Kapitel 17

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Mr. Porter war überrascht, als ich nicht alleine zum Termin kam. Devin überraschte mich am Morgen, als er Frühstück machte und verkündete, dass er mich begleiten würde. Was für ein Sinn dahinter steckte verstand ich nicht, denn auf meine Fragen antwortete er nur, dass er sich informieren wollte. 

 "Hat es irgendwelche Folgen für Fera, wenn ich jetzt plötzlich im Bild bin? Immerhin bin ich ja der Vater und werde sie in Zukunft unterstützen."

Ich kam nicht umher zu bemerken wie gut Devin in dem weißen Hemd aussah. Ein perfekter Kontrast zu seiner gebräunten Haut und seine Muskeln traten damit stärker hervor, weil das Hemd so eng anlag. 

"Dies hat tatsächlich ein paar Auswirkungen auf den Prozess, aber keine fatalen. Niemand hat gewusst, dass sie auftauchen und Ms Lochheart helfen würden. Der nennen wir es mal 'Schaden' ist schon vorher entstanden. Dass sie nun da sind bewirkt vielleicht, dass der Schadensersatz nicht so hoch ausfallen wird wie ohne Sie, aber das ist nur ein minimaler Betrag. Wichtig ist jetzt erst einmal, dass ich die Anzeige beim Gericht eingereicht habe und schon einen Termin für den Prozess bekommen habe. In zwei Monaten, am 12. Dezember ist es dann soweit. Wenn wir Glück haben, dann geht das alles recht schnell über die Bühne und ich denke, dass dies auch im Sinne des Krankenhauses sein wird. Die Publicity wäre nicht wirklich von Vorteil für die gesamte Belegschaft."

"Heißt das, dass wir vielleicht vor Weihnachten fertig wären?", fragte ich. 

"Nicht wirklich", fing mein Anwalt lächelnd ein. "Wir könnten uns vielleicht schnell einigen, aber es gibt noch viel Papierkram, der erledigt werden muss, bevor Sie Ihr Geld bekommen und alles über die Bühne geht. Nur wenn der Prozess am selben Tag zu einem Ende kommt und der Richter ein Urteil fällt, dann wären wir vor Weihnachten fertig, wenn sich die Post nicht zu viel Zeit nimmt."

"Wie viel würde sie eigentlich bekommen?", fragte Devin die Frage, dich ich mich nicht wirklich traute zu stellen. 

"Das kommt darauf an. Wie gesagt, wie man sich einigt. Vielleicht zahlt das Krankenhaus einen großen Betrag aus, vielleicht aber einigt man sich auf eine Art Unterhaltszahlung für die Kinder, die vom Krankenhaus bezahlt wird bis die Kinder volljährig oder mit der schulischen Ausbildung fertig sind."

"Was passiert mit dem Arzt?"

"Dem wird höchstwahrscheinlich die Zulassung entnommen werden."

"Mehr nicht?", fragte Devin mit gerunzelter Stirn. 

"Sie müssen wissen Mr. Knox, Dr. Murry hat Ms Lockheart 'nur' künstlich befruchtet und sie nicht lebensverändern geschädigt, damit meine ich, dass sie weder geistig noch körperlich irgendwelche Behinderungen aufzeigt, die sie anderweitig einschränken. Natürlich ist ein Baby eine lebenslange Folge, die man hat, aber er hat ihr nicht eine ihrer Gliedmaßen entfährt oder sie umgebracht, verstehen Sie was ich damit sagen möchte? Vielleicht kommt er auch einfach mit einer Geldstrafe davon und kommt auf eine Blacklist, das heißt, dass er einfach strenger kontrolliert wird."

"Na gut, vielen Dank für die Auskunft Mr. Porter."

"Natürlich. Es hat mich gefreut Sie kennen zu lernen, Mr. Knox. Ms Lochkeart, ich melde mich sobald es Neuigkeiten gibt."

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"Devin", fing ich mit einer zuckersüßen Stimme an, als ich seinen Namen in die Länge zog. 

"Ja?", fragte er misstrauisch. 

"Können wir uns zusammen einen Film ansehen?" Ich legte meinen Kopf schief und setzte meinen besten Hundeblick auf. 

"Natürlich, schöne Lady. Was sollen wir uns denn ansehen?", fragte er. 

"Ich hab' mir schon einen Film ausgesucht", sagte ich grinsend. "Mach du doch schon mal das Popcorn während ich den Film einwerfe."

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"Ist das nicht ein toller Film?", fragte ich mit einem vorgetäuschten Schluchzen.

"Nicht wirklich", antwortete Devin und sah verstört auf den Fernseher.

Ich versteckte mein fieses Grinsen hinter meinem Taschentuch. "Aber wieso denn nicht? Der ist doch so romantisch, findest du nicht?"

"Was soll den bitte an einem glitzernden Vampir, der Vegetarier ist und einer Pokerspielerin, die so viele Emotionen wie ein Baum besitzt romantisch sein. Der Typ geht schon seit tausend Jahren in die High School und objektiv betrachtet könnte man ihn als Pädophilen einstufen."

"Es sind erst hundert Jahre, Devi." Ich konnte den Film genauso wenig leiden wie er, aber das war es wert. "Und außerdem muss man den Film sehen, sonst versteht man doch die Fortsetzungen nicht, Dummerchen."

"Es gibt Fortsetzungen?", fragte er schockiert.

"Aber natürlich", sagte ich ernst und dankte meiner Mutter in diesem Moment, dass sie mich in der zehnten Klasse gezwungen hatte in den Schauspielkurs zu gehen. "Und die sehen wir uns jetzt auch alle an."

"Wie viele gibt es denn noch?"

"Weiß nicht", sagte ich schulterzuckend. "Noch vier oder so."

"Ah du Scheiße. Wieso tut man sich so etwas an?", murmelte er. 

"Devin", rief ich und krallte meine Finger in seinen Unterarm. 

"Was ist?", fragte er panisch und sah mich gottergeben und flehentlich gleichzeitig an. "Brauchst du etwas? Soll ich schnell wo hin fahren?"

"Nein, Dummerchen. Ich war schon so klug und hab alles gekauft, der Kühlschrank und die Küchenschränke sind voll mit Essen. Aber ich hab' Hunger und werde' mir was zum Essen machen, aber ich will nichts vom Film verpassen. Erzähl' mir doch bitte danach was passiert ist, okay?"

Sollte er sich doch alleine mit dem schwulen Vampir und dessen pokerspielender Freundin abgeben. Hätte er mich nicht so genervt, dann hätte ich mir gerne Fight Club mit ihm angesehen, aber jetzt musste er sich mit zwei bleichen, sexuell frustrierten Teenagern abgeben.

Rache war wirklich süß, dachte ich als ich in den Blaubeer-Muffin biss. 

The Fertilization SwapWo Geschichten leben. Entdecke jetzt