Kapitel 14

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"Ich habe gestern mit meiner Mutter telefoniert", informierte ich Devin während ich ihm seinen Kaffee servierte. Wir waren gerade in meiner und Susans Wohnung und frühstückten gemeinsam. Mein Krankenstand wurde um eine weitere Woche verlängert, da meine Chefin mich gestern anrief und mir mitteilte, dass sie diese Woche ins Ausland musste und mich deshalb nicht benötigte. Falls etwas anstehen würde, dann könnte ich dies auch von Zuhause aus regeln. "Sie hat vorgeschlagen, dass deine Mutter und meine Eltern und natürlich wir beide zusammen Abendessen gehen. Sie erwähnte, dass sie deine Mutter gerne kennen lernen möchte, weil die beiden in Zukunft viel zusammen zu tun hätten."

Bestätigte Devin, "Ich werde meine Mom fragen und dir dann bescheid geben."

"Gut. Wie ist der Kaffee?"

"Gut, danke. Wo ist eigentlich Susan?"

"Die arbeitet heute zum letzten Mal in Russo's", beantwortete ich seine Frage. "Am Freitag geht's dann ab nach Indien."

"Wie hat sie es eigentlich geschafft so schnell einen Job zu finden? Und wo wird sie eigentlich wohnen?"

Ich grinste in meine Tasse. "Sie fliegt wohl nicht alleine", deutete ich augenbrauenwackelnd an.

"Mhmm, hat sie da etwa jemanden kennen gelernt?"

"Ja, aber sie hat mir noch nicht verraten wen. Sie hat nur gesagt, dass sie ihn gestern kennen gelernt hat und dass es eine Kurzschlussreaktion war. Das ist mir noch nie in meinem ganzen Leben passiert, waren ihre ersten Worte, als sie gestern durch die Tür gekommen ist. Ich habe sie noch nie so strahlend gesehen. Anscheinend hat es bei beiden Klick gemacht und er braucht wohl eine Auszeit und er wollte sie unbedingt kennen lernen, also hat er gesagt, dass er es versuchen möchte."

"Unglaublich", schmunzelte Devin kopfschüttelnd. "Klingt ja wie in diesen dämlichen Schnulzen."

"Das kannst du laut sagen, aber ich freu' mich für sie, Devin. Das tue ich wirklich. Ich werde sie zwar schrecklich vermissen, aber sie hat es verdient endlich mal richtig glücklich zu werden. Sie war schon immer auf sich selbst gestellt, es wäre schön zu sehen, wenn sich jemand um sie kümmert."

"Wie wäre es, wenn Susan und ihre neue Bekanntschaft zusammen mit uns essen gehen? Somit kannst du das Pärchen mal kennen lernen, bevor sie mit ihm nach Indien und sonst wohin fährt."

"Das ist eine tolle Idee!"

"Weißt du, das ist nicht das erste Mal, dass ich so etwas höre, aber die Menschen klingen immer so überrascht, wenn sie das sagen. Das ist echt beleidigend", schmollte Devin gespielt beleidigt.

"Tut mir leid", beschwichtigte ich ihn. "Im Gegenzug bin heute ich für das Mittagessen zuständig."

"Weißt du wie du es noch gut machen könntest."

"Wenn du jetzt mit einer sexuellen Gefälligkeit kommst, dann ramme ich dir mein Knie zwischen die Beine", warnte ich ihn.

"Was? Nein, aber jetzt wo du es erwähnt hast..." Ich warf ihm einen scharfen Blick zu. "Das war nur Spaß. Ich meinte eigentlich, dass du bei mir einziehen könntest."

"Devin..."

"Warte! Ich habe dir schon die Vorteile eines Einzuges näher erläutert, aber wie wäre es, wenn wir darum spielen? Wenn du dich nicht entscheiden kannst, dann spielen wir einfach darum."

"Und wie?", wollte ich misstrauisch aber auch neugierig wissen.

"Kannst du Poker spielen?", stellte er die Gegenfrage, als er sich mit dem Vorderarmen auf dem Tisch abstützte.

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"Und ihr habt tatsächlich um den Einzug gepokert?", fragte Su ungläubig.

"Ja! Konnte doch keine wissen, dass mich das Glück verlassen würde und ich haushoch verlieren würde."

"Das Glück hat dich nicht nur verlassen, nein, es hat dir in den Arsch getreten."

"Du bist ein Arsch, Devin."

"Hey! Hast du denn keinen Respekt vor älteren, Fera?"

"Und ich sage es gerne nochmal, Devin. Du. Bist. Ein. Arsch."

"Vielleichte solltest du doch nicht bei mir einziehen", brummelte er. "Du würdest mich nur beleidigen und ich müsste mich in der Nacht in den Schlaf weinen."

"Du hast Recht. Du würdest gemobbt werden, in deinen eigenen vier Wänden. Ich sollte ganz klar einfach in meiner Wohnung bleibe."

"Aber andererseits habe ich gewonnen...."

Devin konnte manchmal wirklich ein Arsch sein.

"Sag' mal, Su", fing ich an. "Devin und ich haben uns gedacht, dass wir...naja..."

"Du könntest uns doch mal deinen neuen Freund vorstellen", beendete Devin den Satz.

"Ja, ganz genau. Immerhin fliegst du mit dem Typen nach Indien und so wie du gestern Nacht über ihn geredet hast muss ich ihn einfach kennen lernen!"

"Wie wäre es, wenn wir alle zusammen am Donnerstagabend etwas essen gehen. Unser Flug geht nämlich Freitagvormittag."

"Das klingt gar nicht so schlecht."

"Und wir können uns am Freitag dann mit unseren Eltern kennen lernen. Somit haben wir dann alle peinlichen Abendessen, die vollbepackt mit peinlicher Stille sind, vor dem Wochenende hinter uns. Dann haben wir freie Zeit für den Umzug."

"Du bist einfach unglaublich-"

"Gutaussehend? Charmant? Intelligent?", unterbrach er mich mit einem verspielten Grinsen im Gesicht.

"Nerv tötend."

The Fertilization SwapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt