Kapitel 20

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"Mom, Dad, das ist Devins Mutter Clara Knox."

"Mrs. Knox, das sind meine Eltern Diana und Henry Lockheart."

Das lief doch gar nicht so schlecht. Bis jetzt hatte sich noch niemand übergeben und es hatte auch noch niemand angefangen zu heulen. Auch wenn ich Momente hatte, in denen ich glaubte kurz davor zu sein. 

"Wieso bist du so nervös?", flüsterte mir Devin ins Ohr und schenkte unseren Eltern ein freundliches Lächeln.

"Bessere Frage. Wieso bist du nicht nervös?"

"Setzt euch doch, Kinder", meinte meine Mutter und deutete auf die zwei freien Stühle. Die drei hatten sich wohl schon bekannt gemacht während ich nervös daneben gestanden bin.

"Natürlich." Devin zog mir einen Sessel raus und rückte ihn zurecht, sobald ich saß. 

"Danke."

"Schönen Abend, mein Name ist Pierre und ich werde heute Abend ihr Concierge sein. Haben Sie schon entschieden was sie trinken möchten?", erkundigte er sich, während er uns die Karten reichte, welche dunkelbraunen Leder gebunden waren.

"Bringen Sie uns doch einen Château Chasse-Spleen 2007. Und zwei Flaschen Mineralwasser." Mein Vater kannte sich schon immer mit Wein aus, nur dass ich noch nie ein Fan davon gewesen bin.

"Wieso hast du uns nicht gesagt, dass Devin und du zusammen seid und sogar zusammen wohnt. Was ist mit Su?"

"Oh. Ähm, ja." Hilfesuchend sah ich zu Devin, der genauso hilflos wie ich aussah.

"Fera und ich sind zusammen gezogen, weil ich nicht wollte, dass sie alleine in ihrer Wohnung ist, immerhin ist sie schwanger mit meinen Kindern. Su ist nämlich nach Indien geflogen und bleibt außer Landes bis die Babys da sind. Und außerdem lieben wir uns. Nicht wahr, Liebling?" Er drückte meine Hand leicht und sah mir tief in die Augen. In seinen Augen glänzte etwas auf, das ich nicht wirklich bestimmen konnte. Die Wärme und der Druck seiner großen, rauen Hand fühlte sich gut an. Mehr als das.

"Ja", bestätigte ich und blickte zu meinen Eltern und Clara.Hitze stieg in meinen Wangen auf. "So war es."

Pierre kam mit einem Kübel, in dem sich eine Falsche Wein und zwei Flaschen Mineralwasser befanden, zurück. Sobald alle außer mir ein Weinglas in der Hand hatten, hielt mein Vater sein Glas zu einen Toast hoch. "Auf Devin und Fera. Mögen sie uns noch viele Enkelkinder schenken und noch viele, viele Jahre zusammen bleiben."

Ich wusste doch, dass das eine schlechte Idee war.


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"Fera, Schatz, weißt du denn schon was du willst?", meine Mutter sah mich liebenswürdig und vorsichtig an. Als ob ich eine Bombe wäre. Wie gemein.

"Nein, das weiß ich noch nicht."

"Liebling, wir warten schon seit zehn Minuten auf dich", drängelte Devin mit sanfter Stimme.

"Wenn du Hunger hast, dann bestell' doch einfach", zischte ich. "Und halt die Klappe, damit ich mir in Ruhe etwas aussuchen kann, okay?"

"Ruhig Brauner."

"Willst du etwa sagen, dass ich fett bin?", fragte ich traurig und spürte wie Tränen in meinen Augen brannten.

"Was? Wie zur Hölle kommst du denn darauf?!"

"Ein Pferd wiegt mehrere hundert Pfund und hat einen fetten Hintern. Sehe ich so aus, als ob ich einen fetten Arsch hätte?"

"Nein, Liebling. Dein Hintern ist perfekt."

Mein Vater räusperte sich und schenkte uns beiden einen strengen Blick.

"Also bin ich nicht fett?", flüsterte ich mit Tränen in den Augen.

"Nein, Liebling", murmelte er und legte einen Arm um meine Schultern und zog mich näher zu sich. Sein männlicher Duft war berauschend und ich wollte mich nur an ihn kuscheln und schlafen. "Du bist auf eine schräge Art und Weise perfekt."

"Ich bin schräg?"

"Nein, nein, nein", lenkte er schnell ein. "Du bist perfekt!"

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"Kinder, es ist gut, dass wir uns heute Abend hier getroffen haben. Ihr müsst wissen, dass dein Vater und ich Clara schon kennen gelernt haben."

"Was?" Devin und ich sahen uns verwirrt an.

"Wie meinen Sie das Mrs. Lockheart?", fragte Devin und ich griff vor lauter Nervosität nach seiner Hand. Irgendwie hatte ich ein ganz mieses Gefühl bei der Sache.

"Na, wir müssen uns doch über unseren zukünftigen Schwiegersohn informieren. Ich wusste gar nicht, dass das Internet so hilfreich und so einfach zu bedienen ist - faszinierend."

"Komm zum Punkt, Dad."

"Oh, Entschuldige. Wie auch immer. Deine Mutter und ich haben uns mit Clara getroffen und es ist wirklich eine Zumutung, dass wir erst durch sie erfahren haben, dass Devin und du zusammen seid. Dennoch finden wir es wirklich gut, dass ihr zwei zusammen seid. Wir wollten es dir ja nicht direkt unter die Nase binden, Liebes, aber jedes Kind braucht einen Vater. Du bekommst sogar zwei Babys und du bist noch so jung. Hilfe vom Vater ist gut, aber wenn ihr zwei in einer bestehenden Beziehung seid, dann ist das sogar noch besser. Wer weiß ob du einen netten Mann finden wirst, wenn du eine zweifache Mutter bist. Nicht viele Männer kommen damit klar."

"Was wir eigentlich damit meinen ist, dass wir es für eine gute Idee finden würden, wenn ihr...naja..."

"Lange Rede, kurzer Sinn. Ihr solltet heiraten", beendete Clara die Rede.

"Wie bitte?"

"Das ist ein Witz, oder?"

"Nein, wir meinen das vollkommen erst. Devin, Schatz, du bist nicht mehr der Jüngste. Es wäre wirklich an der Zeit für dich sesshaft zu werden", meinte Clara Knox gutmütig.

"Wieso unterstützt du so etwas, Dad? Hast du nicht gesagt, dass ich erst heiraten werde, wenn ich dreißig bin."

"Ja, aber da dachte ich auch, dass du Jungfrau bleiben würdest, bis du dreißig bist."

Ich hatte meinen Mund schon geöffnet und wollte meinen Vater daran erinnern, dass ich immer noch Jungfrau war. Immerhin hatte ich meinen Eltern die Wahrheit gesagt und verstand nicht wieso diese mir in den Rücken fallen wollten. Bevor ich jedoch ein Wort sagen konnte wurde ich gepackt und warme Lippen legten sich über meine.

The Fertilization SwapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt