Kapitel 16

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"Was ist gestern eigentlich passiert?", horchte ich Devin aus.

"Kannst du dich nicht mehr erinnern?", kam prompt die Gegenfrage.

"Nur bruchstückhaft."

Devin öffnete seinen Mund, doch bevor er etwas sagen konnte unterbrach ich ihn. "Aber ich weiß, dass wir keinen Sex hatten."

"Woher wusstest du, dass ich das sagen würde?", erwähnte er lachend.

"Ich weiß nicht. Hatte so ein Gefühl."

"Du kennst mich schon besser, als ich gedacht habe."

"Nicht wahr? Aber jetzt mal ehrlich, was haben wir gestern gemacht?"

"Wir haben eine Pizza gegessen, uns danach Scarface angesehen und dabei Popcorn gegessen. Um Mitternacht bist du auf dem Sofa eingeschlafen, also habe ich dich ins Bett gebracht", antwortete er schulterzuckend.

"Und wie bist du in meinem Bett gelandet?"

"Na ja", fing er grinsend an und kratzte sich verlegen am Nacken. "Ich war zu faul um nach Hause zu fahren und dein Bett hat so gemütlich und groß genug für zwei ausgesehen."

"Gut, dass uns das nicht mehr passieren kann, wenn ich zu dir ziehe."

"Man weiß ja nie. Der Weg vom Wohnzimmer ist viel kürzer in dein Zimmer als in meines und ich könnte mich ja immer verlaufen. Die Wohnung ist groß."

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"Das kommt mir nicht in die Wohnung", stellte Devin fest und verschränkte trotzend die Arme vor der Brust.

"Du bekommst es doch gar nicht zu Gesicht! Außerdem habe ich es schon seitdem ich vier Jahre alt bin."

"Das Ding...es sieht gruselig aus."

"Halt die Klappe! Bruno sieht nicht gruselig aus."

"Es hat einen Namen?"

Wir stritten uns schon seit zehn Minuten wegen meinen kleinen Teddy Bären, den ich hatte seitdem ich vier Jahre alt war. Ich verstand nicht wieso er nicht wollte, dass ich es mitnahm. Außerdem ging es ihn nichts an! Er sah zwar nicht so schön wie damals aus und eigentlich wollte ich ihn schon vor ein paar Jahren wegschmeißen, aber jetzt würde ich behalten. Aus Trotz.

"Ja. Und ich werde Bruno mitnehmen. Vielleicht schenke ich ihn auch meinen Kindern."

"Dieses Ding kommt nicht in die Nähe meiner Kinder."

"Weißt du was? Jetzt erst recht."

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"Ist das ein Doppelkinn?", deutete Devin an und tippte gegen die Haut wo sich mein angebliches Doppelkinn befand.

"Ist das eine Speckrolle?", deutete ich meinerseits an und versuchte nach dem Speck zu greifen, der natürlich nicht wirklich vorhanden war.

"Ist das Hüftspeck?"

"Ist das ein blaues Auge?"

"Was?", fragte er verwirrt.

"Das ist eine Drohung, Arschloch", zischte ich. Vielleicht lag es an meinen Hormonen, aber Devin ging mir gerade gewaltig auf die Nerven. Ich fühlte mich als ob ich in der High School war und mit meinem besten Freund herumalberte. Das hieß aber noch lange nicht, dass ich es durchgehen lies.

"An deiner Stelle wäre ich nicht so gemein zu ihr, Dev", stellte John fest und ging an uns beiden vorbei mit einem Karton in der Hand.

"Wieso? Ist ja nicht so, als ob sie in der Lage wäre mir etwas anzutun", meinte er spöttisch.

"Ich werde dich im Schlaf mit deinem eigenen Kissen ersticken."

"Willst du das wirklich dem Vater deiner zukünftigen Kinder antun?"

"Du musst das ganze objektiv sehen. Es gäbe ein selbstverliebtes, dämliches, unnötiges Arschloch weniger auf der Welt. Eine Win-Win-Situation."

"Du bist so sadistisch veranlagt, ich glaube das sollte ich mal mit deiner Mutter besprechen."

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"Halt die Klappe, Devin", schrie ich und hielt mir die Ohren zu. Devin, der 36-jährige Ex-Profiboxer war gerade dabei Anaconda von Nicki Minaj von sich zu geben und ich...naja...war gerade dabei mein Essen von mir zu geben. Ich war zumindest kurz davor.

"My Anaconda don't...My Anaconda don't...My Anaconda don't want none unless you got buns hun..."

"Devin, ich schöre bei Gott, dass ich dir eine-"

"Okay, okay, okay", unterbrach er mich lachend. "Es tut mir leid."

"Du hast doch nicht mehr alle Latten am Zaun! Bist du in der Pubertät stecken geblieben?!" Mitten im Satz fing ich an zu schreien und Devins Grinsen wurde breiter. Der Mistkerl genoss es.

"Unser erster gemeinsamer Abend. Ich find's toll. Ich verstehe nicht wieso Männer immer Schiss haben mit einer Frau zusammen zu ziehen. Es ist doch eigentlich recht amüsant."

"Ich habe morgen früh einen Termin mit meinem Anwalt. Wenn du mich entschuldigst, dann werde ich jetzt schlafen gehen, damit ich morgen ausgeruht bin."

Mit einem breiten Grinsen und dem perfekten Plan für meine Rache machte ich mich auf den Weg in mein neues Zimmer.

The Fertilization SwapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt