte. Mikasa ballte ihre Hand, mit welcher sie winken wollte, zu einer Faust und schaute ihr ebenso wütend hinterher.
Nach einer Stunde hatten die Rekruten wieder Training. Sie sollten ihre Schwertkampfkünste trainieren, indem sie wieder mit ihrem Partner kämpften. Hanji verkündete vor Beginn der Stunde, dass die 104. Trainingseinheit Süd einmalig mit der 104. Trainingseinheit Nord zusammen trainieren wird. Y/N und Mikasa freuten sich, dass sie nun, auch wenn es nur eine Stunde ist, gemeinsam Training haben.
,,Y/N, wäre es in Ordnung für dich, wenn ich einmal mit Sasha kämpfe? Armin wollte unbedingt mit Berthold aus der anderen Einheit kämpfen und hat somit Sasha allein gelassen", fragte Annie Y/N. ,,Gar kein Problem! Ich suche dann einen anderen Partner", sagte sie und lächelte Annie an, welche das Lächeln erwiderte. Mikasa hatte das Gespräch mitbekommen und wollte zu Y/N gehen, um zu fragen, ob sie vielleicht gegeneinander kämpfen wollen. Schließlich möchte sie genau so stark werden wie Y/N und ihre Kampfkünste selbst aneignen.
Sie ging zu ihr und wollte sie ansprechen, doch plötzlich kam der Hauptgefreite Levi und schubste Y/N vorwärts. ,,Du wirst wieder gegen mich kämpfen! Geh in Position!" Mikasa blieb stehen und schaute sich den Kampf traurig und wütend gleichzeitig an. Levi wollte unbedingt gegen Y/N kämpfen. Wieso denn nur? Sie war viel schwächer als er, was bringt es ihm also? Zudem kann sich Y/N niemals dadurch verbessern, weil Levi andauernd ernst macht und ihr nie was beibringt oder ihre Fehler nennt, damit sie daraus lernen kann. Am Ende lag Y/N wieder auf dem Boden ohne Schwert. Sie fluchte leise vor sich hin.
So wie Mikasa. Sie verfluchte nicht Levi, dafür dass er so gut ist, sondern Y/N. Weil sie gegen Levi kämpfen musste.
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